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Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Degen auszuliefern, mein Herr, und zwar ohne alle Widersetzlichkeit. Ich sage Euch, es handelt sich um Euren Kopf.«
    »Wer seid Ihr denn?« rief d'Artagnan, indem er den Degen senkte, ohne ihn auszuliefern. »Ich bin der Chevalier von Rochefort, der Stallmeister des Herrn Kardinal von Richelieu, und habe den Auftrag, Euch vor Se. Eminenz zu führen.«
    »Wir kehren zurück zu Seiner Eminenz, Herr Chevalier,« versetzte Athos. »und Ihr werdet wohl dem Worte des Herrn d'Artagnan trauen, daß er sich unmittelbar nach La Rochelle verfügt.«
    »Ich habe ihn den Händen der Wachen zu übergeben, daß sie ihn nach dem Lager bringen.«
    »Wir werden seine Wache sein, mein Herr, bei unsermedelmännischen Ehrenwort! Doch sage ich Euch auch,« fügte Athos mit gerunzelter Stirn hinzu, »ich sage Euch, Herr d'Artagnan wird sich nicht von uns trennen.« Der Chevalier von Rochefort schleuderte einen Blick zurück und bemerkte, daß sich Porthos und Aramis zwischen ihn und die Tür gestellt hatten. Er sah ein, daß er ganz der Willkür dieser vier Männer preisgegeben sei. »Meine Herren,« sprach er, »wenn mir d'Artagnan seinen Degen überliefern und Eurem Worte das seinige beifügen will, so begnüge ich mich mit Eurem Versprechen, daß Ihr Herrn d'Artagnan in das Quartier von Monseigneur, dem Herrn Kardinal führen werdet.«
    »Ihr habt mein Wort,« sagte d'Artagnan, »und hier ist mein Degen!«
    »Mir ist das um so lieber,« versetzte Rochefort, »als ich meine Reise fortsetzen muß.«
    »Wenn Ihr es tut, um Mylady aufzusuchen,« sprach Athos kalt, »so gebt Euch keine Mühe, da Ihr sie nicht finden würdet.«
    »Was ist denn mit ihr geschehen?« fragte Rochefort heftig. »Kommt zurück in das Lager, dort sollt Ihr es erfahren.« Rochefort blieb ein Weilchen in Gedanken vertieft. Da man aber nur noch eine Tagereise von Surgères entfernt war, bis wohin der Kardinal dem König entgegenziehen wollte, so entschloß er sich, Athos zu folgen, und mit ihm zurückzukehren. Außerdem hatte er bei dieser Rückkehr den Vorteil, daß er seinen Gefangenen selbst bewachen konnte. Man setzte sich in Bewegung.
    Am folgenden Tag um drei Uhr nachmittags gelangte man nach Surgères. Der Kardinal harrte dagegen auf Ludwig XIII. Der König und der Minister sagten sich viel Schmeichelhaftes und beglückwünschten sich über den günstigen Zufall, der Frankreich von dem erbitterten Feinde befreite, der gegen dasselbe ganz Europa in Bewegung gesetzt hatte. Als das geschehen war, beurlaubte sich der Kardinal, der durch Rochefort d'Artagnans Ankunft erfahren hatte, und diesen auf der Stelle vernehmen wollte, von dem König, wobei er ihn einlud, am nächsten Tage die fertig gewordenen Dammarbeiten in Augenschein zu nehmen. Als der Kardinal abends in sein Quartier an der Brücke Pierre zurückkehrte, fand er d'Artagnan ohne Degen und die drei Musketiere bewaffnet vor dem Hause, das er bewohnte. Da er ihnen mehr Kräfte entgegenzusetzen hatte, so faßte er sie streng ins Auge, und gab d'Artagnan mit dem Blick und der Hand einen Wink, daß er ihm folge. D'Artagnan gehorchte. »Wir warten deiner, d'Artagnan!« rief Athos so laut, daß es der Kardinal hören konnte. Seine Eminenz faltete die Stirn, hielt einen Augenblick an, und setzte erst dann wieder stillschweigend seinen Weg fort. D'Artagnan trat hinter dem Kardinal, Rochefort hinter d'Artagnan ein. Die Tür wurde bewacht. Seine Eminenz verfügte sich in sein Arbeitskabinett und gab Rochefort einen Wink.daß er d'Artagnan zu ihm führe. Rochefort gehorchte und entfernte sich. D'Artagnan stand allein dem Kardinal gegenüber. Es war das seine zweite Zusammenkunft mit Richelieu, und später äußerte er, er sei überzeugt gewesen, daß es auch seine letzte sei. Richelieu blieb am Kamin stehen. Ein Tisch war zwischen ihm und d'Artagnan. »Mein Herr,« sägte der Kardinal, »Ihr wurdet auf meinen Befehl verhaftet.«
    »Man sagte mir das, Monseigneur.«
    »Wisset Ihr auch Weshalb?«
    »Nein, Monseigneur, denn der einzige Umstand, weshalb ich verhaftet werden könnte, ist Seiner Eminenz noch unbewußt.« Richelieu blickte den jungen Mann fest an und sprach: »Hm, was wollet Ihr damit sagen?«
    »Will mir Monseigneur zuerst die Verbrechen bekanntgeben, die man mir zur Last legt, so will ich sagen, was ich getan habe.«
    »Man legt Euch Dinge zur Last,« sagte der Kardinal, »wegen die schon höhere Häupter gefallen sind, als das Eurige ist.«
    »Welche denn, Monseigneur?« fragte d'Artagnan mit einer Ruhe,

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