Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)
ihren Unterschlupf geflüchtet und das war’s dann.«
Grace zuckte die Schultern. »Tja, so wird’s gewesen sein. Tote Ganoven. Damit wäre auch dieses Rätsel gelöst. Hoverman hat sich offenbar so sehr gegruselt, dass er nicht genau genug hingesehen hat. Denn gut erhalten waren die beiden nur, weil sie noch nicht lange tot waren.« Sie wandte sich zum Gehen.
Justus dachte nach. »Aber wir sind in der Höhle, die er angegeben hat. Und da waren ja auch noch –«
»¡Carajo!«, unterbrach ihn Guillermo. Er stand etwas abseits und hielt seine Taschenlampe auf die niedrige Decke der Höhle gerichtet. »¡Mire! Sehen Sie, Miss Grace? Da!«
Grace drehte sich um. »Was ist denn? Oh, mein Gott!« Ihr stockte der Atem. »Das sind ja …« Sie eilte zu der Stelle, auf der Guillermos Lichtkreis verharrte. »Wandmalereien! Und wunderschöne noch dazu! Hier, das ist ein Bär, glaube ich. Und das da könnte ein Reh sein! Und die da ist in Hovermans Tagebuch! Ich erkenne sie wieder! Seht doch, seht doch nur!«
Der Erste Detektiv trat näher. »Sind die Malereien aus der fraglichen Zeit?«
Grace nickte heftig. »J… ja, ja, ich glaube schon. Ja, es sieht wirklich danach aus! Justus! Guillermo! Peter! Bob!« Die Forscherin war auf einmal völlig aus dem Häuschen. »Wisst ihr, was das heißt? Ich habe eine Spur! Endlich! Ich weiß endlich, dass ich mir das alles nicht nur eingebildet habe! Sie waren wirklich hier! Sie waren hier!«
Peter grinste und deutete zu den Skeletten. »Und mit freundlicher Unterstützung der beiden Carlsons sollten Sie jetzt auch wieder die Zeit und die Mittel haben, weiter nach den Leichen zu suchen, die Sie eigentlich interessieren. Selbst der Finderlohn für die Klunker dürfte nicht ohne sein. Aber vielleicht dürfen Sie das Zeug sogar ganz behalten.«
Grace schüttelte den Kopf. »Das ist wirklich nett von euch, Jungs, aber das kann ich nicht annehmen. Das habt ihr gefunden, das ist allein euer Verdienst.«
Die drei ??? sahen sich an. Und grinsten einvernehmlich.
»Ach, wissen Sie«, sagte Justus, »das geht schon in Ordnung so. ›Geld verdirbt den Charakter‹, sagt ein altes Sprichwort und dieser Fall hat wieder einmal zur Genüge bewiesen, wie wahr dieser Sinnspruch doch ist.« Der Erste Detektiv lächelte treuherzig. »Wir verzichten auf das Geld und bleiben lieber die, die wir sind!«
und der Eisenmann
erzählt von Ben Nevis
Kosmos
Giftiges Geheimnis
Die Sonne stand tief über der geheimnisvollen Insel. Sie lag einige hundert Meter entfernt im offenen Meer, lang gestreckt wie ein dunkler Rücken. Das Glitzern des Lichts auf den Wellen blendete Peter. Er wandte sich ab und rieb sich fröstelnd die Arme. Ein leichter, aber frischer Wind war aufgekommen. Nach und nach waren die anderen Badegäste vom Strand verschwunden und hatten sich auf den Heimweg gemacht. Am Abend lief ein Play-off-Spiel im Fernsehen, das die meisten nicht verpassen wollten.
»Lasst uns endlich aufbrechen!«, schlug Peter vor und klatschte in die Hände. Auch er wollte das Basketballspiel unbedingt sehen. Und bis nach Rocky Beach war man eine Weile unterwegs, selbst wenn die Straßen frei waren. Doch ein Blick auf seinen Freund Justus reichte, um zu wissen, dass er so einfach damit nicht durchkam.
Regungslos lag der Erste Detektiv im noch von der Sonne warmen Sand. Sein Kopf ruhte auf dem zusammengefalteten Badetuch. Ohne die Augen zu öffnen, brummte Justus: »Jetzt, ohne die Leute, ist es doch erst richtig gemütlich hier! Außerdem wollte ich nachher noch mal ins Meer …«
»Nachher ist Nacht«, antwortete Peter und sah hoffnungsvoll auf Bob. Doch der blinzelte nur müde. »Wenn du mich in einer Sänfte zum Auto trägst, dann vielleicht. Ansonsten gehe ich garantiert nirgendwohin.« Wie in Zeitlupe drehte sich Bob zur Seite, grunzte und zog genüsslich das große, wärmende Badetuch über sich.
Enttäuscht wandte sich Peter ab. »Ich hab’s doch geahnt! Aber ich bin ja selbst schuld, dass ich mit solchen Faultieren wie euch meine Zeit verbringe!« Er stöhnte und starrte wieder zur Insel hinüber. Mora Island. Im Abendlicht sah sie aus wie ein verzerrter, düsterer Fleck. Tagsüber hatte sie vollkommen harmlos gewirkt: Baumlos, bewachsen nur mit niedrigem Buschwerk und von hellem Sand umgeben, sah sie aus wie eine nette Badeinsel, die mit einer Länge von einem knappen Kilometer den Pazifikwellen trotzte. Das tödliche Geheimnis, das sie bis vor Kurzem gehütet hatte, war für Menschen unsichtbar
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