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Die drei ??? und das Volk der Winde

Die drei ??? und das Volk der Winde

Titel: Die drei ??? und das Volk der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rose Estes
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aus dem Wüstensand. Steil und abweisend ragten sie auf, durchaus nicht zum Bezwingen einladend.
    »Wir wollen uns zunächst einmal die Fakten klarmachen und versuchen, daraus Schlüsse für unser weiteres Vorgehen zu ziehen«, meinte Justus während des Aufstiegs ins Hochland. »Erstens: Niemand weiß, wo Old Tom wohnt. Zweitens: All denen, die ihm nachspüren, weiß er sich offenbar zu entziehen. Drittens: Wenn Old Tom hier im Bergland irgendwo am Weg wohnte, hätten wir mittlerweile irgendeinen Hinweis auf sein Zuhause entdecken müssen. Folglich müssen wir annehmen, daß er nicht in unmittelbarer Nähe dieses Gebirgspfades wohnt. Wir müssen also nach einem Fußsteig Ausschau halten, der vom Hauptweg abzweigt.
    Möglicherweise ist es aber eine ganz unscheinbare Trittspur.«
    Eine Stunde später rief Peter aufgeregt: »Hey, Justus! Komm mal her! Ich glaube, ich hab’ da was gefunden!«
    »Ja, das sieht ganz so aus wie das, was wir suchen«, stellte Justus fest. Er beugte sich über einen schmalen Pfad, der zur Rechten zwischen zwei riesigen Felsblöcken abbog.
    Bob wollte auf der Abzweigung unternehmungslustig losmarschie-ren, fand sich jedoch nach zwei, drei Schritten jählings von einem mächtigen Dornbusch aufgehalten.
    »Der Pfad hier ist anscheinend doch nicht der richtige. Wie alle anderen Wege, die wir bisher untersucht haben, ist er eine Sackgasse!« Bob mußte heftig kämpfen, um sich von den dornigen Zweigen loszureißen.
    »Im Gegenteil«, erkannte Justus bei näherer Betrachtung der Stachelpflanze. »Seht mal, der Busch hier wächst ja gar nicht aus dem Boden – er ist nur zwischen schweren Steinbrocken festgeklemmt.«
    »Spielt jetzt für mich keine Rolle!« stieß Bob wütend hervor.
    »Macht mich hier los – die Dornen stechen, und das tut verflixt weh!«
    »Ein sehr wirksames Abschreckungsmanöver«, meinte Justus anerkennend, nachdem Bob endlich befreit war. Er blieb noch bei dem Dornbusch stehen und nahm ihn genau aufs Korn. »Aber seht doch mal – wir müssen nur die Zweige mit Stöcken zur Seite drücken, und dahinter findet sich ein Weg. Die Spur ist kaum zu erkennen, aber das ist nach meiner Vermutung Old Toms Geheimpfad, auch wenn er ihn mit Felsen und Gebüsch noch so geschickt getarnt hat.«
    Mit Stöcken bewaffnet und die Gesichter vor Aufregung gerötet, drängten sich die Jungen vorsichtig am Hindernis der stachligen Zweige vorbei und wanderten den schmalen Fußweg entlang.
    Schon nach wenigen Schritten mündete dieser in eine torähnliche Spalte im Felsgestein des Bergmassivs.
    Die schroffen Wände gaben nur einen engen Durchgang frei, doch dann eröffnete sich wieder freies Gelände, und bald befanden sich die Jungen in einem kleinen grünen Tal, das ringsum von hohen Steilwänden umgeben war.
    »Ist mir schon klar, warum Old Tom nicht preisgeben will, wo er wohnt.« Bob war tief beeindruckt. »Das ist ja hier märchenhaft schön.«
    »Und gleichzeitig ist es ein absolut sicheres Versteck. Keine Frage, daß Arnold Brewster sich hierher verzogen hat«, meinte Peter.
    »Schaut mal, da hinten – wenn mich nicht alles täuscht, müßten das die Tanzenden Wasser sein.«
    Bob und Justus folgten mit den Augen Peters Blick und sahen einen kleinen, im Sonnenlicht silbern schimmernden Wasserfall, der aus einer der Felswände im Hintergrund entsprang. Er war so weit entfernt, daß die Jungen das Plätschern und Murmeln kaum hören konnten. Aber der Anblick der wehenden, gleichsam tanzen-den Wasserschleier war zauberhaft. Wortlos standen die drei Jungen eine ganze Zeit lang vor dem eindrucksvollen Naturschau-spiel, ehe sie sich wieder an ihre Mission erinnerten.
    »Dort drüben scheint ein Eingang in eine Höhle im Fels zu führen«, sagte Justus. »Vielleicht sind da drinnen Old Tom und Arnold Brewster. Ein Problem steht unserer Erforschung dieser Höhle allerdings entgegen. Im Höhleninneren ist es wahrscheinlich stockdunkel, und wir haben leider keine Taschenlampen mitgenommen.«
    »Dann machen wir uns eben Fackeln«, schlug Peter, der erfahrene Pfadfinder, vor.
    Doch im Tal gab es keine Bäume, und die Äste der Sträucher, die hier und da wuchsen, waren zu frisch und grün, um Feuer zu fangen.
    »Seht mal!« rief Bob plötzlich. »Ein Garten!«
    Peter konnte nur staunen. »Mais, Tomaten, Kartoffeln, Bohnen, Kohl und Melonen!« zählte er auf. »Dieser Garten ist doch viel zu groß für einen einzelnen Indianer. Also muß es hier in der Gegend eine ganze Gruppe von Bewohnern

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