Die drei !!! Jagd im Untergrund
Mann plötzlich los: »Papperlapapp, von wegen Immobilienhaie. Die jungen Leute heutzutage haben einfach keine Erziehung mehr. Alles Sabotage. Alles Gewalt gegen Sachen.« Zur Bekräftigung ließ er den Holzgriff seines Spatens auf das Treppengeländer krachen. Die Frau im Morgenmantel warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
Ein lautes Hämmern ertönte. Irritiert hob der Hausmeister beide Hände: »Das bin ich nicht!«
»Ich – will – hier – raus!«, drang eine gepresste Stimme aus dem Aufzugsschacht. Lola schien einem Weinkrampf nahe.
»Wir müssen etwas unternehmen«, sagte der junge Mann mit der Doktorarbeit.
Franzi nickte. »Bei den meisten Aufzügen gibt es eine Klappe in der Decke, die sich von außen öffnen lässt.« Sie checkte die obere Abdeckung der Kabine, die knapp auf der Höhe des vierten Stockwerks lag. »Ja, da ist etwas.« Franzi schwang ein Bein über das Treppengeländer.
»Halt, das ist viel zu gefährlich«, gab Kim zu Bedenken. »Was ist, wenn der Fahrstuhl sich plötzlich in Bewegung setzt, weil der Strom wieder da ist, und nach oben fährt, während du da herumkletterst?«
Marie erschauerte bei der Vorstellung.
»Wir müssen zuerst die Hauptsicherung ausschalten«, antwortete Franzi. »Herr Haller, können Sie uns dabei helfen?«
Der Mann grummelte unwillig, begab sich dann aber nach unten in den Hausflur. Nach einigen Minuten rief er hoch, dass jetzt alles sicher sei.
Franzi sprang. Der Aufzug ruckelte bedenklich, als sie auf der Abdeckung landete. Aber es geschah weiter nichts. »Hier ist eine Klappe mit einem Griff!«
Innerhalb weniger Minuten hatte Franzi sie geöffnet, Lola ihren Arm entgegengestreckt und sie mit der Hilfe des jungen Manns heraufgezogen.
»Oh Gott, ich bin so froh!« Lola zitterte und sah erschöpft aus. Sie fiel Franzi um den Hals. »Danke, danke, danke, dass ihr mich gerettet habt. Keine Minute länger hätte ich es da drin ausgehalten!«
Franzi nickte. Sie spürte jetzt nur noch Müdigkeit in den Knochen und wollte einfach schnell ins Bett. Den anderen ging es offensichtlich genauso. Das Treppenhaus leerte sich zusehends, und eine Tür nach der anderen fiel ins Schloss. »Hoffentlich ist der Strom bald wieder da«, meinte eine Frau gähnend.
»Ich kümmere mich darum«, antwortete der Hausmeister mit leiser Stimme. Er nahm den Spaten, den er vorhin an der Wand abgestellt hatte, wieder an sich und verabschiedete sich schnell. Offensichtlich war ihm sein Auftritt von vorhin doch ein bisschen peinlich. »Fürs Erste aktiviere ich wieder die Hauptsicherung, dann sieht man weiter«, rief er noch, bereits auf dem Weg nach unten.
Marie nickte heftig. Wenn morgen früh ihr Föhn nicht funktionierte, würde sie zur Furie werden!
Nachdem sie sich von Lola verabschiedet hatten, begaben sich auch die drei !!! todmüde ins Bett. Als sich Marie in ihre Decke kuschelte, spürte sie wieder das Vibrieren an der Wand. Das konnte nur eines bedeuten: Die Therme im Bad funktionierte, der Strom war wieder da! Erleichtert schloss sie die Augen und schlief sofort ein.
Ein neuer Fall?
Franzi atmete auf. Der Theater-Workshop war endlich beendet. Sie hatte sich zwar aus Neugier gemeinsam mit ihren Freundinnen zu diesem Kurs angemeldet. Aber eigentlich war ihr schon vorher klar gewesen, dass die ganze Schauspielerei nichts für sie war. Marie blühte auf, wenn zahlreiche Augenpaare aufmerksam auf sie gerichtet waren. Franzi dagegen hasste es, beobachtet zu werden. Viel lieber galoppierte sie allein auf ihrem geliebten Pony Tinka durch den Wald, oder sah Polly, ihrem zahmen, hinkenden Huhn, dabei zu, wie es Würmer aus dem Boden zog. Oder sie lieferte sich wilde Skaterrennen mit Benni. Franzi seufzte. Ja, Benni – was er wohl gerade machte? »Puh, ich bin total fertig!« Marie kam auf Franzi und Kim zu. Sie fuhr sich durch ihr honigblondes Haar, das in sanften Wellen über die Schultern floss. Sie sah kein bisschen fertig aus. Kim lächelte. »Ich hätte nicht gedacht, dass so ein TheaterWorkshop so viel Spaß macht. Vor allem, wenn man die Nacht vorher kaum geschlafen hat.«
Franzi nickte. »Das war schon ein aufregender Beginn unseres Aufenthalts in Berlin. Ich glaube, wir haben einen neuen Fall. Wir müssen unbedingt ...«
Marie unterbrach sie. »Entschuldige, aber ich muss jetzt unbedingt in die Kantine. Es gibt gleich Mittagessen, und ich möchte gerne neben Adrian sitzen, damit ich von ihm ein paar Tricks zum authentischen Lachen erfahre.«
Franzi hob eine
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