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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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meinst das ja durchaus ernst«, sagte die Frau. »Gut, ich möchte eure Dienste in Anspruch nehmen. Kommt mit ins Haus und berichtet Mrs. Chumley, daß die Vogelscheuche hier herumläuft, und ich werde euch eure Mühe entgelten.« Justus sah seine Freunde an. »Wir wollen doch kein Geld dafür nehmen, daß wir wiederholen, was ein anderer erzählte, oder?«
    »Auf keinen Fall«, protestierte Bob.
    »Na, nun kommt schon mit«, sagte die Dame. Sie schritt den Fußweg zum Haus hinauf, und die drei ??? folgten ihr.
    »Wer ist denn Mrs. Chumley?« fragte Peter.
    »Sie war die Gesellschafterin meiner Mutter, und nun ist sie unsere Hausdame, erwiderte die Frau. »Ich bin übrigens Letitia Radford. Ich wohne hier. Manchmal. Wenn ich nicht gerade woanders bin.«
    »Und Sie haben die wandelnde Vogelscheuche gesehen?« forschte Justus.
    »Mehrmals«, sagte die Dame. »Ich glaube, sie . . . sie will zu mir. Wenn es dämmert. Immer wenn es dämmert.«
    Nun waren sie aus der Baumgruppe hervorgetreten und überquerten den Rasen. »Niemand sonst sieht die Vogelscheuche«, sprach Letitia Radford weiter. »Sie halten mich alle für verrückt! Sie meinen, ich bilde mir das ein.«
    Sie hielt inne. Auf ihrem Gesicht spiegelten sich Furcht und Ekel. »Ich hasse Vogelscheuchen. Und Insekten. Ich verab-scheue Insekten!«
    Sie erschauerte. »Entschuldigt. Kommt nun mit und berichtet Mrs. Chumley, was ihr mir erzählt habt. Sie schickte mich schon zu einem Psychiater in Beverly Hills. Sie ist fest davon überzeugt, daß ich nicht mehr ganz normal bin.«
    Miss Radford ging weiter über den Rasen und stieg ein paar Steinstufen zur Terrasse an einer Seite der Villa Radford hoch.
    Die Jungen kamen nach und sahen sich voll Bewunderung das große Schwimmbecken an, das ihnen schon von der Straße her aufgefallen war. Ein Tisch beim Becken war für zwei Personen gedeckt. Ein schlanker, hellblonder Mann mit weißem Jackett hielt sich daneben auf, als wolle er noch einmal überprüfen, ob alles in Ordnung sei.
    »Burroughs, wo ist Mrs. Chumley?« fragte Letitia Radford.
    »Sie ist in ihrem Zimmer, Miss«, antwortete der Mann. Er sprach mit britischem Akzent. »Mrs. Burroughs ist ihr behilflich. Sie sagte –«
    »Lassen Sie nur. Da kommt sie ja.«
    Eine Frau in schwarzem Dienstkleid und weißer Schürze schob einen Rollstuhl durch eine Tür auf die Terrasse. ImRollstuhl saß eine Frau, die in den Sechzigern sein mochte. Ihr weißes Haar war sorgfältig gelockt, und auf die blassen Wangen war Rouge aufgelegt. Über ihre Beine war eine gehäkelte Wolldecke gebreitet.
    »Ah, Letitia! Da sind Sie ja, Liebste«, sagte sie. Ihre leb-haften dunklen Augen richteten sich aufmerksam auf die Jungen. »Und wer sind diese jungen Herren?« erkundigte sie sich.
    »Diese Jungen nennen sich ›die drei Fragezeichen‹, Mrs. Chumley«, erwiderte Letitia Radford. Sie sah sich noch einmal die Karte an, die ihr Justus gegeben hatte. Dann blickte sie auf Justus. »Ich nehme an, du bist Justus Jonas, Erster Detektiv«, sagte sie.
    »Jawohl«, bestätigte Justus.
    »Und ich vermute, der Junge mit den kräftigen Muskeln ist Peter Shaw«, fuhr sie fort, »denn ich finde, der Junge mit der Brille kann nur Bob Andrews sein, der all die Recherchen macht.«
    Bob grinste. »Da haben Sie richtig getippt.«
    »Ich bin den Jungen zufällig begegnet, wie sie die Vogelscheuche untersuchten, die dieser Spinner Woolley bei seinem Maisfeld aufgestellt hat«, sagte Letitia Radford. »Und wissen Sie, was sich da herausstellte?«
    »Was denn, Liebste?« fragte die Frau im Rollstuhl.
    »Die Jungen waren deshalb so neugierig, weil sie in der Stadt einen Mann getroffen hatten, der die Vogelscheuche hier herumlaufen sah!«
    Letitias Ton war triumphierend, aber Mrs. Chumley ließ sich nur höfliches Interesse anmerken. »Vielleicht wollen die Jungen mit uns Tee trinken und uns über die Sache berichten«, schlug sie vor. »Burroughs, bitte legen Sie noch drei Gedecke auf.«
    »Sehr wohl«, sagte der Mann im weißen Jackett.
    Er und Mrs. Burroughs gingen ins Haus, und Mrs. Chumley rollte sich an den Teetisch.
    »Ihr habt einen Mann getroffen, der eine Vogelscheuche herumlaufen sah?« wandte sie sich an die Jungen. »Höchst bemerkenswert. Nehmt doch Platz und erzählt uns alles.«
    Justus nahm sich einen Stuhl neben Mrs. Chumley. »Es ist wirklich bemerkenswert«, bestätigte er. Er kam jedoch nicht weiter, denn soeben schritt Charles Woolley die Stufen vom Rasen herauf. Seine Augen hinter den

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