Die drei ??? GPS-Gangster
Gott! Was ist denn mit dir passiert, Justus?«
Der Erste Detektiv brachte keinen Ton heraus. Er konnte nur den Mund öffnen, was ihn nicht sonderlich geistreich aussehen ließ. Wie ein Fisch auf dem Trockenen. Valerys Anblick hatte ihn einfach überwältigt. Zum ersten Mal sah er sie mit offenen Haaren. Eine lange, weiche, wallende Mähne, die im warmen Küchenlicht schimmerte wie Kastanien in der Sonne. Dazu ihre erschöpften, zarten Gesichtszüge, die immer noch erschrockenen Augen, die blassen Lippen – Justus war wie verzaubert.
»Ich habe ihn im Bach gefunden«, sagte Bob. »Irgendjemand hat ihn da wohl reingeworfen. Aber mehr weiß ich auch noch nicht. Und was ist mit dir? Geht es dir gut?«
Valery lächelte verlegen. »Ja, danke. Es ist nichts, es ist einfach nur«, sie stockte, »ich habe … furchtbare Angst vor Wespen. Und als ich vorhin am Küchentisch saß und aß, brummten auf einmal drei Stück um mich herum und da bin ich ausgeflippt.«
Bob sah Peter an. »Das war im Glas. Wespen.«
Peter nickte. »Ich habe sie mittlerweile eingefangen und rausgebracht, ja.«
Justus murmelte etwas Unverständliches und der Beo pfiff einen bekannten Werbe-Jingle: Freddy Frosters Frühstücksflocken.
»Bitte?«, meinte Bob zu Justus.
»Spheksophobie«, wiederholte der Erste Detektiv. Immer noch wirkte er sehr abwesend.
Alle drei sahen ihn erstaunt an.
»Spheksophobie. Die Angst vor Wespen.«
Peter nickte sehr langsam. »Ah ja. Gut zu wissen.« Er warf Bob einen unauffälligen Blick zu. Ist mit Just auch wirklich alles in Ordnung?, stand darin zu lesen.
Bob zuckte mit den Schultern. »Just, was war denn jetzt? Erzähl schon!«
»Und setz dich!«, forderte ihn Valery auf. »Ich suche dir inzwischen was zum Anziehen. Du bist ja tropfnass. Willst du einen Tee?«
Justus schüttelte langsam den Kopf. Dann nickte er. Valery zögerte einen Moment, setzte dann aber Wasser auf. Dann verließ sie die Küche.
»Erinnert euch an unseren Fall Insektenstachel. Mrs Hazelwood litt an Insectophobie.« Der Erste Detektiv kam langsam zu sich.
»Ja, Just, ich erinnere mich«, erwiderte Bob. »Aber was war denn jetzt da draußen los? Heute?«
Justus kniff die Augen zusammen und straffte sich. »Auf einmal war dieser Kerl hinter mir. Aber ich habe keine Ahnung, wer es war. Er hat mich von hinten gepackt, mir den Mund zugehalten und mich gegen einen Baum gedrückt. Dann drohte er mir, wenn ich mich nicht raushalten würde, würde es mir schlecht ergehen. Ich konnte ›Wo raushalten?‹ hervorquetschen, aber er meinte nur, das wüsste ich. Dann hat er mich in den Bach geworfen und ich habe mir irgendwo den Kopf gestoßen.«
»Skull!« Peter verschränkte die Arme. »Dieser Mistkerl. Das kann nur er gewesen sein. Wir müssen ihn mit irgendetwas aufgeschreckt haben.«
»Aber wir haben doch noch gar nichts getan«, wandte Bob ein.
»Wir waren bei Tillerman«, widersprach Peter. »Das muss es sein.«
Valery kam mit einem Arm voller Kleidung zurück. »Hier, Justus. Ich wusste nicht, was dir passt. Such dir was aus. Das Bad ist hinten rechts. Nimm dir ein Handtuch.«
Der Erste Detektiv brachte ein Danke hervor, nahm den Stapel Kleider und ging ins Bad. Während er sich abtrocknete und umzog, erzählten Peter und Bob Valery, was Justus widerfahren war, und Bob erfuhr Genaueres über Valerys Probleme mit Wespen.
»Und ihr denkt wirklich, es war dieser Skull? Hoffentlich ist er nicht der Grund, warum Josh nicht gekommen ist. Er wollte eigentlich heute Abend vorbeikommen.«
»Josh Reilly wollte vorbeikommen?« Justus stand in der Tür. Gelbes Smiley-Sweatshirt, knallrote Jogginghose, lila Flipflops. Und ein Gesicht voller Enttäuschung.
»Ja.« Valery drehte sich um. Eine Frage lag in ihrem Blick. »Das fällt mir jetzt erst auf: Wieso seid ihr eigentlich hier?«
Bob und Peter sahen Justus an, aber der war im Augenblick nicht in der Lage, irgendetwas zu erklären. Also erläuterten sie Valery den Grund für ihren Besuch.
»Ihr seid Detektive? Und arbeitet für Mrs Rodman?«, wiederholte sie erstaunt. »Alle Achtung! Und ihr seid zu mir gekommen, weil mich die Polizei als Verdächtige führt und ihr euch selbst ein Bild von mir machen wolltet? Habe ich das richtig verstanden?« Sie lächelte herausfordernd.
»Nein, so habe ich das nicht gemeint«, verteidigte sich Bob. »Und von verdächtig kann gar keine Rede sein. Wir wollten dich nur fragen, ob dir irgendetwas zu dem Fall einfällt.«
Valery lächelte immer noch. »Weil
Weitere Kostenlose Bücher