Die drei ??? und das Riff der Haie
Wasser von der anderen Seite-des Bootes! Die Maske hatte er abgenommen.
»Nichts«, rief er herauf. »Überhaupt nichts, Justus.«
»Und ich . . . ich war so sicher«, sagte Justus mit unverhohlener Enttäuschung.
»Komm nur wieder an Bord, Peter«, sagte Mr. Crowe gelassen.
Mit seiner Hilfe kletterte Peter wieder ins Boot.
»Wollt ihr Jungen noch weiter mit uns hinausfahren?« erkundigte sich Mr. Crowe.
»Na, Just?« meinte Peter.
»Ich glaube, wir haben uns geirrt«, sagte der Erste Detektiv niedergeschlagen. »Am Bootsrumpf hatte also doch niemand etwas befestigt.«
»Vielleicht hatte er uns vorher noch gesehen und war gewarnt«, sagte Peter. »Oder vielleicht ist heute mal zufällig kein Behälter dran. Vielleicht sollten wir morgen –«
Justus schien eine Erleuchtung zu haben. »Es könnte ja sein, daß der Schmuggler in zwei Schichten arbeitet! Auf der einen Fahrt schickt er den Behälter mit hinaus, belädt ihn dann auf der Plattform, und mit der nächsten Fahrt kommt das Ding zurück! Also war es beim ersten Mal kein Leerlauf – da stand lediglich kein Behälter für den Rücktransport bereit! Und diesmal reist keiner mit hinaus – weil es nämlich die letzte Rückfahrt sein wird!«
»Na, dann mal los!« rief Peter.
Mr. Crowe nickte und ging zur Brücke zurück. Da rief jemand vom Bootshafen her: »Windrose! Hallo! John Crowe!«
Max Berg, der Polizeihauptmann, stand am Pier. Er winkte zum Boot herüber. »Crowe, wir machen eine Besprechung wegen des gestrigen Vorfalls am Kai! Der Bürgermeister will Sie auch dabei haben!«
Mr. Crowe rief zurück: »Kommt Hanley auch?«
»Ja!«
»Na gut!« Mr. Crowe nickte Kapitän Jason zu. »Fahren Sie mich zurück, Käpt’n.« Dann wandte er sich zu den Jungen. »Das Boot soll trotzdem auslaufen – wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Ihr könnt mich doch vertreten, nicht? Bei Kapitän Jason seid ihr gut aufgehoben.«
Die ›Windrose‹ drehte bei und fuhr zurück zu ihrem Liegeplatz, damit Mr. Crowe ans Ufer springen und mit Hauptmann Berg weitergehen konnte. Dann glitt sie wieder hinaus in den Hafen.
Mr. Crowe rief vom Ufer her: »Wenn die Besprechung zu Ende ist, gehe ich nach Hause und melde mich über Funk bei euch!«
Die ›Windrose‹ entfernte sich zügig durch das Hafenbecken, mußte aber ihre Geschwindigkeit hinter zwei anderen Protestboo-ten, die sich langsam durch die enge Fahrrinne in der Sandbank fädelten, stark drosseln. Als die beiden die Sandbank passiert hatten, steuerte Kapitän Jason die ›Windrose‹ langsam durch die enge Stelle hinaus in das glitzernde Wasser des Santa-Barbara-Kanals.
Bei voller Fahrt wühlte das große Boot eine hohe Bugwelle auf, die Gischt weit übers Deck sprühte. Die Dünung war länger und schwerer als am Vortag, und die ›Windrose‹ stampfte und schlingerte. Justus hielt sich an der Reling fest. Er war ein wenig grün im Gesicht.
»Die See ist heute . . . rauher«, stieß er hervor und schluckte.
»Das ist der Hurrikan unten im Süden«, sagte Kapitän Jason von der Brücke her. »Die Winde in diesem Gebiet erzeugen Wellen, die dem eigentlichen Sturm vorauslaufen. Aber der Seegang wird uns nicht wesentlich behindern.«
»Was machen wir eigentlich, wenn wir draußen sind, Just?« fragte Peter. »Wir können schließlich nicht abtauchen und den ganzen Tag die Bootswand von unten betrachten.«
Justus überlegte einen Augenblick. »Wir können ja immer wieder Stichproben machen, oder wir können in die Kajüte gehen und horchen. Falls der Behälter so groß ist, wie ich vermute, dann müßte der Schmuggler unter dem Boot doch irgendwelche Geräusche verursachen, wenn er . . .«
»Hört mal, Jungs«, rief Kapitän Jason von der Brücke. »Das Connors-Boot ist etwa zwei Meilen voraus. Es ist nicht ganz so schnell wie die ›Windrose‹, und eigentlich sollten wir aufholen.
Aber das ist nicht der Fall!«
»Dann heißt das«, rief Justus, »daß wir jetzt wieder abgebremst werden!«
Der Kapitän nickte. »Es wäre mir gar nicht aufgefallen, wenn ich nicht eigens darauf geachtet hätte, aber wir machen tatsächlich etwa zwei Knoten weniger Fahrt, und vom Wind oder von der Strömung kann das nicht herrühren. Also haben wir jetzt wieder zusätzliche Ladung an Bord!«
»Aber unter dem Boot war nichts!« wandte Peter ein.
»Die Sandbank!« rief Justus. »Da mußten wir praktisch stoppen.
Da hat man uns was angehängt!«
»Nein, Just«, sagte Peter. »Wir waren zwar ganz langsam, aber gestoppt haben
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