Die drei ??? und das Riff der Haie
Bohrplattform. Er ist kein Gegner der Protestaktion, und er wollte nicht, daß die Polizei einschreitet, obwohl er zur Ölfirma gehört. Wenn es ihm um Schmuggel geht, ist dieses Verhalten begreiflich.«
»Vielleicht ist dieser Mr. Yamura so etwas wie ein Detektiv«, meinte Peter, »und MacGruder hat Angst vor ihm.«
»Dann«, sagte Mr. Crowe, »wenden wir uns mal gleich morgen früh an MacGruder!«
»Nein«, sagte Justus. »Wir haben noch keinen stichhaltigen Beweis. Aber ich glaube, wir können da heute nacht noch einhaken!«
»Und wie stellst du dir das vor?« fragte Peter erstaunt.
»Wir sehen einfach unter dem Boot nach! Vielleicht hat Peter heute abend MacGruder nur deshalb nicht gesehen, weil der Mann unter Wasser war und heimlich einen Behälter am Rumpf der
›Windrose‹ befestigte! Mr. Crowe, haben Sie ein Tauchgerät an Bord?«
»Nein, Justus, aber zu Hause! Ich hole es gleich!«
»Nehmen Sie Peter mit. Er hat einen Kurs im Sporttauchen gemacht. Achten Sie darauf, daß ihm die Sachen passen.«
Mr. Crowe nickte und lief mit Peter zu seinem Wagen.
Auf der ›Windrose‹ warteten Justus und Bob in der dunklen Nacht. Es wurde immer kälter. Die Boote in ihren Liegeplätzen knarrten, und überall schienen Schatten herumzugeistern. Bei jedem leisen Laut zuckten die beiden Jungen zusammen.
Vor Kälte und Aufregung klapperten ihnen die Zähne, als Mr. Crowe und Peter endlich zurückkamen. Peter, in Hochspan-nung und schon mit Tauchausrüstung, schien von der Kühle nichts zu bemerken. Er schnallte sich den Lungenautomaten um und paßte sich das Mundstück an. Dann setzte er sich rücklings auf die Reling, winkte mit breitem Grinsen und ließ sich ins Wasser plumpsen. Er ging unter wie ein Stein, und bald sahen die anderen, wie sich seine Unterwasserlampe unter der ›Windrose‹
bewegte.
Ungeduldig warteten Bob, Justus und Mr. Crowe oben an Deck.
Von Zeit zu Zeit konnten sie den schwachen Schein von Peters Lampe sehen, wie er vom Bug zum Achterschiff glitt. Dann kam das Licht unmittelbar auf sie zu, und Peter tauchte an der Oberfläche auf. Sie halfen ihm, an Bord zu klettern, und er setzte sich auf einer Luke nieder und nahm die Tauchermaske ab.
»Nichts«, sagte er. »Kein Behälter, kein Haken, gar nichts ist an diesem Boot, und auch kein Anzeichen dafür, daß da etwas gewesen sein könnte! Der Bootskörper ist aus Metall, Justus. Da ist es doch völlig unmöglich, einen Haken anzubringen!«
Justus kaute auf seiner Unterlippe. »Na schön, Peter, vielleicht haben wir uns in MacGruder getäuscht, aber ich bin überzeugt, daß wir auf der richtigen Fährte waren. Wir gehen jetzt heim, legen uns noch ein wenig aufs Ohr, und morgen werden wir mal eine nette, kleine Falle stellen!«
Mit einem Haken hat’s also einen Haken . . .
Wie wäre es mit Saugnäpfen? Oder mit sonst einer physikalischen Kraft, die am Metall des Boots keiner Verbindungsteile bedarf und dort keine Spuren hinterläßt?
Der Trittbrettfahrer
In der Frühe war das Zimmer im Motel plötzlich von Sonnenlicht durchflutet. Peter vergrub brummend den Kopf unter seinem Kissen. Justus wälzte sich auf den Bauch wie ein Walfischbaby.
Bob rief: »Mach mal einer die Jalousien dicht!«
Mr. Andrews lachte leise. »Auf in den Kampf, ihr drei. Ihr habt Wecken für sieben Uhr bestellt. Höchste Zeit zum Aufbruch!«
Mit munterem Trällern verließ Mr. Andrews das Zimmer. Die drei Jungen blieben noch eine Zeitlang regungslos in ihren Betten liegen.
»Erwachsene«, sagte Peter, »sind ekelhaft.«
»Nicht alle«, sagte Bob, »nur Eltern.«
»Vor allem Eltern, die früh um sieben schon munter sind«, setzte Justus hinzu.
»Äußerst tiefgründige Beobachtung«, meinte Bob.
»Stimmt«, sagte Peter. »Allerdings – und ich gebe es nur höchst ungern zu – wir wollten wirklich um sieben geweckt werden.«
»Da waren wir ja völlig weggetreten«, befand Bob.
Lachend sprangen die drei aus den Betten. Sie zogen sich flink die wetterfeste Kleidung fürs Bootfahren über, und zehn Minuten später fielen sie über das herzhafte Frühstück im Imbißraum des Motels her. Sie waren kaum ausgeschlafen nach der kurzen Nacht, aber während sie Mr. Andrews Bericht erstatteten, wurden sie schnell ganz wach.
»Schmuggler also?« meinte Mr. Andrews. »Na, das hört sich logisch an. Seid aber bitte vorsichtig, ja?«
»Wir sind doch mit Mr. Crowe und Kapitän Jason zusammen«, beruhigte ihn Peter.
»Na schön«, sagte Mr. Andrews, »aber Bob kann
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