Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)
nichts anderes tun, als dieser Spur zu folgen«, sagte Bob, der sich nun auch in Bewegung gesetzt hatte. »Also lasst uns zurück nach Rocky Beach fahren und dort beratschlagen, wie wir vorgehen sollen.«
»Ich denke auch, dass das angebracht ist.« Justus steckte den Zettel ein. »Abgesehen davon war doch klar, dass Palmer es uns nicht leicht macht.«
»Trotzdem wäre es mir lieber, wir hätten ihn gerade eben im Shackles & Chains fassen können und wüssten jetzt, wo er Kommissar Reynolds versteckt hat«, meinte Peter.
»Klar, so geht es mir doch auch«, gab Bob zurück, »aber das eben hätte auch übel für uns ausgehen können. Als dieser Dimitri auftauchte, habe ich schon mit dem Schlimmsten gerechnet.«
»Unter den gegebenen Umständen eine naheliegende Befürchtung. Aber der Mann mit der Goldkette hat uns einfach gehen lassen«, warf Justus ein. »Obwohl wir unbefugt den Mitarbeiterbereich betreten hatten und nicht einmal geklärt war, in welchem Zusammenhang wir mit dem Anschlag auf Mike standen.«
»Etwas seltsam ist das schon«, stimmte ihm auch Bob zu. »Mir behagt das nicht«, sagte Justus nachdenklich. »Es gibt da folglich in unserem Fall noch eine Komponente, die uns bislang unklar ist. Aber ich denke, dass wir unsere Ermittlungen trotzdem zunächst auf die Botschaft konzentrieren sollten. Immerhin ist unser Zeitdeputat begrenzt.«
»Auch das noch!«, rief Peter erbost, als sie bei seinem Wagenankamen: Jemand hatte einen schweren Gegenstand auf die Rückscheibe geschlagen. Das Glas war gesplittert.
»Wenn ich den erwische, dann, dann … dann …« Peter ballte die Fäuste.
»So ein Ärger!« Bob besah sich den Schaden. »Wir können zwar zur Not noch mit dem MG zurück nach Rocky Beach fahren, aber morgen musst du das Ding auf jeden Fall in die Werkstatt bringen.«
»Schon klar. Aber wovon soll ich die Reparatur bezahlen? Ich bin total pleite! Wenn es hochkommt, habe ich noch zwanzig Dollar! Und meine Eltern kann ich auch nicht dauernd um Kredit bitten.«
»Wir haben noch etwas Geld auf unserem Firmenkonto«, beruhigte ihn Justus. »Bestimmt lässt sich die Reparatur davon bezahlen.«
»Dieser Abend war nun wirklich ein Reinfall!« Peter warf noch einen letzten traurigen Blick auf sein Auto und stieg ein.
»Wo immer uns die Botschaft auch hinführt«, meinte Justus zu Bob, während er auf dem Beifahrersitz Platz nahm, »wir werden ab jetzt deinen Käfer als Fahrzeug brauchen.«
»Meinetwegen«, gab Bob verdrossen zurück und fegte mit der Hand vorsichtig die Scherben von der Rückbank.
Justus warf sich unruhig in seinem Bett hin und her. In seinen Ohren klangen die Bässe der Disco nach. Obwohl er müde war, konnte der Erste Detektiv nicht schlafen. Vor seinem geistigen Auge sah er die Bilder aus dem Shackles & Chains: Palmer, wie er oben an der Glasscheibe gestandenhatte, der verletzte Mann am Fußboden und die Männer in den dunklen Anzügen. Immer wieder dachte er an die Botschaft: NVSR372, NVSR160. Über 230 m im Kreis vom Anfang des Regentanzes. 15. Juni, 0:30 Uhr. P.
Die drei ??? hatten den rätselhaften Text auf der Rückfahrt nach Rocky Beach nicht mehr entschlüsseln können. Alle drei waren zu erschöpft gewesen und hatten keine guten Einfälle gehabt. Als sie schließlich in Rocky Beach angekommen waren, hatten sie nach einem Blick auf die Uhr beschlossen, ihre Ermittlungen bis zum nächsten Tag auf Eis zu legen. Jetzt, wo er in Ruhe nachdenken konnte, musste sich Justus jedoch eingestehen, dass sie der Rettung von Kommissar Reynolds kaum einen Schritt näher gekommen waren.
Diese Ohnmacht war für den Ersten Detektiv schwer zu ertragen. Normalerweise wusste er genau, was zu tun war. Er fand die Lösungen! Er traf die Entscheidungen! Dann fiel ihm ein, dass er am Nachmittag sehr wohl eine Entscheidung getroffen hatte: Er war illegal in die Datenbank der Polizei eingedrungen. Im Nachhinein schien ihm diese Tat viel schwerwiegender. Der Erste Detektiv mochte sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn man ihn dabei erwischt hätte. Auch fragte er sich, ob er es Cotta jemals würde erzählen können.
Justus grübelte noch lange, bis er endlich doch in einen unruhigen Schlaf fiel. Er träumte, dass er auf einer langen Straße stand, die durch eine bizarre Landschaft aus bunten Felsen und leuchtenden Bäumen führte. Zuerst dachte er, dass er allein wäre, aber dann bemerkte er, dass Bob schräg hinter ihm stand.
»Wir dürfen diese Linie nicht übertreten!« Der dritte
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