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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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dicken Gläsern waren anklagend auf die Jungen gerichtet.
    »Was geht denn hier vor?« fragte der kahlköpfige Forscher.
    »Wir wollen gerade Tee trinken, Dr. Woolley«, sagte Letitia Radford kühl. »Wünschen Sie etwas?«
    Woolley trat energisch näher. »Ihr mit eurer Autopanne!« fuhr er die Jungen an. »Ihr habt gelogen! Ihr brauchtet nur eine Ausrede, um in meinen Versuchsraum einzudringen und . . .
    und . . .«
    Der Wissenschaftler brach ab. Offenbar wußte er nicht mehr weiter.
    »In Ihren Versuchsraum – ja, und wozu?« fragte Justus dagegen. »Wir mußten telefonieren, das war alles. Dann trafen wir – das ist allerdings recht sonderbar – einen Mann, der hier in der Gegend eine wandelnde Vogelscheuche gesehen hatte.
    Inzwischen erfuhren wir, daß Miss Radford das Ding auch sieht. Sie sagt, sie sei die einzige hier, die es sieht. Stimmt das, Dr. Woolley?«
    Charles Woolley antwortete nicht, aber Röte überflog sein Gesicht.
    »Dann haben Sie sie auch gesehen!« rief Letitia Radford. Sie sprang auf. »Sie haben sie gesehen, nicht wahr?«
    »Nun ja, ich habe tatsächlich etwas gesehen«, gab Charles Woolley mit merklichem Unbehagen zu. »An dem Tag, als ich die Polizei rief – weil abends jemand in meinen Versuchsraum eingebrochen war. Da sah ich ganz kurz etwas, das wie eine Vogelscheuche aussah.«
    »Aber dann sagten Sie, es sei nur ein Landstreicher gewesen!« stellte Letitia fest.
    »Ich wollte Sie nicht unnötig aufregen«, beteuerte Woolley.
    »Außerdem hatte ich schon genug Probleme mit der Polizei gehabt. Hauptkommissar Reynolds kam nämlich aus Rocky Beach mit dem Wachtmeister an, der meinen Anruf entgegengenommen hatte, und Sie hätten sein Gesicht sehen sollen, als ich ihm erzählte, daß eine Vogelscheuche in meinen Versuchsraum eingedrungen war, mir einen Schlag auf den Kopf versetzt und ein Glasgefäß voller Ameisen entwendet hatte.«
    Letitia Radford lachte. »Das ist ja phantastisch!« rief sie. »Er dachte wohl, Sie hätten durchgedreht! Aber warum sagten Sie mir denn nichts davon? Jedermann in diesem Haus ist der Meinung, ich sei verrückt. Warum erzählten Sie mir die Sache nicht! Wie konnten Sie so rücksichtslos sein?«
    Woolley entgegnete aufgebracht: »Ich muß schließlich an meinen Ruf als Wissenschaftler denken. Ich kann es mir nicht leisten, in so absonderliche Sachen verwickelt zu werden. Ich beschäftige mich mit ernsthaften Forschungen!«
    »Ach was!« fuhr Letitia Radford auf. »Sie sind ein Ekel!« Sie machte kehrt und lief ins Haus. Mrs. Chumley sah ihr kummervoll nach.
    Woolley seufzte. »Man verschone mich vor hysterischen Frauen!« sagte er. Er wandte sich an die Jungen. »Ihr seid mir noch eine Erklärung schuldig, was ihr hier macht.«
    »Wir wollten die Vogelscheuche untersuchen«, sagte Justus.
    »Nachdem Sie mich heute früh mit einer Vogelscheuche verwechselten, fanden wir, daß wir das näher erforschen sollten.«
    »Heute früh seid ihr unbefugt hier eingedrungen«, bemerkte Woolley vorwurfsvoll. »Und nun schnüffelt ihr hier herum.«
    »Wenn Sie uns etwas Unrechtes zutrauen, dann rufen Sie den Kommissar an«, schlug Bob vor. »Der kennt uns.«
    »Gut, das werde ich tun«, sagte Woolley. Er erhob die Stimme. »Burroughs, bringen Sie mir bitte ein Telefon hier heraus!«

    Während der dienstbare Geist dem Gelehrten das Gewünschte bringt, eine kurze Überlegung: Miss Letitia Radford gibt sich unbestreitbar launenhaft und mißtrauisch. Doch Dr. Woolley reagierte auf eine einschlägige Frage ebenfalls nicht sachlich. Behalten wir den Ameisenmenschen im Auge?

    Gleich darauf erschien der Hausdiener mit einem Telefon. Er steckte es in eine Dose bei der Tür ein, reichte Woolley den Apparat und ging wieder weg. Woolley ließ sich mit Hauptkommissar Reynolds von der Polizei in Rocky Beach verbinden.
    »Hier Dr. Charles Woolley. Ich bin zur Zeit bei der Villa Radford«, sagte er schroff. »Hier treiben sich den ganzen Tag drei Jungen herum und beschäftigen sich mit unserer Vogelscheuche, und da wollte ich nur wissen . . .«
    Er hielt inne.
    »Ja, richtig, einer der drei ist recht mollig«, bestätigte er.
    Nach erneuter Pause schaute er Justus an. »Du bist Justus Jonas?«
    Justus nickte.
    Charles Woolley sagte in die Sprechmuschel: »Stimmt. Es ist Justus Jonas.«
    Er hörte eine Weile zu, dann bedankte er sich bei dem Kommissar und legte auf.
    »Hauptkommissar Reynolds läßt euch ausrichten, ihr sollt euch nicht unnötig Probleme aufhalsen«, sagte er. »Er

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