Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
und Marie rekelte sich genüsslich auf ihrem Handtuch. »Nee, dann wird mein Bikini ja nass. Und das Pink sieht dann nach matschiger Brombeere aus.«
»Stell dich nicht so an.« Kurzerhand zog Franzi Marie hoch und lief mit ihr Hand in Hand ans Wasser.
»Na gut, wenn es für die Fitness ist«, sagte Marie lachend und stürzte sich mit Franzi in die Fluten.
Schwimmen macht hungrig. Nicht nur Franzi und Marie knurrte am frühen Abend der Magen. Obwohl die Sonne noch hoch oben am Himmel stand, packten die drei ihre Sachen zusammen, holten sich beim Pizzabäcker drei leckere Käsepizzas und machten es sich bei Franzi auf dem Bett gemütlich. Aus der Küche hörten sie den Papagei Charly plappern, und aus der Ferne drang Vogelgezwitscher durch das offene Fenster. Marie biss gerade herzhaft in ihre Pizzaecke, als sie plötzlich die Nase rümpfte. »Igitt, ist das ekelig! Riecht ihr das auch?« Angewidert schnupperte sie an der Pizza. Dann hielt sie die Nase in die Luft und sog tief die Luft ein. Der Geruch kam eindeutig durch das Fenster und nicht von der Pizza.
»Hier riecht es nach Pferdemist«, sagte Franzi fachkundig und kaute unbeirrt an ihrem Pizzastück weiter.
»Dass du bei dem Gestank überhaupt noch essen kannst.« Mit einem lauten Pflatsch landete Maries Stück Pizza in der Pappe. Kim, die ihr berühmtes Bauchgefühl selbst in den Ferien nicht abstellen konnte, sagte: »Seltsam. Wieso riecht es hier nach Pferdemist, wenn weit und breit kein Pferdestall ist? Oder habt ihr hier irgendwo eine Weide mit grasenden Pferden gesehen?«
Franzi, die sich mittlerweile weit aus dem Fenster gelehnt hatte um den Geruch zu orten, murmelte nur: »Hör schon auf, Kim. Von einer Weide kommt der Geruch nicht. Er kommt direkt aus dem Zimmer nebenan. Vielleicht ist der Sohn von Mr Appleton irgendwo zum Reiten gewesen und hat vergessen, die Schuhe anständig abzuputzen.«
Dass der Sohn von Mr Appleton beim Reiten gewesen sein konnte, schien ziemlich unwahrscheinlich, denn im nächsten Moment hörten sie Mr Appleton fluchen. Auch ihm war der stechende Geruch, der mittlerweile durchs ganze Haus wehte, nicht entgangen und seine Verwunderung über Pferdemist in seinem Haus war seiner Stimme deutlich anzuhören. Es konnte also kein Normalzustand sein. Außerdem hatte Franzi bei der Hausbegehung am ersten Tag nichts entdeckt, was auf einen Pferdenarren hinwies. Geschweige denn auf einen Reiter. Keine Stiefel, keine Gerte und auch keine Packungen mit Pferdeleckerlis.
»Sag ich doch, ein neuer Fall für die drei !!!«, triumphierte Kim und stemmte die Hände in die Hüften. »Die große Frage lautet: Wo versteckt der Sohn von Mr Appleton ein Pferd? Und warum?«
»In der Besenkammer«, sagte Marie wie aus der Pistole geschossen und lachte sich schlapp.
»Oder im Schuhkarton unter seinem Bett.« Auch Franzi prustete los. Kim gab es auf. Also doch kein neuer Fall. Schade, für einen Moment hatte sie das Kribbeln in ihrem Bauch richtig genossen und sich bereits auf eine neue Aufgabe für die drei !!! gefreut.
Plötzlich ging die Tür auf.
»Hey, nice to meet you. I’m Tony Appleton. My Dad said ...«, weiter kam er nicht. Franzi verschluckte sich und hustete los. Verflixte Pizza, dachte sie und versuchte, möglichst cool zu bleiben. Wenn das der Sohn von Mr Appleton war, würde sie in diesem Haus bestimmt kein Auge mehr zubekommen. Nicht nur, dass er verflixt gut aussah mit seinen verwuschelten Haaren – seine stahlblauen Augen brachten Franzis Herz sofort zum Schmelzen.
Wenn Franzi jemals auch nur ein Wort Englisch gekonnt hatte – in diesem Moment war davon nichts mehr übrig. Ihr Gehirn war so leer wie eine Dose Thunfisch, nachdem ein ausgehungerter Straßenkater sich darüber hergemacht hatte.
»Erde an Franzi, Erde an Franzi«, hörte sie Maries Funkspruch wie durch eine Wand aus Watte.
»Was war denn mit dir eben los?«, fragte Kim verwundert, nachdem Tony sich ein Stück Pizza geangelt hatte und ebenso schnell wieder verschwunden war, wie er zuvor aufgetaucht war.
»Was?«, fragte Franzi irritiert zurück. Sie fühlte sich, als hätten Tonys Augen sie auf einen anderen Planeten gebeamt – auf den Planeten der Herzwolken und der rosaroten Schmetterlinge. So heftig hatte sie es noch nie erwischt. Das hier war etwas ganz anderes, als was sie mit Benni erlebt hatte. Fühlte sich so wahre Liebe an? In diesem Moment war ihr sonnenklar, dass Benni für alle Zeiten nur ein Freund sein würde. Mehr nicht. Tony hatte ihr Herz im
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