Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)
»Durchsuch ihn, Peter!«
Peter klopfte das Kleid ab und öffnete die Handtasche, die Palmer dabeihatte. Er förderte ein paar Dollarscheine, einen falschen Ausweis, einen Zimmerschlüssel und einen verschlossenen rechteckigen Kasten aus Metall zutage.
»Der Schlüssel gehört nicht zum Black & White, oder?«, sagte Justus.
Peter blickte auf den Anhänger. » WESTERN SIX MOTEL RENO« , las er vor. »Und darunter eine große 27.«
»Vermutlich Palmers Hotel und seine Zimmernummer. Dann haben wir damit hoffentlich einen Hinweis darauf, wo wir Bob finden«, sagte Justus.
»Und Reynolds?«, fragte Peter.
»Den seht ihr nie wieder!« Palmer lächelte überlegen.
»Wir holen zunächst Bob und dann werden Sie uns zu Reynolds führen. Sonst bringen wir Sie direkt zur Polizei! Sie haben die Wahl: unsere Freunde gegen Ihre Freiheit – oder Ihr Schweigen gegen mehrere Jahre im Gefängnis.«
»Mal sehen«, antwortete Palmer gelassen. »Ich frage mich nur, wie ihr es bis zum Western Six Motel schaffen wollt. Greys Leute sind überall. Ihr würdet es niemals unbeschadet bis zum Ausgang des Casinos schaffen, geschweige denn hinaus!«
»Die sind hinter Ihnen her. Sie haben etwas, das Grey will, nicht wahr? So funktioniert das Spiel doch!« Justus deutete auf Palmers Sachen, die nun auf der Bettdecke verstreut waren.
»Ich ziehe es vor, weiterhin zu schweigen«, meinte Palmer.
Peter hingegen sah nervös zur Tür. »Wie kommen wir denn wirklich hier raus? Die Leute von Grey werden uns kaum aus dem Black & White spazieren lassen.«
Der Erste Detektiv schnappte sich den Zimmerschlüssel von Palmer. Auf der Rückseite stand die Adresse samt Telefonnummer. »Ich würde sagen, wir bleiben vorerst hier.«
»Was hast du vor?«
»Telefonieren!« Justus zückte das Handy der drei ??? und wählte die Nummer auf dem Schlüsselanhänger. Es tutete kurz, dann nahm jemand ab. »Western Six Motel Reno, wie kann ich Ihnen helfen?«
»Hallo, mein Name ist George Bender«, sagte Justus mit seiner tiefsten Stimme. »Hören Sie, ich habe ein Problem. Wir feiern heute den Junggesellenabschied von unserem Freund Larry. Allerdings haben die Jungs dabei etwas übertrieben und Larrys kleinen Bruder entführt. Er befindet sich in einem Ihrer Zimmer, vielleicht sogar gefesselt und geknebelt. Daher würde ich Sie bitten, nach ihm zu schauen und ihn freizulassen.«
Der Mann am anderen Ende schwieg kurz, dann fragte er irritiert: »Gefesselt?«
»Ja, Sir. Wie gesagt: Die Jungs haben es mal wieder übertrieben. Aber kein Grund, die Polizei zu rufen. Es reicht, wenn Sie ihn befreien, damit er zur Feier kommen kann.«
Der Motelangestellte schien noch immer nicht ganz überzeugt.
»Bitte, Sir!«, sagte Justus nun eindringlich. »Es ist das Zimmer Nummer 27!«
»Nun ja, ich kann ja mal meinen Kollegen hinschicken«, bot der Mann an.
»Bitte tun Sie das! Ich werde in ein paar Minuten noch einmal anrufen«, antwortete Justus dankbar. Dann verabschiedete er sich und legte auf.
Die nächsten Minuten zogen sich endlos dahin. Palmer betrachtete die beiden Jungen mit unverhohlenem Interesse. Ängstlich oder nervös wirkte er nicht. Peter hingegen wippte unruhig auf den Zehenspitzen auf und ab. Als Justus endlich wieder zum Telefon griff, atmete er hörbar aus.
Es dauerte dieses Mal etwas länger, bis das Telefon abgenommen wurde. »Western Six Motel Reno, wie kann ich Ihnen helfen?«
»Hier ist wieder George Bender«, meldete sich Justus zurück. »Haben Sie Larrys Bruder gefunden?«
»Ja, tatsächlich. Er war im Badezimmer eingesperrt!«
Justus spürte, wie sich langsam Erleichterung in ihm ausbreitete. Er entspannte sich etwas.
»Meinen Sie nicht, dass wir die Polizei rufen sollten?«
»Es war wirklich nur ein übertriebener Scherz für Larrys Junggesellenabschied«, beteuerte Justus. »Kann ich ihn sprechen?«
»Ja, einen Moment bitte.« Danach sagte der Hotelangestellte etwas, das wie »Hier, für dich! Es ist George Bender« klang.
»Hallo?«, fragte Bob zögerlich.
»Bob! Ich bin es, Justus!«
»Meine Güte, bin ich froh, deine Stimme zu hören!«
»Und ich erst! Geht es dir gut, Dritter?«
»Palmer hat mir kein Haar gekrümmt, aber trotzdem fühle ich mich, als hätte ich einen Marathon hinter mir.«
»Das kann ich mir vorstellen.«
»Und wo seid ihr jetzt?«
»Ganz in deiner Nähe, im Black & White. Das ist ein Casino mit Hotel. Aber bevor ich dir mehr erzähle: Wir haben Palmer!«
»Was?«
»Ja, aber er will nicht damit
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