Die drei ??? GPS-Gangster
ich kein Alibi habe?«
»Nein, nein, nur so«, sagte Peter und merkte sofort, wie merkwürdig sich das anhörte.
»Nur so. Aha.« Sie machte ein ernstes Gesicht. »Na ja. Ich liebe Kunst, kann mit Koordinaten umgehen, bin nicht dämlich … Wer weiß, vielleicht bin ich in meinem zweiten Leben ein gerissener Kunstdieb, der die Polizei zum Besten hält?«
Peters Lächeln war sehr bemüht. »Tja, also … dann fällt dir dazu nichts ein, was uns weiterhelfen könnte?«
Valery zwinkerte ihm verschmitzt zu. »Ich sage nichts mehr ohne meinen Anwalt.«
Einige Minuten später saßen die drei ??? wieder in Bobs Käfer. Aber der dritte Detektiv fuhr noch nicht los. »Irgendwie bin ich verwirrt.«
»Geht mir ähnlich«, stimmte Peter zu. »Lasst uns nach Hause fahren. Morgen ist auch noch ein Tag.«
»Gleich«, sagte Justus mit finsterer Miene. »Erst möchte ich diesem Reilly noch einen Besuch abstatten.«
»Jetzt noch?«, beschwerte sich Peter.
»Jetzt noch.«
Peter und Bob fügten sich Justus’ Wunsch, ohne recht zu wissen, was er sich davon versprach. Der Erste Detektiv äußerte sich nicht weiter und so waren Peter und Bob genauso gespannt, was Justus wollte, wie Josh Reilly, als er zwanzig Minuten später die Tür seiner Wohnung öffnete.
»Ihr?« Er rieb sich verschlafen die Augen und gähnte. »Was wollt ihr denn hier?«
»Wir würden gerne wissen, wo du heute Abend warst«, sagte Justus ohne Umschweife und nicht sonderlich freundlich.
»Ihr wollt was? Ich bin früh zu Bett gegangen, weil ich morgen einen anstrengenden Tag …« Verwundert hielt er inne. »Was ist denn das überhaupt für eine Frage?«, wurde ihm auf einmal bewusst. »Wie kommt ihr drei dazu, mich mitten in der Nacht – oh, Mist!« Er fing an zu blinzeln und griff sich ans Auge. »Jetzt ist mir auch noch meine Kontaktlinse verrutscht! Das ist eure Schuld! Macht, dass ihr verschwindet!« Sprach’s und schlug den drei ??? die Tür vor der Nase zu.
Peter schaute Justus verdutzt an. »Und was bringt uns das jetzt?«
Zu seiner Überraschung antwortete Bob: »Zumindest wissen wir jetzt, dass Josh Reilly lügt.«
D er Tod des Aktaion
Justus war froh, den Frühstückstisch endlich verlassen zu können. Oder vielmehr das Haus. Im Gegensatz zu Tante Mathilda fand er den Geruch der Gardenien einfach nur betäubend. Er konnte überhaupt nicht nachvollziehen, wie Tante Mathilda dereinst mit dem Haar voller Gardenien ihre Hochzeit hatte überstehen können. Er wäre bewusstlos geworden. Aber zumindest hatte Onkel Titus mit seinem Riesenstrauß den Haussegen wieder gerade gerückt. So halbwegs zumindest.
Der Erste Detektiv stellte sein Geschirr in die Spüle und ging hinüber in die Zentrale. Kurz darauf trafen Peter und Bob ein und die Besprechung konnte beginnen.
»Also, ich fasse kurz die gestrigen Ergebnisse zusammen«, sagte Justus, während Peter sich Muffinkrümel vom T-Shirt pickte und Bob an seinem Kakao saugte. »Bedeutsam erscheint mir vor allem die Tatsache, dass Reilly nicht die Wahrheit gesagt hat.«
»Und das geht wirklich nicht?« Peter sah Bob an und steckte sich einen Krümel in den Mund.
»Mit Kontaktlinsen schlafen?« Der dritte Detektiv schüttelte den Kopf. »Ein kleines Nickerchen ist je nach Linsen noch möglich, aber kein Nachtschlaf. Das macht niemand.«
»Stellt sich die Frage, warum er gelogen hat«, fuhr Justus fort. »Zumal es für ihn überhaupt keine Notwendigkeit gab, uns anzulügen. Er hätte auch einfach –«
Das Telefon klingelte und der Erste Detektiv hob ab. »Hier Justus Jonas von den drei Detektiven.«
Peter und Bob sahen, wie Justus’ Augen größer wurden. Schon nach wenigen Sekunden legte der Erste Detektiv wieder auf.
»Das war Cotta!«, sagte Justus voller Tatendrang und stand auf. »Skull hat wieder zugeschlagen!«
So schnell es die Geschwindigkeitsbegrenzungen erlaubten, steuerte Peter seinen MG durch den morgendlichen Stadtverkehr. Der Tatort lag ziemlich im Zentrum von Rocky Beach in der Nähe vom Palisades Park. Als sie vor dem ansehnlichen Stadthaus parkten, konnten sie zwei Einsatzfahrzeuge und den Wagen der Spurensicherung ausmachen.
»Sieht nicht so aus, als hätten sie das erste Rätsel schon geknackt«, sagte Bob, während sie zum Eingang hasteten.
Der pummelige Polizist an der Tür maß sie mit einem skeptischen Blick. »Ihr seid diese drei Fragezeichen?«
Justus nickte.
»Erster Stock, die Wohnung rechts. Cotta erwartet euch.« Er deutete die Treppe hinauf und konnte sich
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