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Die drei ??? und das blaue Biest

Die drei ??? und das blaue Biest

Titel: Die drei ??? und das blaue Biest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Buchna
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Raubtier?«
    »Es ist die Größe.« Andy deutete auf das Fellbüschel und danach auf die Spuren. »Von der Länge der Haare her müsste das hier von der Mähne eines Löwen stammen, doch die Abdrücke sind dafür einfach zu breit und tief. Selbst große Löwenmännchen wie Radscha erreichen maximal eine Länge von zweieinhalb Metern und ein Gewicht von vielleicht zweihundertzwanzig Kilogramm.«
    »Aber die Spuren deuten auf etwas Größeres hin?«, fragte Justus mit sichtlichem Unbehagen.
    »Ja, und das begreife ich einfach nicht.« Er kniete sich wieder zu den Abdrücken hinunter. »Nach der Schrittlänge und der Tiefe der Tatzenspuren zu urteilen, muss dieses Tier mindestens dreieinhalb Meter groß sein und um die vierhundert Kilogramm wiegen. Kein Löwe würde solche Maße erreichen. Selbst Sibirische Tiger, die größten Katzen der Welt, werden nicht annähernd so groß.«
    »Vielleicht … ein Bär?«, fragte Judy beunruhigt.
    Andy schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen. Bären können ihre Krallen nicht einziehen und hinterlassen völlig anders geformte Spuren. Nein, das sind ganz eindeutig Katzenabdrücke.« Er blickte angespannt in die dunklen Tiefen des Urwalds. »Nur dürfte es eine solch riesige Raubkatze gar nicht geben …«
    »Also doch ein Mantikor …«, hauchte Peter entsetzt.

T arzan in Gefahr
    Justus verschränkte die Arme vor der Brust, als wolle er so dem rätselhaften Geschehen Einhalt gebieten.
    »Es gibt keine Fabelwesen. Und auch wenn wir für diese Spuren vorerst keine schlüssige Erklärung finden, treibt hier trotzdem ganz sicher kein Mantikor sein Unwesen.«
    »Aber du hast doch die Zeugenaussagen gehört!«, wandte Peter aufgeregt ein. »Und wenn Andy recht hat, ist hier eine leibhaftige Riesenkatze entlanggelaufen! So etwas kann man doch nicht einfach ignorieren!«
    »Das werden wir ja auch nicht«, erwiderte Justus beschwichtigend. »Ich bin mir sicher, dass sich all das logisch aufklären wird. Wir dürfen jetzt aber auf keinen Fall in überstürzten Aktionismus verfallen, sondern müssen unsere Ermittlungen weiterhin mit der notwendigen Präzision durchführen.«
    »Justus hat recht«, stimmte Judy zu. »Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren, wenn wir die weiteren Entscheidungen treffen. Ich habe gerade an Mr DeLores’ blödsinniges Gerede von vorhin gedacht und in einem Punkt hat er sich ausnahmsweise nicht geirrt: Was auch immer hier passiert ist – es hat nichts mit der bisherigen Anschlagsserie zu tun. Niemand ist zu Schaden gekommen und es gibt keine neue Botschaft.«
    »Wäre ja auch ziemlich seltsam, wenn der Saboteur einen Mantikor nicht von einer Giraffe unterscheiden könnte«, fügte Peter launig an.
    »Die Giraffe!«, rief Andy plötzlich. »Wieso habe ich da nicht früher dran gedacht!«
    »Was meinst du?«, fragte Judy irritiert.
    »Na, die Tarzan-Show! Da gibt’s doch diese Szene am See. Nachdem Tarzan mutig ein böses Krokodil besiegt hat …«
    »… klettert er auf den Rücken einer befreundeten Giraffe, um nach weiteren Gefahren Ausschau zu halten!«, führte Mrs Nigel den Satz zu Ende. »Und als Gag für die Zuschauer macht er es sich anschließend auf seinem ›Hochsitz‹ bequem und angelt ein wenig!«
    »Das ist es!«, war nun auch Justus überzeugt. »Wann läuft die Show?«
    »Immer nachmittags um fünf.« Hektisch blickte Andy auf seine Armbanduhr. »Sie läuft also schon seit zehn Minuten – wir müssen sofort hin!«
    So schnell sie konnten, rannten sie den Dschungelpfad zurück, sprangen in den Buggy und fuhren zur Tarzan -Ebene, die glücklicherweise nicht weit entfernt war. Als sie ankamen, stieg der Tarzan-Darsteller soeben aus dem aufgewühlten See, in dem man gerade noch den Rücken der täuschend echt aussehenden Krokodil-Attrappe abtauchen sah. Eilig parkte Judy den Wagen neben der Zuschauertribüne. Der sportliche Peter, der sich die störende Uniformjacke inzwischen ausgezogen hatte, sprintete als Erster los. Er übersprang die Abgrenzung zur Seebühne und hastete laut rufend auf die imposante animatronische Giraffe zu.
    »Nicht hochklettern! Nicht da hochklettern!«
    Die Reaktionen der Zuschauer schwankten zwischen Überraschung und Belustigung. Viele hielten das plötzliche Auftauchen des Zweiten Detektivs offensichtlich für einen Teil der Show. Wegen der Musik und der Dschungel-Geräuschkulisse hatte der Tarzan-Darsteller noch nicht bemerkt, was sich da hinter seinem Rücken abspielte. Zielstrebig umfasste er das angewinkelte

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