Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)
Ding dort reingehängt.«
»Das scheint mir am plausibelsten«, stimmte Justus zu. »Und auch die Einlage mit der Mumie ist nicht schwer zu inszenieren.«
»Nesperamon. Der Typ, den sich die Mannschaft tags zuvor im Museum angesehen hat«, sagte Bob mehr zu sich selbst. »Und die lose Gehwegplatte beziehungsweise die Lebensmittelvergiftungen? Könnten das nicht zumindest Zufälle gewesen sein?«
»Am Anfang hätte man das glauben können, doch in Anbetracht der anderen Ereignisse denke ich das jetzt nicht mehr. So eine Platte lässt sich leicht unterhöhlen, und irgendetwas ins Hotelessen zu schütten, ist auch kein Problem.«
»Aber wo soll hier der Zusammenhang sein? Wespen, Mumie, lose Platte, Lebensmittelvergiftungen – was hat das miteinander zu tun?«
Justus zuckte mit den Schultern. »Zumindest hatten alle Vorkommnisse den gleichen Effekt: Sie schädigten die Mannschaft. Aber wie das alles zusammenpassen könnte, ist mir noch ein völliges Rätsel.«
Auf dem Spielfeld nahm das Unglück derweilen seinen Lauf. Die Kanadier schossen ein Tor, und die Amerikaner stellten sich dabei alles andere als geschickt an. 1:0 für Kanada! Und während die Kanadier ihr Tor bejubelten, brach unter den amerikanischen Spielern ein handfester Streit aus. Justus und Bob konnten natürlich nicht hören, was gesagt wurde, aber sie sahen, dass sich einige Spieler heftig in die Haare gerieten.
»Dicke Luft!« Bob deutete nach unten.
»Sie scheinen es vor allem auf Seaman abgesehen zu haben.«
Bob nickte. »Der schlich auch die ganze Zeit wie gelähmt über den Platz, verlor jeden Zweikampf und tat absolut nichts.«
»Tat absolut nichts.« Justus lächelte gequält. »Erinnert mich irgendwie an Abigail.«
»Die ist immer noch da?«, rief Bob mit einer Mischung aus Erstaunen und Belustigung.
»Die geht nie mehr«, jammerte Justus. »Die ist schlimmer als jeder Schimmelpilz.«
Bob lachte laut auf, was ihm ungnädige Blicke der Umsitzenden eintrug. Wie konnte man bei diesem Gekicke bloß lachen?
Und das Spiel wurde nicht besser. Ganz im Gegenteil. Nach 30 Minuten erzielten die Kanadier das 2:0 und kurz vor der Pause gar das 3:0. Ein Desaster bahnte sich an, und die Zuschauer verabschiedeten die Spieler mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabinen.
Doch es wurde noch schlimmer. Nach der Halbzeit fiel sofort das 4:0. Die Pfiffe wurden immer zahlreicher und lauter. Erste Seaman-raus-Rufe ertönten. Dann fielen kurz hintereinander das 5:0 und das 6:0. Es war einfach unvorstellbar, die Leute trauten ihren Augen nicht. Nach 70 Minuten verließen die ersten Zuschauer das Stadion. Sie wollten sich dieses Trauerspiel nicht länger antun.
Und endlich reagierte der Trainer. In der 77. Minute nahm Carter Seaman vom Feld. Ein bisher noch nie da gewesenes Ereignis: der absolute Superstar des amerikanischen Fußballs, der beste Spieler des Landes, wurde ausgewechselt! Und das auch noch unter dem Beifall der Zuschauer!
Doch fast noch ungewöhnlicher war Seamans Reaktion. Er zeigte nämlich gar keine. Völlig teilnahmslos schlurfte er vom Platz und verschwand im Dunkel der Katakomben.
Stimmen aus dem Jenseits
»Er tut was?« Peter starrte O’Brian an.
»Du hast schon richtig gehört. Jeffrey hört Stimmen aus dem Jenseits.«
Peter war für einen Moment völlig verdattert. Während die Spieler in der Dusche waren, hatte ihm O’Brian wie nebenbei erzählt, was er eben erfahren hatte. Und der Zweite Detektiv konnte kaum glauben, was er da hörte.
»Das ist ja …« Ohne viel zu überlegen, packte Peter den Manager am Ärmel und zog ihn mit sich. »Kommen Sie, das müssen Just und Bob hören. Jetzt gleich.«
Sie hatten Glück. Da die Schlangen an den Ausgängen nur langsam kürzer wurden, erwischten sie die beiden noch im Stadion. Peter nahm seine Freunde zur Seite und suchte eine einigermaßen stille Ecke auf. Dann bat er O’Brian, ihnen zu erzählen, was er ihm gerade erzählt hatte.
Der Manager holte tief Luft. Mit bekümmerter Miene sagte er: »Also. Ruby hat sich Jeff nach dem Spiel zur Brust genommen und ihm gehörig den Kopf gewaschen. Was nach dem desaströsen 8:1 und Jeffs katastrophaler Leistung ja kein Wunder ist. Er hat ihm klipp und klar gesagt, dass er ihn aus der Mannschaft schmeißt, wenn er nicht endlich mit der Sprache rausrückt und sagt, was mit ihm los ist. Ruby war stocksauer. So habe ich ihn noch nie gesehen.« O’Brian schüttelte ungläubig den Kopf. »Na ja, erst hat Jeff noch rumgedruckst und
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