Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)
die Augen. »Es ist aber der falsche Kurs.«
»Du irrst dich«, beharrte Jeremy Bright in bester Beamten-Denkweise auf seiner Meinung, denn was nicht sein konnte, das gab es auch nicht.
»Hören Sie, ich kann lesen und weiß deshalb, dass …«
»Immer mit der Ruhe. Wie war dein Name? Flaw?«
»Shaw«, verbesserte der Zweite Detektiv. »Peter Shaw.«
»Warte kurz, ich rufe deine Daten im Computersystem auf. Bleib in der Leitung.« Durch den Lautsprecher hörte man ein Piepsen, dann nur noch ein leises Summen. Peter trommelte unruhig mit den Fingern auf der Tischplatte, bis Mr Bright endlich wieder dranging. »Ich habe dich gefunden. Und wie nicht anders zu erwarten gewesen war, bist du im richtigen Kurs: Kreative Dichtkunst mit Schwerpunkt auf experimenteller Lyrik. Interessant. Du bist der einzige männliche Teilnehmer.«
Von Justus’ Platz ertönte ein leises Prusten.
»Eben!«, sagte Peter mühsam beherrscht. »Und das ist nicht der Kurs, den ich gewählt habe! Ich habe mich für Sportwissenschaften beworben.«
»Oh.« Bright räusperte sich. »Dann liegt hier wohl ein Computerfehler vor. Warte kurz.« Das Spiel begann von vorn. Erneut verging etwas Zeit, diesmal fast zwei Minuten, bis sich der andere wieder meldete. »Es tut mir leid, doch auf die Schnelle vermag ich nichts daran zu ändern. Die Sportwissenschaften sind ausgebucht, genau wie alle sonstigen Kursplätze. Mach dir keine großen Hoffnungen, dass es mir gelingt zu tauschen. Nun reise erst mal an, vielleicht wird dir das Gedichte-Schreiben ja auch Spaß bringen. Da kannst du völlig neue Seiten an dir entdecken.«
»Aber …«
»Noch mal: Es tut mir leid und ich werde mein Bestes versuchen, doch ich fürchte, du wirst am Lyrik-Kurs teilnehmen müssen. Die beiden Veranstaltungen haben eine ähnlicheKursnummer. Da hat sich wohl jemand bei der Datenerfassung vertippt.«
Peter ergab sich in sein Schicksal, verabschiedete sich und legte auf.
»Peter Shaw, ja, das ist wahr – inmitten einer Mädchenschar«, reimte Justus. »Er offenbart Gefühl und Herz – gibt sich ganz hin dem Liebesschmerz.«
»Sehr witzig, echt«, sagte Peter. »Ein wenig Mitleid wäre angebracht, wie das unter Freunden so üblich ist!«
Bob stand auf, ging zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter. »Mein Freund, wie sehr ich dich bedauer – doch wenn ich lach, werd bloß nicht sauer!«
Wenig später trennten sich die drei Detektive. Jeder eilte nach Hause, was für Justus nur ein paar Schritte quer über den Schrottplatz bedeutete. Er wollte die gute Nachricht seinem Onkel Titus und seiner Tante Mathilda überbringen, bei denen er seit dem Tod seiner Eltern lebte.
Peter und Bob fuhren mit dem Fahrrad nach Hause, um dort Bescheid zu sagen und zu packen.
Bei Bob war nur sein Vater zu Hause. Er saß vor einem Laptop und arbeitete wohl an einem neuen Bericht für die Zeitung.
»Stell dir vor, Dad«, sagte Bob. »Du weißt doch, dass ich mich für diesen Journalistik-Spezialkurs in Ruxton beworben habe. Ich bin angenommen worden! Übermorgen geht’s los! Ich bin schon ganz gespannt, in deine Fußstapfen zu treten.«
Mr Andrews hatte in seiner Jugendzeit in Ruxton studiertund dort erste journalistische Erfahrungen gesammelt. Seit vielen Jahren arbeitete er jetzt schon in diesem Beruf. »Ach, hat es tatsächlich geklappt, ja? Das ist … das ist großartig. Ich freue mich für dich.« Allerdings klang er gar nicht so, als würde er es ernst meinen.
»Was ist denn los, Dad?«
Mr Andrews wandte den Blick ab, hob die Hände und massierte sich mit Daumen und Zeigefinger beider Hände die Schläfen. »Ach nichts.« Er schüttelte den Kopf. »Ich war nur gerade so konzentriert an der Arbeit. Die Reportage über den Schadstoff-Müll in der alten Fabrikhalle unten am Hafen, du weißt schon.«
Bob kannte seinen Vater gut genug, um ihm nicht zu glauben. »Ach komm, Dad! Das ist garantiert nicht alles! Was ist los?«
»Du wirst vierzehn Tage weg sein, Bob! Das ist der ganze Rest deiner Sommerferien. Wir wollten doch noch ein paar Ausflüge machen.«
Auch das klang in den Ohren des dritten Detektivs nicht sonderlich überzeugend, eher wie eine Ausrede. Aber er bohrte nicht weiter nach, um sich die Vorfreude nicht völlig verderben zu lassen. »Ich dachte, du würdest dich für mich freuen. Ich gehe dorthin, wo du auch studiert hast. Das ist doch klasse.« Ohne seinem Vater die Gelegenheit zu einer Antwort zu geben, zog er sich in sein Zimmer zurück
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