Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
Und die richtige Dosis an Ernsthaftigkeit. Die Form seines Mundes stand in einem sehr anziehenden Kontrast zu seinen schelmisch blitzenden Augen. Maries Gedanken flogen ihr nur so davon. Zum ersten Mal merkte sie, wie wohl sie sich in Jos Nähe fühlte. Am liebsten hätte sie die Hand ausgestreckt und ihm durch die Haare gewuschelt. Sie fragte sich seufzend, wie es sich wohl anfühlen würde, ihn zu küssen.
Das Ende des Unterrichtes konnte Marie kaum erwarten. Sie musste unbedingt ihren beiden Freundinnen erzählen, was eben mit ihr passiert war. Sonst würde sie platzen! Sie war noch immer völlig durcheinander, als Pierce den Schulunterricht endlich für beendet erklärte.
Weder Franzi noch Kim hatten Zeit für Marie. Sie sausten wie von der Tarantel gestochen ins Hotel und ließen Marie zurück. Woher hätten sie auch wissen sollen, dass Marie soeben die Erleuchtung des Sommers hatte?
Franzi wollte unbedingt eine lange E-Mail an Benni schreiben, und Kim hatte Michi versprochen, gleich nach dem Unterricht mindestens hundert Stunden mit ihm zu telefonieren.
»Geh doch mit Jo an den Strand, wir kommen dann nach!«, rief Kim Marie zu.
»Aber nicht wieder das Wasser vertreiben«, scherzte Franzi. »Das macht nicht Marie, das machen die Gezeiten!«, riefJo ihnen flapsig hinterher und stand ebenso verloren vor dem Footballplatz wie Marie.
Keine zehn Minuten später ließ sich Kim auf ihr Bett fallen, stärkte sich noch rasch mit zwei Schokoriegeln und klappte dann ihr Handy auf.
Schon Michis zögerliches »Hallo Kim« klang kalt und abweisend. Oh, oh, der hat ja miese Laune, dachte Kim und versuchte, ihn lachend aufzumuntern. Ihre Frage, wie es ihm gehe, beantwortete er mit einem knappen »gut«. Das Gespräch drohte, ein Fiasko zu werden. Dabei hatte Kim sich doch so gefreut, seine Stimme zu hören. Am liebsten wäre sie sofort in den nächsten Flieger gestiegen und hätte sich in seine Arme geworfen. Irgendetwas war zwischen ihnen, außer der Distanz von mehreren hundert Kilometern und dem Meer. Sie bohrte so lange, bis Michi endlich mit der Sprache rausrückte.
»Wer ist Clark?«, fragte er schließlich in einem so scharfen Ton, dass Kim fast das Handy aus der Hand gerutscht wäre. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus und holte tief Luft. Hatte Michi wirklich geglaubt, Clark sei ihre Sommerliebe? Tja, so kann sich also auch Michi täuschen. Sie erzählte ihm ausführlich von ihrem gelösten Fall. Es dauerte ewig, bis Michi wieder zu Wort kam. Sie beendete ihren Bericht mit den Worten: »Ohne Clark hätten wir das niemals geschafft! Er ist ein so feiner, alter Herr. Ein echter englischer Gentleman!«
Michis erleichterter Seufzer war bestimmt bis Timbuktu zu hören. »Und warum hat Mr McClow das alles gemacht? Ich kapiere das nicht!«, sagte er.
»Also!« Kim holte erneut tief Luft. »Das ist die größte Liebesgeschichte der Welt, natürlich nach Romeo und Julia. Abbey McClow, die Tochter des Rennstallbesitzers, war mal mit Justin Stevens zusammen. Sie waren ein Liebespaar! Aber ihr Vater hat die Beziehung sabotiert, weil er sich für seine Tochter einen Mann wünschte, der nichts mit dem Rennsport zu tun hat. Er hasste den Pferdesport, nachdem er gemerkt hatte, dass es nur um Macht und Geld ging. Mit der Freude an dem Sport an sich und an den Tieren hatte das wohl nicht viel zu tun. Es ging immer nur um Wetten, Quoten und Geld. Das widerte ihn an. An der Seite eines Jockeys sah er seine Tochter nicht glücklich werden. Deshalb war er gegen die Liebe der beiden. Irgendwie hat er es geschafft, Justin immer mehr in den Rennsport zu treiben. Er nahm ihn zwar auf wie einen eigenen Sohn, puschte aber auch seine Karriere als Jockey ohne Rücksicht aufJustins Gefühle für Abbey. Je mehr Zeit Justin auf der Rennbahn verbrachte, desto weniger Zeit blieb ihm für Abbey. Abbey beendete dann die Beziehung, weil Justin viel zu wenig Zeit für sie hatte. Er reiste stattdessen von einem Rennen zum nächsten. Und er trainierte wie ein Besessener. Aber Abbey hat gelitten. Sie liebte Justin noch immer. Ihre Trauer um das Ende der Beziehung ließ sie immer stiller werden. Das wiederum bekam auch ihr Vater mit. Er schmerzte ihn, seine Tochter so unglücklich zu sehen. Dabei wollte er doch nur ihr Bestes. Er konnte vor ihr nicht zugeben, dass er ihre große Liebe zerstört hatte. Also fasste er einen neuen Plan. Er wollte Justins Karriere ruinieren, damit er wieder Zeit für Abbey hatte. Dass Mr McClow damit Justins
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