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Die drei ??? und das Riff der Haie

Die drei ??? und das Riff der Haie

Titel: Die drei ??? und das Riff der Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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wir nicht. Und etwas so Schweres kann man nicht unter einem fahrenden Boot anbringen.«
    Justus zupfte an seiner Unterlippe. »Schon, aber . . . dann muß irgend etwas unter uns mitfahren! Was da unten auch sein mag, es muß sich aus eigener Kraft fortbewegen können!«
    »Was könnte sich unter Wasser fortbewegen, wenn nicht ein Taucher?« fragte Peter. »Und hier unter dem Boot könnte sich kein Taucher anhängen – das hielte keiner aus!«
    »Es ist mir ein Rätsel«, bekannte Justus.
    Kapitän Jason sagte: »Mir genauso, aber Justus hat recht. Das da unten kann sich auch allein fortbewegen. Es ist nicht irgendein Behälter, der da unten mitgezogen wird. Es ist ein blinder Passagier, eine Art Trittbrettfahrer!«

Der Haifänger
    Peter mußte schlucken. »Was sagen Sie da – ein Trittbrettfahrer?«
    »Ja, ein ganz schwerer Brocken«, sagte Kapitän Jason, Schlimmes ahnend.
    »Einer«, meinte Justus, »der sich bei fast fünfundzwanzig Knoten und starkem Seegang an unserer stählernen Außenhaut festhalten kann und das unbeschadet übersteht.«
    Die ›Windrose‹ stampfte weiter durch die unruhige See im Kanal.
    Wortlos blickten die drei an Bord auf das Deck hinunter, als wünschten sie sich, durch den Stahl sehen zu können. Vielleicht waren sie aber auch froh darüber, daß ihnen das nicht möglich war . . .
    »Wir wollen doch mal nachsehen«, sagte Kapitän Jason. »Wir müssen wirklich wissen, was da unten ist.«
    »Ich will es aber nicht wissen!« sagte Peter.
    »Unsinn!« sagte Justus energisch. »Wir werden ja nicht gleich irgendein Seeungeheuer vorfinden. Selbst wenn es Seeungeheuer gäbe, würde sich keines an ein Boot klammern, zu einer Ölbohrplattform mitreisen und wieder zurückkommen! Nein, das Ding unter uns ist auf jeden Fall ein Produkt menschlicher Erfindungs-gabe. Eine Art Fahrzeug oder Transportgerät, vermute ich.«
    »Das werden wir bald feststellen«, sagte Kapitän Jason. »Peter, hol mal eben –«
    »Halt!« unterbrach Justus. »Wenn nun aber ein Mensch da unten ist? Sobald wir hier auf offener See anhalten, wird er mißtrauisch und trennt sich von unserem Boot. Dann hätten wir ihn erst einmal verloren, und wahrscheinlich wäre er danach sehr auf der Hut vor weiteren Entdeckungen.«
    »Aber was sollen wir sonst machen, Just?« fragte Peter ratlos.
    »Am besten ganz normal weiterfahren. Wenn wir dann draußen bei der Plattform sind, kann Peter wieder tauchen und unten einen Überraschungsbesuch machen.«
    »Das meine ich auch, Justus«, gab ihm Kapitän Jason recht. »Aber haltet inzwischen lieber über Backbord und Steuerbord Ausschau, falls sich das Ding schon vorher vom Boot löst.«
    »Ich geh’ nach Backbord!« sagte Peter und trat an die linke Reling.
    Justus übernahm die rechte Reling, und beide Jungen schauten aufmerksam in das bewegte dunkelgrüne Wasser hinab. Die
    ›Windrose‹ passierte bald darauf die Meerenge zwischen den Inseln Anacapa und Santa Cruz und drehte dann nach Westen ab.
    Die Plattform ›Riff der Haie‹ erhob sich unmittelbar vor ihnen.
    Lange Wellen brachen sich an den stählernen Beinen.
    »Ich trau’ dem Wetter nicht«, sagte Kapitän Jason plötzlich von der Brücke. Er blickte ernst zum Himmel auf, der jetzt von einer dünnen Wolkenschicht verhangen war. »Das sind Cirrostratus-Wolken, und sie verdichten sich. Die Dünung ist höher und schneller, als sie sein sollte, das Barometer spielt verrückt, und der Wind kommt aus wechselnden Richtungen und nimmt zu. Das will mir gar nicht gefallen.«
    »Der Hurrikan, Käpt’n?« fragte Justus.
    Der Kapitän nickte. »Nach all diesen Anzeichen ist er schon näher heran, als zu erwarten war. Möglich, daß er direkt auf Santa Barbara zuhält. Ich will mal lieber zur Küstenwache funken.«
    »Wir sind schon fast an der Plattform, Kapitän!« rief Peter.
    Die eindrucksvolle Stahlkonstruktion erhob sich im fahl gewor-denen Sonnenschein turmhoch aus der See. An einer Seite wartete die Protestflotte, um sich zum Kreis zu formieren. Hoch droben säumten feixende Arbeiter die Reling der Plattform.
    Peter schnallte sich den Lungenautomaten um und legte die Maske an, und Kapitän Jason nahm in der heftigen Dünung die Fahrt weg. Wieder und wieder blickte er besorgt auf Himmel und Wasser, während das Boot immer langsamer lief.
    »Die See ist fast schon zu kabbelig zum Tauchen«, sagte er.
    »Ich –«
    In diesem Augenblick schien die ›Windrose‹ einen jähen Satz nach vorn zu machen.
    »Justus! Kapitän Jason!«

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