Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen
bevor sie ihn überhaupt erreicht hatte. Er sprang auf sie zu und schüttelte ihre Hand, als wollte er sie abreißen. »Mein Name ist John Greenwalt.« Er ließ Tante Mathilda wieder los und begann in seinen Taschen zu wühlen. Justus’ aufmerksamem Blick entging nicht, dass seine Hände dabei leicht zitterten. »Warten Sie, hier … ist meine Visitenkarte … Ich bin der Direktor der ›Rocky Beach Art Gallery Hall‹.«
»Ach, Sie kommen von der Kunsthalle«, sagte Tante Mathilda. »Wie kann ich Ihnen helfen? Suchen Sie Bilderrahmen? Oder Vitrinen? Wir haben da neulich erst ein paar sehr schöne Stücke von einem alten Museum übernommen, das leider geschlossen werden musste.«
»Nein … also, ich möchte nichts erwerben.« Mr Greenwalt sah von Tante Mathilda zu den Jungen und wieder zurück. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich Sie gerne unter vier Augen sprechen, Madam. Es … nun ja … es handelt sich um eine etwas heikle Angelegenheit.«
»Meinetwegen, kommen Sie.« Tante Mathilda schloss das Büro auf. Dann drehte sie sich zu den drei ??? um. »Da drüben wartet noch eine ganze Reihe von Schirmen auf euch! Also los, macht euch nützlich, ihr drei.«
»Schon gut, Tante Mathilda.« Justus wartete, bis die Bürotür hinter Mr Greenwalt und seiner Tante zuklappte, dann wandte er sich an seine beiden Freunde. »Kollegen, ich würde sagen, da ist ganz definitiv etwas im Busch!«
Menschen mit Masken
Der Erste Detektiv winkte Peter und Bob hinter einen Stapel Bauholz. Von dort ging es – verdeckt von einem Schrank und ein paar Kommoden – zur Rückseite des Büros. Hier gab es keine Fenster. Justus deutete auf ein vergittertes Loch, das sich rechts oben in der Wellblechwand befand und zur Belüftung diente. Wenn man auf eine umgedrehte Kiste oder Tonne stieg, konnte man mit etwas Anstrengung hören, was drinnen gesprochen wurde. Peter schnappte sich ein kleines Fass und positionierte es unter dem Lüftungsgitter. Dann stieg er hinauf. Wenn er sich auf die Zehenspitzen stellte, konnte er ein Ohr an das Gitter pressen.
»Gestohlene Bilder?«, fragte Tante Mathilda gerade entrüstet. »Mein Herr, wir sind kein Hehlerschrottplatz, sondern ein anständiges Gebrauchtwarencenter!«
»Einer der beiden Diebe wurde heute von der Polizei gefasst. Er hat ausgesagt, dass er und sein Komplize die Gemälde hier verkauft hätten«, erklang die Stimme von Mr Greenwalt.
»Ach ja? Mir ganz sicher nicht. Ich erinnere mich an alles, was wir ankaufen und verkaufen!« Tante Mathildas Stimme überschlug sich nun beinahe. »Wir führen Buch über den Wareneingang.«
»Madam, ich will Ihnen nichts unterstellen. Ich bin extra persönlich hierhergekommen, um den Sachverhalt zu klären.« Er gab sich alle Mühe, Tante Mathilda zu besänftigen. »Vielleicht hat einer Ihrer Mitarbeiter die Bilder angenommen und den Kauf nicht eingetragen. Es sind ja keine bekannten Gemälde. Die Bilder sehen eher unspektakulär aus.«
»Mir wurden aber auch keine unspektakulären Bilder verkauft! Die letzten Gemälde hat mein Mann vor zwei Wochen erstanden, bei einer Zwangsversteigerung in San Bernadino und da ging alles mit rechten Dingen zu.«
»Das glaube ich Ihnen ja, Madam.«
»Um was für Gemälde handelt es sich denn nun? Sind sie wertvoll?«
»Aber nein«, antwortete Mr Greenwalt. »Wir vermuten, dass die Diebe keinen Kunstverstand hatten. Sie hofften vermutlich, schnelles Geld zu machen. Dennoch möchten wir von der ›Art Gallery Hall‹ die Objekte gern wiederhaben. Sie gehören zu einer hübschen kleinen Ausstellung mit Bildern von Kunststudenten. Wer weiß, ob nicht ein zukünftiger Meister dabei ist.«
»Nun gut, ich kann meinen Mann nachher fragen, ob hier in den letzten Tagen Bilder verkauft wurden …«, begann Tante Mathilda.
»Vorgestern!«, wurde sie sogleich von Mr Greenwalt unterbrochen. »Die Bilder wurden zwar bereits am Montag beim Transport zur ›Art Gallery Hall‹ gestohlen, aber angeblich erst vorgestern zum Schrottplatz gebracht. Genauer gesagt: vorgestern Abend gegen sechs Uhr. Es handelte sich bei den Tätern um zwei weiße Männer mittleren Alters.«
»Sechs Uhr«, wiederholte Tante Mathilda langsam. Peter nahm an, dass sie sich die Zeit notierte. »Zwei Männer. Mittleres Alter. Und wie sehen die Bilder aus?«
»Es waren dreizehn Gemälde, Acrylfarbe auf Leinwand. Alle Motive zeigen verkleidete Menschen: Kinder, Männer und Frauen. Warten Sie, ich habe eine Liste mit genauen Beschreibungen
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