Die drei ??? Fußball-Teufel
Tante Mathilda Justus das Wort aus dem Mund. »Das Ding soll über unserem Hof schweben. Und es soll draufstehen: Gebrauchtwarencenter Jonas – Kunst, Krempel und Kurioses!« Tante Mathilda malte gestenreich eine riesige Überschrift in die Luft. »Wir machen uns doch zum Gespött der Leute!« Sie winkte die Jungen ins Haus. »Kommt rein! Ich habe Kirschkuchen gebacken. Wir müssen das besprechen!«
Tante Mathildas Kirschkuchen war genau das, was die drei Detektive jetzt brauchten. Eine Auseinandersetzung zwischen Tante Mathilda und Onkel Titus allerdings nicht. Zumal die drei Jungen die Idee mit dem Helium-Dschinn gar nicht so übel fanden. Aber das konnten sie Tante Mathilda natürlichnicht sagen, solange sie sich in dieser Stimmung befand. Und solange noch Kirschkuchen da war.
Erst nach einer halben Stunde und zahllosen »Oh Gott«, »Das geht doch nicht« und »Was sollen denn die Leute denken« wurden sie endlich entlassen. Allerdings nur mit dem Versprechen, alles dafür zu tun, Onkel Titus den Dschinn auszureden. Satt und ziemlich erschöpft begaben sich die Jungen in die Zentrale und ließen sich in die Sessel fallen.
»Bei euch ist immer etwas los.« Peter grinste. Tante Mathilda hatte sich in ihrer Aufregung zeitweise so aufgebläht, dass sie selbst ein wenig ausgesehen hatte wie ein Flaschengeist.
»Heute könnt ihr zwei aber locker mithalten.« Bob richtete sich auf. »Also, ich fasse noch einmal zusammen. In der Höhle war es noch gruseliger als das letzte Mal. Dann hast du, Just, einen Geist gesehen und den Alarm ausgelöst, woraufhin die Fledermäuse kamen. Die zeigten euch dadurch jedoch diesen Durchlass, der euch in eine weitere Höhle brachte. Und in der lag ein See voller Blut, der eindeutig auf das Lied hinweist – den ihr euch aber nicht mehr vornehmen konntet, weil auf einmal Greyfox hinter euch stand und wenig begeistert war, euch da zu sehen.«
»Er hat uns mehr oder weniger rausgeworfen«, sagte Justus.
»Wobei ich schon viel früher verduftet wäre, wenn mir Just das mit dem Geist vorher gesagt hätte«, ergänzte Peter.
Bob ließ sich wieder nach hinten sinken. »Just sieht einen Geist! Ich fasse es nicht. Was war das, Just? Erklär’s uns! Das kann doch nicht sein!«
Der Erste Detektiv schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Erklärung. Ich habe gesehen, was ich gesehen habe. Das Wort ›Geist‹ würde ich gerne ersetzen durch ›Erscheinung‹. Doch das trägt nicht wirklich zu meiner Beruhigung bei. Der einzige Ansatzpunkt, den ich im Augenblick für meine Überlegungen finde, ist die Tatsache, dass sich die Atmosphäre mit dem Eintritt in den Durchlass schlagartig änderte.«
»Nämlich? Was sagt dir das?«
»Noch nichts. Aber ich werde dem nachgehen.«
»Und Greyfox hat nichts weiter gesagt, als dass ihr verschwinden sollt?«
Peter nickte. »Unterm Strich, ja. Er meinte, dass es für uns in der Höhle zu gefährlich wäre und dass wir nicht Fledermäuse in ihrem Schlaf stören sollten, die unter Naturschutz stehen.« Der Zweite Detektiv zog mit dem Zeigefinger ein Unterlid herunter. »Wer’s glaubt.«
»Aber er hat nicht gesagt, wie und warum er euch gefunden hat, was er da wollte, ob er schon mal dort war und so weiter?«
»Er hat gar nichts weiter gesagt«, erwiderte Justus. »Ich habe ihn direkt darauf angesprochen, ob seine Sorge etwas mit der Tatsache zu tun hat, dass wir uns in einem Chumash-Heiligtum befinden. Ich habe ihn auch zu dem See befragt und zu der geisterhaften Atmosphäre. Doch er meinte nur, dass er uns jetzt sicher nach draußen bringen würde. Auf meine Fragen ist er mit keinem Wort eingegangen.«
»Weil er der Geist war«, erklärte Peter voller Überzeugung. »Und wenn wir Glück haben, auch der mit dem Pferdehuf. Greyfox hat Dreck am Stecken, ganz sicher.«
Bob schob das Unterkinn nach vorne. »Den Eindruck könnte man gewinnen, ja.«
Justus zögerte. Auch er schien diese Möglichkeit nicht ausschließen zu wollen. »Wie dem auch sei: Wir brauchen das Lied. Das ganze Lied. Ich bin mir sicher, dass darin der Schlüssel zum Geheimnis liegt. Oder ein Schlüssel. Einen See voller Blut haben wir schon gefunden. Wobei ich euch beruhigen kann: Das ist bestimmt kein echtes Blut.«
»Nicht?« Peter runzelte die Stirn.
»Nein, der See wird sicher von einer extrem eisenhaltigen Quelle gespeist, die das Wasser rot färbt. Ein ähnliches Phänomen, die Blood Falls, gibt es in der Antarktis. Aber auch der im Lied genannte Tod erklärt sich.
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