Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
Sturm erobert, mit nur einem Blick. Ja, so muss sich Liebe anfühlen – schwebend, himmlisch und zuckersüß.
»Hmmmm«, seufzte Franzi aus tiefster Seele.
Herzensangelegenheiten
»Und, wie schläft es sich so Wand an Wand mit einem Jungen, der dein Herz aus dem Takt bringt?«, bohrte Marie am nächsten Morgen nach, als sie vor dem Clubhaus auf Pierce und den Beginn der ersten Unterrichtsstunde warteten.
»Mann passt wohl eher«, sagte Kim trocken. Auch Franzi war nicht entgangen, dass Tony mindestens vier, wenn nicht sogar fünf Jahre älter sein musste als sie selbst. Eigentlich hätte es Maries Herz sein müssen, das aus dem Takt geraten war. Schließlich hatte Marie eine Vorliebe für ältere Jungs, und nicht sie selbst. Franzi wurde rot.
»Wenn Benni dich jetzt so sehen könnte, würde ihm das bestimmt nicht passen.« Kims Blick haftete auf Franzis Wangen. Ach je, Benni! Franzi traf der Gedanke wie ein Blitz. Sie fühlte sich schuldig. Klar, wegen Tony und der Wirkung seiner stahlblauen Augen. Aber auch, weil Bennis SMS noch immer unbeantwortet auf ihrem Handy schlummerte. Um von sich abzulenken, sagte sie schnell: »Was ist eigentlich mit Michi? Vermisst er dich jetzt schon, oder amüsiert er sich wieder mit flotten Italienerinnen?«
Kim streckte Franzi die Zunge raus. Ihr war klar, dass Franzi auf ihre Eifersucht beim letzten Fall anspielte. Sie hatte doch tatsächlich geglaubt, dass Michi sich mit der Tochter des Eisdielenbesitzers traf, kaum dass sie mit dem neuen Fall beschäftigt war. Hatte er ja auch, nur dass die heißblütige Italienerin sich dann als kleines Mädchen herausstellte, das Michi ins Kino eingeladen hatte. Ein blödes Missverständnis, das sie ganz schön auf die Palme gebracht hatte. Da war Kims Fantasie echt mit ihr durchgegangen. Dass Franzi das ausgerechnet jetzt ins Spiel brachte, passte ihr gar nicht. Wollte sie etwa von den Schmetterlingen ablenken, die längst nicht nur in Franzis Bauch umherflatterten, sondern bereits deutlich sichtbar für jeden auf ihrer Nasenspitze saßen? Dieses Ablenkungsmanöver hätte sie sich sparen können, denn plötzlich tauchte Pierce auf und ließ die wartenden Schüler ins Clubhaus.
»Hey, dich habe ich schon vermisst«, sagte Marie zu Jo, der als Letzter auftauchte. Pierce hatte gerade die aktuelle Zeitung verteilt, als Jo sich ins Clubhaus schleichen wollte. Bei dem Versuch möglichst unauffällig neben Marie Platz zu nehmen, stieß er einen Stuhl um und rempelte einen der Surfer-Typen an, der Marie auf die Pelle gerückt war. Ungeschickt rückte er seinen Stuhl zurecht. Also von unauffällig konnte bei diesem Auftritt wirklich nicht die Rede sein. Pierce lächelte ihn an, drückte ihm eine Zeitung in die Hand und fragte: »Verschlafen? Ja ja, die Seeluft macht müde. Aber als Hamburger sollte das für dich eigentlich kein Problem sein.«
»Seeluft bin ich gewöhnt. Aber diese englischen Kraftflocken, die meine Gastmutter mir mit Milch zum Frühstück serviert hat, haben es echt in sich. Ich weiß einfach nicht, wohin mit meiner Energie«, erklärte Jo seinen polterigen Auftritt und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.
»Da wir ja jetzt alle wissen, was du zum Frühstück hattest, können wir getrost mit dem Unterricht beginnen.« Pierce hielt die Zeitung hoch und sah Marie fragend an. »Und, möchtest du vorlesen?«
Marie schüttelte den Kopf. »Nee, besser nicht. Ich hatte nämlich kein Kraftfutter zum Frühstück. Mein Hirn schläft noch.« »Hättest du mir diesen Satz auf Englisch gesagt, hätte ich das als Beteiligung am Unterricht wohlwollend vermerkt«, sagte Pierce steif und forderte das rothaarige Mädchen neben Kim auf, die Schlagzeile ins Deutsche zu übersetzen.
Stockend las Janina vor:
»Goldene Zeiten für heimische Buchmacher.«
»Besser hätte ich es auch nicht gekonnt«, flüsterte Kim ihr aufmunternd zu.
»Danke, Janina. So, und jetzt mal ran an die Übersetzung des Artikels!« Pierce klatschte in die Hände.
Kim konnte sich nicht auf den Text konzentrieren. Auch Janina kaute unschlüssig auf ihrem Bleistift herum. Marie und Jo feixten in einer Tour, und Franzi schielte vergeblich auf das Heft ihrer Nachbarin. Sie warf Kim eine Papierkugel in den Nacken. Konzentriertes Arbeiten sah anders aus. Wer interessierte sich auch schon für so etwas Trockenes wie Buchmacher. Franzi ritt zwar für ihr Leben gerne, aber Wetten und Quoten waren ihr so fremd wie einem Macho der Staubsauger.
Kreischende Möwen flogen über
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