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Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Buchna
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gesprochen?«
    »Weder über dich noch über irgendetwas anderes«, entgegnete der Arzt. »Ich habe Mrs   Fernandez heute noch gar nicht getroffen.«
    Eine klare und unmissverständliche Antwort. Und gleichzeitig die letzte Bestätigung für Justus, dass seine Freunde und er sich geirrt hatten. Die Geheimnisse von Ruxton waren ganz und gar nicht vollständig aufgeklärt   …
    Gedankenverloren verabschiedete er sich von Dr. Wilcomb und verließ das Medical Center. Strahlender Sonnenschein empfing ihn und munteres Vogelgezwitscher wehte vom Park zu ihm herüber. Der Erste Detektiv nahm davon jedoch keine Notiz. Sogar seinen Hunger hatte er vergessen. Grübelnd ging er in Richtung neues Hörsaal-Zentrum, wo ihn im vierten Stock ein ziemlich sperrig klingender Vortrag zum Thema »B. F. Skinner und die Grundlagen des Behaviorismus« erwartete. Justus zweifelte jedoch stark daran, dass er diesmal ein aufmerksamer Zuhörer sein würde.
    Verwirrt blätterte Bob weiter und stockte erneut. Fassungslos blickte er auf ein akribisch zusammengestelltes Dossier über seinen Vater, das offensichtlich von Lemuel Garvine angefertigt worden war: Jede noch so unscheinbare Kleinigkeit war aufgeführt   – von Bill Andrews’ Lieblingsfächern in der Schulzeit bis hin zu den romantischen Gefühlen gegenüber seiner späteren Frau. Es bestand kein Zweifel   – Garvine musste sich intensiv mit dem Leben von Bobs Vater bis hin zu privatesten Details befasst haben. Vor allem jedoch Bills Schwerpunkten seines Journalistik-Studiums in Ruxton hatte das Interesse des Hausmeisters gegolten. Peinlich genau waren alle Kurse, Dozenten und Projekte aufgelistet, mit denen er je zu tun gehabt hatte. Doch warum?
    Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schlug Bob die nächste Seite der Mappe auf   – und stieß ein entsetztes Keuchen aus. Hätte er nicht schon gesessen, wären ihm jetzt die Beine eingeknickt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf ein Foto, dessen Motiv ihm schier den Atem raubte. In einem altmodisch eingerichteten, holzgetäfelten Saal war eine Gruppe von drei Personen zu sehen, von denen zwei in feuerrote, bodenlange Roben gehüllt waren. Die links stehende Gestalt, die sich offenbar ehrfürchtig verbeugte, hatte sich die große Kapuze ihres Gewands so tief nach vorn gezogen, dass ihr Gesicht in tiefen Schatten gehüllt war. Im Hintergrund war vor einem mächtigen Spiegel eine Art Altar zu erkennen, auf dessen kerzengeschmückter Platte eine groteske, offenbar holzgeschnitzte Skulptur in die Höhe ragte. Es handelte sich um einen aufrecht stehenden Fuchs mit drohend erhobenen Vorderläufen und gierig aufgerissenem Maul.
    Kein Zweifel   – was Bob da sah, war eine Geheimgesellschaft, die dem Teumessischen Fuchs huldigte! Und sie schien nichts mit dem oberflächlichen Hokuspokus von Alpha Lambda Chi zu tun zu haben, denn nirgendwo waren Erkennungszeichen dieser Studentenverbindung zu sehen. Außerdem war es offenkundig nur ein kleiner Zirkel, denn außer der Gruppe war niemand sonst in dem riesigen Raum zu sehen.
    Viel verstörender als diese unheimliche Versammlung oder das Götzenbild des Fuchses war jedoch die Tatsache, dass Bob die beiden mittig stehenden Männer kannte. Einer von ihnen war ebenfalls in eine rote Robe gehüllt, statt einer Kapuze trug er jedoch eine unförmig große Haube, die den dritten Detektiv an die Kopfbedeckung eines Bischofs, eine sogenannte Mitra, erinnerte. Sie war über und über mit langen Tierzähnen und Krallen behängt, die dem Äußeren des Mannes eine beunruhigend wilde und gewalttätige Ausstrahlung verliehen. Noch verstärkt wurde dieser Eindruck durch das breite, eher an ein Zähnefletschen erinnernde Grinsen, mit dem der Mann in die Kamera blickte.
    Obwohl seit diesem Foto viele Jahre vergangen waren und die Krallen-Mitra ihn stark verfremdete, offenbarten die markanten Gesichtszüge eindeutig, dass es sich um niemand anderen als Lemuel Garvine handelte! Die drei Detektive und auch die Polizei hatten sich also geirrt. Der Teumessische Fuchs von Ruxton war kein Einzelgänger gewesen, sondern hatte eine Anhängerschaft besessen, mit der er im Geheimen bizarre Rituale abhielt.
    Was Bob jedoch das Blut in den Adern gefrieren ließ, war nicht Garvine selbst, sondern die vertrauliche Geste, mit der er dem anderen, unvermummten Mann die Hand schüttelte und dabei einen Arm um dessen Schultern legte. Sosehr sich der dritte Detektiv auch wünschte, das Unfassbare leugnen zu können und mit

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