Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
auf dem Rest ihres Butterscones herum. Auch Marie knabberte noch an ihrem Croissant. »Was für ein Stress! Und das am Sonntagmorgen«, stöhnte sie.
»Jammer nicht. Die Herren vom Jockeyclub sitzen bestimmt schon seit Sonnenaufgang über den Rennberichten von gestern und analysieren die Zusammenfassung,« sagte Margaret und fuhr mit belehrender Stimme fort: »The early bird ...«
»Jaja, der frühe Vogel fängt den Wurm«, unterbrach Marie sie und vollendete das englische Sprichwort. »Ich habe schon verstanden.«
»Junges Fräulein, wir können froh sein, dass der Vorsitzende des Jockeyclubs uns überhaupt empfängt. Sonntags ist ihr Terminplan stets rappelvoll.«
Marie schenkte Margaret ein strahlendes Lächeln und hauchte ein ernst gemeintes »Dankeschön.« Sie war nicht nur dem Vorsitzenden dankbar. Ohne Margaret hätten sie, Kim und Franzi wahrscheinlich noch nicht mal an der Logentür klopfen dürfen.
Klopfen durften sie, soviel sie wollten. Trotzdem dauerte es eine Ewigkeit, bis sich überhaupt jemand um sie kümmerte.
Ein ernst drein blickender Herr öffnete die Tür und bat um Geduld. Der Jockeyclub erwartete noch jemanden, der ebenso kurzfristig um einen Termin gebeten hatte.
Es war Mr McClow, der kurze Zeit später wie mit Scheuklappen an Kim, Franzi, Marie und Margaret und Clark vorbeirauschte.
»Der kommt ja wie gerufen«, flüsterte Clark Margaret zu. »Was will denn der hier?«, fauchte Franzi verblüfft.
Warum Mr McClow den Aufsichtsrat so dringend sprechen wollte, erfuhren sie dank der dünnen Wände und eines sehr aufgebrachten Vorstandsmitgliedes des Jockeyclubs nur ein paar Sekunden später.
Einen besseren Simultanübersetzer als Clark hätten sich die drei !!! nicht wünschen können. Sie glaubten ihren Ohren nicht zu trauen, als Clark den Inhalt des Gespräches zum Besten gab. »Mr McClow beschuldigt Justin Stevens, Chestnut zurückgehalten zu haben?«
Franzi konnte es nicht glauben.
»Noch viel schlimmer ist, er hat Beweise! Tonbandaufzeichnungen!«, sagte Clark und spitzte wieder die Ohren.
Kim wünschte, Kommissar Peters würde in dieser Minute zurückrufen, und ihr einen Tipp geben, was sie jetzt tun sollten. War es wirklich richtig, sich in dieses Kuddelmuddel einzumischen? Vielleicht hatte Marie auch nur einen Teil des Gespräches aufgezeichnet. Und alles war in Wirklichkeit ganz anders. Kim versuchte auf ihren Bauch zu hören. Aber ihr Bauch schwieg.
»Der Vorsitzende glaubt ihm. Das bedeutet viel Ärger für Justin Stevens. Er wird auf Lebenszeit kein Rennen mehr reiten dürfen. Berufsverbot lautet das Urteil.« Clark schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf.
»Mir reicht es!«, sagte Kim und nahm all ihren Mut zusammen. Sie straffte die Schultern und drückte die Türklinke herunter. Kim und Marie folgten ihr und stellten sich unterstützend neben sie, als sie vor den Aufsichtsrat trat.
So gut es ihr Englisch zuließ, schilderte Kim, was sie wussten. Marie fügte die Hintergrunddetails hinzu, die sie von Margaret erfahren hatten.
Obwohl in den Ohren der drei !!! alles logisch klang, was sie von sich gaben, sahen die Männer vom Aufsichtsrat sie verständnislos an. Mehr noch. Sie wurden wütend, weil die drei Mädchen sich in Sachen eingemischt hatten, die sie nichts angingen. Kurzerhand wurden Kim, Franzi und Marie aus dem Sitzungssaal herausgeworfen. Niemand glaubte ihnen. Und demnach hatte auch niemand Interesse, auf den Abspielknopf des Handys zu drücken. Da half alles Zetern von Marie nichts. Und das Schlimmste war, sie behielten das Handy mit den Worten: »Man darf Gespräche Erwachsener nicht einfach so aufzeichnen. Es gibt Persönlichkeitsrechte! Zumindestens hier in England!«
Jetzt ist alles aus. Kim stöhnte laut auf. Justin muss ins Gefängnis! Und es war Mr McClow, der ihm diesen Schlamassel eingebrockt hatte. Er war es, der Justin unter Druck gesetzt und überhaupt erst in diese Situation gebracht hatte. Wütend ballte Kim die Fäuste und war kurz davor, erneut vor den Vorstand zu treten und ihm gehörig die Meinung zu geigen.
Dann ging alles ganz schnell. Bevor Kim die Fäuste schwingen konnte und sich damit mehr als unbeliebt gemacht hätte, griff ein Polizist, der plötzlich mit zwei Kollegen aufgetaucht war, ihre Handgelenke und redete beruhigend auf sie ein. Seine beiden Kollegen betraten währenddessen den Sitzungssaal. Clark übersetzte für die verwirrten Mädchen, was der Polizist sagte. Nur für den Fall, dass er zu schnell sprach, um von
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