Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
den drei Sprachschülerinnen verstanden zu werden.
»Der Polizist sagt, dass er eine Nachricht von einem Kollegen aus Deutschland erhalten habe. Kann das sein?«, fragte Clark und sah Kim fragend an. Auch Marie und Franzi warfen ihrer Freundin neugierige Blicke zu.
»Kommissar Peters hat ihn angerufen?«, fragte Kim erstaunt. Der Polizist nickte, als der Name des deutschen Kollegen fiel. Kim atmete erleichtert auf. Der Polizei würde der Aufsichtsrat bestimmt mehr Aufmerksamkeit schenken als drei Minderjährigen, die noch nicht mal in der Lage waren, vernünftig zu erklären, was sie überhaupt wollten. Blöde Sprachbarriere, dachte Kim und nahm sich vor, in Zukunft noch härter an ihren Englischzensuren zu arbeiten.
Im Beisein der Polizisten lauschten der Aufsichtsrat und auch Mr McClow nicht nur den Handyaufzeichnungen, sondern auch noch Maries Zusammenfassung von Margarets schlüssigen Kombinationen – ohne natürlich die Quelle dieser Informationen preiszugeben. Sie wollte Margaret nicht in eine unangenehme Situation bringen. Denn wer erzählte in Zukunft noch gelassen über sein Privatleben, wenn er damit rechnen musste, dass die Reporterin auch die geheimsten Informationen nicht für sich behalten kann? Obwohl man damit ja eigentlich immer rechnen musste – schließlich sind Reporter skrupellos, oder? Wie auch immer. Marie akzeptierte, dass weder Margaret noch Clark tiefer mit in die Sache hineingezogen werden wollten. Seit die Polizei aufgetaucht war, hatten die Beiden sich in den Bentley verzogen.
Der Mr McClow, der vor fünf Minuten noch ausgesehen hatte wie ein Mann, den man hintergangen und betrogen hatte, der, der aussah, als hätte er alle Macht der Welt – dieser Mr McClow sah jetzt aus wie das heulende Elend. Er sah aus wie ein gebrochener Mann. Fühlte er sich plötzlich doch mies, weil er Justins Karriere zerstören wollte? Oder lag es an der Peinlichkeit, die die Aufdeckung seines Planes mit sich brachte? Kim konnte es sich nicht erklären. Sie sah nur, dass er in Sekunden um Jahre gealtert war. Zittrig wie ein Greis griff Mr McClow nach der Lehne des erstbesten Stuhles, um sich daran festzuklammern wie ein Ertrinkender an einem Rettungsring. Plötzlich griff er sich ans Herz, rupfte hektisch den Knoten seiner Krawatte auf und schnappte wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft. Dann stammelte er irgendetwas von Justin, dass er es doch nur für ihn getan hätte. Und für seine Tochter. Das, was Kim verstanden hatte, kombiniert mit dem, was sie von Margaret wussten, reichte ihr, um endlich zu verstehen, warum Mr McClow den Rennbetrug inszeniert hatte.
Eigentlich hätte es eine sehr rührende Geschichte sein können, wenn nur nicht so viel kriminelle Energie mit hineingeströmt wäre. Ein paar klärende Worte, und alles wäre gut gewesen. Diese Erwachsenen denken manchmal einfach zu kompliziert, stöhnte Kim innerlich auf.
Mr McClow wurde wegen Anstiftung zum Rennbetrug verhaftet und abgeführt. Was aus Justin und Tony werden würde, stand in dieser Stunde noch nicht fest. Aber dass Justin sich ebenfalls vor dem Jockeyclub zu verantworten hatte, war für alle klar. Und Tony? Saß der mit einem Haufen Geld, welches ihm noch nicht einmal gehörte, in seinem Zimmer und zählte breit grinsend die Scheine, die dank Justins Tipp überraschend auf ihn niederschwebten wie Schneeflocken im Sommer? Sein plötzlicher Reichtum würde ebenso schnell dahin schmelzen.
Auf der Rückfahrt nach Eastbourne schilderten die drei !!! Clark und Margaret abwechselnd, was im Sitzungssaal vorgefallen war.
»Was aus den dreien werden wird, können wir sicherlich morgen in der Zeitung lesen«, sagte Margaret mit einem Augenzwinkern, nachdem Marie mit einem lauten »Fall gelöst!« ihren Bericht beendet hatte.
»Fein, dann kennen wir die Schlagzeile von morgen ja schon vor allen anderen in der Klasse. Wir sind klar im Vorteil, wenn es um die Übersetzung geht. Und das an einem Montagmorgen, wo unsere Gehirne doch nur zu gerne noch auf Wochenende geschaltet sind!« Franzi grinste breit wie ein Honigkuchenpferd, wie Clark es so gerne nannte.
Federwolkenleichte Küsse
Pierce wartete bereits im Klassenraum, als nach und nach lustlos die Sprachschüler und -schülerinnen eintrafen. Eine große Antriebslosigkeit lag im Raum.
»Ich sehe schon, euch ist montagmorgens allen nicht nach Lernen. Dieses Phänomen kennt wohl jeder Lehrer. Verbinden wir doch einfach das Unumgängliche mit dem Schönen. Raus an die Luft!«
Am
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