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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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»Doktor,« sagte Ludwig XIV. zu ihm, »folgen Sie Herrn von Saint-Aignan, wohin er Sie führen wird, und berichten Sie mir dann ausführlich über den Zustand des Kranken, den Sie in dem Hause finden werden, wohin mein Hofmeister Sie bringt. Und Sie, Saint-Aignan, schicken mir noch Herrn von Manicamp her.«
    Während Ludwig XIV. diese Befehle erteilte, sprengte d'Artagnan, eine Laterne am Gürtel, in den Wald von Rochin, stieg bei der Lichtung ab und untersuchte den Platz sorgfältig. Er ging ihn nach allen Seiten hin ab, maß, prüfte und überlegte und war nach einer halben Stunde wieder beim König.
    »Nun, Kapitän, was haben Sie ermittelt?« rief Ludwig. – »Majestät, ich habe ein totes Pferd auf der Lichtung gefunden – das ist das erste,« begann d'Artagnan. »Ich habe die vier Wege untersucht, die zur Lichtung führen, und nur der von Fontainebleau aus wies frische Spuren auf. Dort sind zwei Pferde nebeneinander gegangen, die acht Hufe sind deutlich zu unterscheiden.« – »Sie sind also überzeugt, daß zwei Herren dorthin geritten sind?« fragte Ludwig. – »Ja. Sire. Am Rande der Lichtung haben sie haltgemacht, vielleicht um sich über die Bedingungen des Zweikampfes zu einigen. Dann ist einer von ihnen über die Lichtung geritten, um sich vor seinem Gegner aufzustellen. Der andere ist dann im Galopp geradeaus gesprengt, in der Meinung, er werde so auf den Gegner treffen, der aber hatte sich seitwärts im Walde versteckt. Es ist so finstergewesen, Sire – was es nebenbei jetzt auch noch ist – daß die beiden einander erst aus der Nähe sehen konnten.«
    »Haben Sie irgendwelchen Anhalt, der auf die Personen hindeutet?« – »Ja, Sire, derjenige, der sich seitwärts versteckte, hat einen Rappen geritten.« – »Woher wissen Sie das?« – »Ein paar Haare vom Schweif sind an dem Brombeerstrauch hängen geblieben, der dort am Rande des Waldes steht. Was das andere Pferd anbetrifft, so ist es leicht zu erraten, wem es gehörte, denn es ist ja tot auf dem Platze geblieben.«
    »Wie ist dieses Pferd getötet worden?« – »Durch einen Schuß in die Schläfe,« fuhr d'Artagnan fort. »Und zwar durch einen Pistolenschuß. Die Kugel ist also von der Seite gekommen, während die Spuren des Pferdes in gerader Richtung verlaufen, und daraus schließe ich, daß der Reiter dieses Pferdes seinen Gegner in gerader Richtung vermutete, während jener sich heimtückischerweise, die Dunkelheit benützend, seitwärts geschlagen hat, um seinem Feinde in die Flanke zu fallen. Weitre Einzelheiten beweisen das noch. Das Pferd war auf der Stelle tot.«
    »Woher wissen Sie das?« – »Der Reiter hatte nicht mehr Zeit, aus dem Sattel zu springen. Er stürzte mit dem Pferde. Ich sah die Spur jenes Fußes, den er nur mit Mühe unter dem Leibe des gestürzten Tieres hervorgezogen hat. Der Sporn hat die Erde aufgerissen. Als er wieder auf den Beinen war, wußte er, wo er seinen Gegner zu suchen hatte, und ging geradeswegs auf ihn los. Er ist sehr schnell gelaufen. Als er auf Schußweite heran war, stemmte er die Hacken fest auf, umsicher zu stehen und gut zu zielen, und drückte auf seinen Gegner ab. Er hat gefehlt.« – »Und woher wissen Sie das?« – »Ich fand den von der Kugel durchbohrten Hut am Waldesrande.« – »Ah, das ist ein Beweisstück!« rief der König. – »Ein unzulängliches, Sire,« antwortete d'Artagnan, »denn der Hut hat keinerlei Merkzeichen, er ist von einer Art, die hunderte tragen.« – »Und dieser Mann mit dem durchlöcherten Hute?« fragte der König. – »Er hatte nun Zeit wieder zu laden, aber der Schuß seines Gegners hatte ihn erschreckt, daß seine Hand zitterte.« – »Woher wissen Sie denn nun das?«
    »Er verschüttete die Hälfte des Pulvers und warf auch noch den Ladestock weg, da er keine Zeit mehr hatte, ihn an die Pistole zu stecken.« – »Herr Kapitän, was Sie da sagen, ist vortrefflich,« rief der König. »Man sieht, wie sich alles abgespielt hat, wenn man Sie anhört.« – »Ich habe nur Untersuchungen angestellt,« antwortete d'Artagnan, »die jeder Schnapphahn ebenso machen könnte.«
    »Weiter! Nun also schoß der Mann, dem der Hut durchlöchert worden war?« – »Ja, und sein Schuß war furchtbar. Er traf den andern, der aufs Gesicht niederstürzte, nachdem er drei Schritte weit getaumelt war.« – »Wo ist er getroffen worden?« – »An der Hand und in der Brust.« – »Wie haben Sie das ermitteln können?«
    »Sehr einfach; ich fand die Splitter eines

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