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Die drei ??? und das Volk der Winde

Die drei ??? und das Volk der Winde

Titel: Die drei ??? und das Volk der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rose Estes
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Haus.
    »Ich seh’ hier keinen Indianer«, murmelte Peter gähnend.
    »Vor fünf Minuten saß er in aller Gemütsruhe noch da.« Justus verstand die Welt nicht mehr.
    »Na ja, und nun ist er eben weg«, stellte Bob fest.
    »Ich finde, wir sollten Mr. Zindler davon berichten«, meinte Justus. »Schließlich sah ich den Mann mit eigenen Augen hier an der Straße sitzen.«
    Auf seinem Zimmer war Shady Zindler nicht, doch im Restaurant des Hotels wurden die Jungen schließlich fündig. In einem seidig glänzenden, goldbraunen Anzug saß der Rechtsanwalt beim Frühstück.
    Shady nickte mit vollem Mund. Dann nahm er einen Schluck Kaffee, sagte kurz: »Ah, meine jungen Kollegen«, und spießte genüßlich ein Grillwürstchen auf seine Gabel.
    Die Jungen setzten sich zu ihm an den Tisch, und Justus berichtete von seiner eigenartigen Begegnung.
    »Entschuldigen Sie bitte, meine Herren, aber ich hörte unfreiwillig mit, was Sie hier besprechen«, meldete sich da der Kellner zu Wort, der den Jungen die Frühstückskarte brachte. Der junge Mann war ebenfalls Indianer.
    »Ich kenne diesen Alten«, sagte er. »Von ihm ist nichts zu befürchten. Er sitzt sehr oft hier an der Straße und beobachtet alles, was vorgeht. Er ist harmlos und liebenswürdig, und niemand braucht sich vor ihm zu ängstigen.«
    »Wer ist denn der alte Mann? Und wo wohnt er?« forschte Peter.
    »Man kennt ihn hier als Old Tom«, antwortete der Kellner. »Er wohnt oben in den Bergen. Wo das genau ist, das weiß ich allerdings nicht.«
    »Ich schlage vor, daß wir ihn suchen und uns von ihm alles berichten lassen, was er weiß«, meinte Bob.
    »Entschuldigen Sie bitte, Herrschaften«, wandte der Kellner ein, mit einem Mal ganz verstört. »Im Gebirge ist es gefährlich. Sie sollten nur hinaufgehen, wenn Sie Erfahrung und die geeignete Ausrüstung haben. Man verirrt sich leicht in diesem Gebiet, und es gibt dort Steinschlag und Klapperschlangen.«
    »Ich würde nicht zuviel auf das Geplapper eines alten Mannes geben.« Shady stieß ein leises Lachen aus und zündete sich eine dicke Zigarre an. »Solche Besserwisser trifft man doch überall.
    Ich fahre jetzt zu einem befreundeten Anwalt hier in der Stadt.
    Sollte es mit diesem verschollenen Indianerstamm irgend etwas auf sich haben, wird er es wissen. Ihr Jungs könnt ja nach dem Frühstück einen Spaziergang machen und erkunden, was hier so läuft.«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, bestätigte Peter.
    »Na schön! Gehabt euch wohl.« Shady drückte seine Zigarre auf einem Teller aus und verließ das Restaurant.
    »Der macht es sich ja einfach!« rief Peter enttäuscht.
    Justus winkte ab. »Die Frage ist: Was tun wir jetzt?«
    »Ich bleibe bei meinem Vorschlag: Wir suchen Old Tom und halten uns an ihn«, sagte Bob. »Entschuldigen Sie«, wandte er sich an den jungen Kellner, als dieser den Tisch abzuräumen begann.
    »Aber wissen Sie wirklich nicht, wo Old Tom wohnt?«
    »Das weiß niemand«, antwortete der Kellner. »Einmal sind ihm einige ältere Jungen ins Gebirge nachgegangen. Erst nach vier Tagen hat man sie gefunden, und ihre Suche nach Old Tom war erfolglos geblieben. Ich finde, ihr solltet abwarten, bis er wieder in die Stadt kommt.«
    »Abwarten können wir nicht«, entgegnete Bob. »Ein Freund von uns ist in einer schwierigen Lage. Wir könnten uns vorstellen, daß Old Tom weiß, wo dieser Herr ist. Wir müssen dringend mit ihm reden.«
    »Ins Gebirge führt nur ein einziger Weg, und der ist sehr steinig.
    Und wie ich schon sagte: Man geht dort oben sehr leicht in die Irre.« »Wenn’s weiter nichts ist«, tat Peter diesen Einwand ungeduldig ab. »Wir nehmen einen Kompaß mit und werden uns vorsehen. Was könnte da schiefgehen?«
    Der Kellner schüttelte den Kopf. »Oben in den Bergen ist kein Verlaß auf den Kompaß, das Gestein ist magnetisch. Was sonst schiefgehen könnte, ist nicht vorauszusehen. Jedenfalls ist es unklug, solche Gedanken auszusprechen, und es ist unrecht, die Götter zu versuchen.«
    »Die Götter?« fragte Justus neugierig.
    Der Kellner hatte wohl gemerkt, daß sich die Jungen nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen würden. »Ihr dürft nicht vom Weg abgehen«, sagte er ausweichend. »Wer sich vom Pfad wegwagt, ist überall im freien Gelände vom Steinschlag gefährdet.
    Bitte seid vorsichtig.«
    »Höchst eigenartig«, bemerkte Justus, als der Kellner mit seinem Tablett in der Küche verschwunden war.
    Hinter Comina erhoben sich die Berge wie goldene Festungswälle

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