Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)
Seaman.
»Ähm, Mr Seaman«, meldete sich in diesem Moment Justus zu Wort. Er stand an der Verandatür und befühlte das Schloss.
»Ja?«
»Haben Sie oder Ihre Frau sich in letzter Zeit mal ausgesperrt und dann das Schloss hier mit einem Schraubenzieher oder etwas Ähnlichem aufgemacht?«
»Nein, wovon sprichst du?« Seaman kam mit gerunzelter Stirn näher. Auch die anderen traten hinzu.
»Denn wenn nicht«, fuhr Justus fort, »würde ich sagen, dass hier vor Kurzem jemand eingebrochen ist. Das Schloss weist die typischen Spuren auf, wie sie entstehen, wenn man es mit Gewalt öffnet. Und auch am Rahmen finden sich einige Kratzer.«
»Was?« Seaman befühlte die Stelle. »Eingebrochen? Bei uns?«
»So sieht es aus.«
»Aber … aber ich … wir haben davon gar nichts bemerkt. Und soweit ich weiß, fehlt auch nichts!«
»Sind Sie sich da sicher?«, fragte Bob.
»Ja … das heißt, ich, wir vermissen zumindest bis jetzt nichts.«
»Merkwürdig.« Justus kräuselte die Lippen. »Könnten Sie und Ihre Frau aber vielleicht trotzdem noch einmal ganz genau nachsehen, ob nicht doch etwas gestohlen wurde? Oder ob Ihnen etwas anderes auffällt, was damit in Zusammenhang stehen könnte?«
»Ja … sicher. Und du glaubst wirklich, dass hier jemand eingebrochen hat?«
»Die Vermutung liegt nahe«, bestätigte der Erste Detektiv.
In diesem Moment klingelte es an der Tür.
Theorien
Die drei ??? saßen in Bobs Käfer, aber der dritte Detektiv machte keine Anstalten, den Wagen zu starten.
»Worauf wartest du, Bob?«, fragte Peter.
»Ich kenne den Mann von irgendwoher.«
»Den Typen, der gerade gekommen ist?«
»Ja.«
Seaman hatte die drei Detektive zur Haustür begleitet und ihnen dabei noch einmal versichert, dass er der Sache mit dem Einbruch nachgehen würde. An der Tür waren sie dann einem jüngeren, blonden Mann begegnet, den Seaman mit »Ah, William, du bist es« begrüßt hatte. Die drei Jungen hatten ihm kurz zugenickt und waren dann zum Auto gegangen.
»Ich komm nur nicht drauf, woher.« Bob biss sich auf die Lippe. »Aber irgendwo habe ich – William de Haas!«, platzte er plötzlich heraus.
»William de Haas?« Justus überlegte. »Der Name sagt mir was.«
»Er hat eine Galerie drüben in Venice«, erklärte Bob. »Ich war schon mal da. Moderne Sachen, Pop-Art.«
»Stimmt, die De-Haas-Galerie«, fiel Justus ein. »Wahrscheinlich kennt ihn Seaman von seinen Streifzügen durch die Welt der Kunst«, setzte er mit einem ironischen Unterton hinzu.
Bob drehte den Zündschlüssel um und fuhr los. »Zur Zentrale?«
»Wie wär’s, wenn wir uns Seamans Zimmer im Hotel mal ansehen?«, schlug Peter vor. »Ich bekomme sicher den Schlüssel an der Rezeption. Die kennen mich.«
»Gute Idee, Zweiter.« Justus nickte zustimmend.
»Was ich dich noch fragen wollte, Just«, sagte Bob, während er den Käfer die kurvige Nichols Canyon Road hinabrollen ließ. »Wie ist dir die Sache mit dem Schloss eigentlich aufgefallen?«
»Das war mehr oder weniger Zufall«, antwortete der Erste Detektiv. »Als Peter am Boden vor diesem Häufchen Asche kniete, stand ich an der Verandatür und wollte sie noch ein Stück zurückschieben. Dabei hatte ich die Hand um das Schloss gelegt. Im Normalfall hätte ich die Kratzer und Unebenheiten ignoriert, doch in Zusammenhang mit Seamans Verwirrung über die Zigarette machte es irgendwie klick!, und ich sah mir das Schloss genauer an.«
»Aber wer bricht in ein Haus ein und klaut nichts?«, gab Peter zu bedenken. »Noch dazu in eines, wo es durchaus etwas zu klauen gäbe. Da hingen zum Beispiel genügend Bilder an der Wand, die sicher nicht vom Flohmarkt waren.«
»Vielleicht hatte es der Täter auf etwas Bestimmtes abgesehen, das er nicht gefunden hat«, erwiderte Bob.
»Oder er hat es gefunden, aber die Seamans haben es noch nicht bemerkt.« Justus blähte die Backen. »Das ist alles noch mehr als vage. Uns fehlen einfach handfeste Anhaltspunkte.«
In Peter arbeitete es. Er wusste, wie Justus auf seine Theorie reagieren würde, das hatte er in der Vergangenheit schon zur Genüge erfahren. Das unerschütterliche Realitätsbewusstsein des Ersten Detektivs ließ nur gelten, was in seinem Sinne vernünftig und rational erklärbar war. Aber für Peter war seine Theorie eben auch vernünftig. Auf ihre Weise.
»Wisst ihr, Kollegen«, hob er vorsichtig an, »mir ist da etwas aufgefallen. Die Spieler, die bis jetzt von irgendwelchen unerklärlichen Schicksalsschlägen heimgesucht
Weitere Kostenlose Bücher