Die drei !!! Jagd im Untergrund
es – nicht!« Franzi ließ sich in den Liegestuhl zurückfallen und pustete sich eine rote Haarsträhne aus der Stirn. Wütend sah sie Marie an. »Sind wir nun Detektivinnen, oder nicht? Jetzt rennt Kim auch noch einfach weg, bloß weil ihr Lover sich mal meldet.« Marie nahm einen großen Schluck aus ihrem Limonadenglas. Nachdenklich leckte sie sich die Zuckerstreusel von den Lippen. »Ach komm, jetzt reg dich doch nicht so auf. Die beiden haben sich in der letzten Zeit wirklich selten gesehen. Ich finde es wichtig, dass sie wenigstens miteinander telefonieren. Es passiert viel zu schnell, dass sich Paare entfremden, wenn eine große räumliche Distanz zwischen ihnen liegt.« Marie sah plötzlich traurig aus. Bestimmt dachte sie jetzt an Holger. Franzi bekam ein schlechtes Gewissen, weil sie so ungehalten gewesen war. »Weißt du«, begann Marie prompt, »manchmal denke ich, Holger und ich wären noch zusammen, wenn er nicht in diesem blöden Billershausen wohnen würde. Ich denke so oft an ihn. Aber weil das ja doch keinen Sinn macht, versuche ich mich ganz schnell neu zu verlieben.« Franzi räusperte sich. »Verstehe. Aber du weißt schon, dass das ganz schön schiefgehen kann. Adrian zum Beispiel scheint mir gar kein guter Kandidat zu sein. Ich weiß, es geht mich eigentlich nichts an. Aber ich glaube nicht, dass der ernsthaft was von dir will. Und ich mache mir einfach Sorgen um dich.« Sie legte Marie eine Hand auf den Arm. »Du hast schon so gelitten, als du unglücklich in meinen Bruder verliebt warst. Ich möchte einfach nicht, dass dir das bei Adrian wieder passiert. Für den bist du doch bloß wie eine kleine Schwester!« Marie schluckte und nickte. »Wahrscheinlich manchmal sogar genauso nervig.« Sie wischte sich mit einer schnellen Handbewegung eine Träne aus dem Augenwinkel. Kim kam zurück an den Tisch. Mit einem seligen Lächeln verstaute sie ihr Handy in der Tasche und griff nach der Kuchengabel. Als sie sich einen Happen Schokokuchen in den Mund schob, fiel ihr Blick auf Marie. Augenblicklich verschwand ihr verklärter Gesichtsausdruck. Sie schluckte schnell, dann fragte sie bestürzt: »Was ist denn hier los?« Marie winkte ab und lächelte schwach. »Ach, ist schon gut. Franzi und ich haben eben kurz ein ernstes Gespräch geführt.« Kim hob erstaunt die Augenbraue. Marie und Franzi – und ein ernstes Gespräch? Die beiden kabbelten sich doch immer nur. »Na ja, nicht jeder lebt in einer so glücklichen Beziehung wie du, Kim – wenn du weißt, was ich meine«, fügte Franzi hinzu. Es klang fast ein bisschen eifersüchtig. Schnell schaltete sich Marie ein: »Aber es ist schön zu sehen, dass es offensichtlich noch dauerhafte, schöne Beziehungen gibt, wie Kim und Michi sie haben!« »Das ist richtig«, stimmte ihr Franzi zu. Kim lächelte jetzt wieder entspannt. »Michi hat mich eben gefragt, ob ich in den nächsten Ferien mit ihm ein paar Tage wegfahren würde. Zum Beispiel hierher nach Berlin. Nur wir zwei!« »Das ist doch ein toller Plan«, sagte Marie. »Dann solltest du jetzt endlich was von Berlin sehen, damit du deinem Liebsten auch die schönsten Plätze zeigen kannst!« Kim warf einen übermütigen Blick in Maries Richtung: »Gute Idee! Aber mit den schönsten Plätzen zum Shoppen werde ich ihn nicht beeindrucken können.« Marie sah gespielt bestürzt drein, dann meinte sie lachend: »Na gut, dann muss ich meine Shoppingtour eben vertagen. Ich habe ja genügend Klamotten mitgebracht. Übrigens habe ich auch schon eine Idee, wo wir jetzt hingehen. An den idealen Ort nämlich, um sich einen Überblick über diese fantastische Stadt zu verschaffen, und ...«, Marie senkte die Stimme geheimnisvoll, »um ungestört eine obergeheime Detektiv-Lagebesprechung abzuhalten.« Kim schüttelte lächelnd den Kopf. Franzi blieb der Mund offen stehen. »Du hast es doch nicht vergessen! Marie, du bist immer wieder für eine Überraschung gut!«
Mitternachtsparty
»Woah!« Kim hatte die Augen fest geschlossen und hielt sich an Franzi und Marie fest. Der Aufzug schoss so schnell in die Höhe, dass sie sich gar nicht entscheiden konnte, was schlimmer war: Die Panik, die sofort zugeschlagen hatte, als sie die Kabine mit zig anderen Touristen betreten hatten. Oder das Gefühl, dass ihr Magen immer noch unten am Potsdamer Platz wartete, während der Rest ihres Körpers in nur 20 Sekunden der Aussichtsplattform entgegensauste. Erneut quiekte Kim panisch auf.
Marie lächelte der kleinen Chinesin zu,
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