Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
dich nicht aufhalten. Es ist nur …«
»Bob?«, kam es vom Flur. »Denkst du an unseren Termin?«
»Das war mein Freund«, erklärte Bob erleichtert. »Ich muss jetzt wirklich los!« Bevor sie wieder mit dem Reden anfangen konnte, eilte er hinaus auf den Flur. Seine Freunde sahen ihn gespannt an.
»Danke, Just!«, raunte Bob dem Ersten Detektiv zu.
»Roalstad hat dir geschrieben?«, wollte Peter sofort wissen.
Der dritte Detektiv hielt, wie zum Beweis, den Brief hoch.
»Worauf wartest du noch, mach ihn auf!«
»Nicht hier«, zischte Justus leise.
Ohne ein weiteres Wort stiegen sie die zwei Steintreppen hinab, verließen das Gebäude und steuerten eine Bank an, die zwischen zwei hohen Koniferen stand. Die Sonne stand mittlerweile tief über einem großen Gebäude im Westen der Uni und tauchte den Campus in ein rötliches Licht.
Nun endlich riss Bob den Umschlag auf. Ein kleiner Zettel fiel heraus.
»Ist ja nicht gerade viel!«, bemerkte Peter.
»Lieber Bob, ich muss mit dir sprechen«, las der dritte Detektiv mit gesenkter Stimme vor. »Es geht um die Vergangenheit. Ruf mich bitte um 20:30 Uhr an! Es ist dringend. Und sei vorsichtig! L. Roalstad.« Darunter stand eine Telefonnummer. Es war nicht die auf Roalstads Visitenkarte, sondern vermutlich dessen private Nummer.
»Er weiß also doch etwas.« Justus blickte auf seine Armbanduhr. »Und um was es konkret geht, werden wir bereits in einer halben Stunde erfahren!«
Bob wagte nicht auszusprechen, dass Mr Roalstads Brief möglicherweise etwas mit seinem Vater zu tun hatte. Er hatte das Thema bislang kaum vor seinen Freunden angesprochen, aber es hatte ihn in den vergangenen Tagen immer wieder beschäftigt. Sein Vater verheimlichte ihm etwas über die Universität Ruxton und es konnte nichts Gutes sein.
»Mir gefällt diese Warnung nicht!« Peter deutete auf den Zettel. »›Sei vorsichtig!‹ Das klingt ja beinahe so, als wäre Bob in Gefahr!«
Unwillkürlich sah sich Bob um, so als könnte in den Schatten zwischen den Koniferen jemand sitzen und sie belauschen. Dann schüttelte er das Gefühl ab.
»Wir sollten keine unnötigen Mutmaßungen anstellen, sondern unser Augenmerk auf die Fakten richten«, erklärte Justus unterdessen. »Fakt eins: Wir werden um 20:30 Uhr etwas Wichtiges erfahren. Fakt zwei: Mit der Enttarnung von Egglesforth III. alias John Walker haben wir das Geheimnis von Ruxton noch nicht gelöst. Und Fakt drei: Wir hatten noch kein Abendessen!«
»Ich finde Fakt drei besonders interessant.« Peter grinste. »Alle anderen Fakten können wir meinetwegen für eine halbe Stunde vergessen. In der kleinen Mensa neben dem Sportzentrum gibt es heute Enchiladas!«
Obwohl das Essen großartig war, hatten die Jungen nicht die Ruhe, es zu genießen. Nachdem sie die Enchiladas in Rekordzeit verspeist hatten, eilten sie zu ihrem Wohnheim. Als Bob um fünf vor halb neun die Tür zu seinem Zimmer aufschloss, war Justus mächtig am Schnaufen. »Das kann nicht gesund sein!« Er strich sich zuerst über seinen Bauch und dann über sein verletztes Bein.
»Nun komm schon rein. Ihr könnt gerne zuhören«, überging Bob die Bemerkung seines Freundes. Er war ungeduldig. Immerhin wollte Roalstad mit ihm sprechen. Mit zitternden Fingern nahm er sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer, die sein Kursleiter ihm gegeben hatte.
Peter und Justus sahen ihn gespannt an. Es tutete ein paarmal, bevor sich eine verstörte Frauenstimme meldete: »Roalstad.«
»Mrs Roalstad? Ich bin Bob Andrews. Ein Student Ihres Mannes. Er hat mich heute gebeten, ihn um diese Zeit anzurufen und –«
»Das wird nicht gehen! Mein Mann hatte auf dem Heimweg einen schweren Autounfall und ich will jetzt zum Krankenhaus fahren!«
»Autounfall?«, ächzte Bob.
»Bitte halte mich nicht länger auf!« Die Stimme der Frau klang gehetzt. Bob glaubte zu hören, dass sie weinte.
»Auf Wiederhören und alles Gute für Ihren Mann!«, sagte er benommen. Dann drückte er die Auflege-Taste.
»Was ist passiert?«, fragte Peter.
»Aus Bobs Reaktion schlussfolgere ich, dass der Professor einen Autounfall hatte«, erklärte Justus.
»Ja«, bestätigte Bob. »Es muss auf seinem Heimweg geschehen sein.« Langsam begann er zu begreifen: Sein Professor war möglicherweise schwer verletzt! Und zu allem Übel würde Bob nun nicht erfahren, was Roalstad ihm Wichtiges hatte mitteilen wollen!
Das schien auch Justus zu beschäftigen. »Roalstad hat eine Botschaft für dich und ermahnt
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