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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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oben im Schrank herunterholen?«
    Mrs. Chumley runzelte die Stirn, als versuche sie sich zu erinnern. »Ich nehme an, ich benutzte meinen Stock dazu«, gab sie schließlich zur Antwort. »Ich verwahre in einer Schrankecke einen Stock. Wenn ich etwas von oben herunterholen möchte, stupse ich es mit dem Stock an, bis es herunterfällt, und dann fange ich es auf. Das erspart mir die Mühe, immer jemanden zu rufen, wenn ich etwas brauche.«
    »Nein«, fuhr Justus dazwischen. »Mit der Fotoschachtel konnten Sie das nicht machen. Eine mit Bildern derart vollge-packte Schachtel ist schwer. Die hätte Sie verletzen können, wenn sie auf Sie herabgestürzt wäre, und die Fotos wären ohnehin alle zu Boden gefallen. Nein, Mrs. Chumley, Sie standen auf und holten sich die Fotos herunter.«
    »Lächerlich!« wehrte sich Mrs. Chumley. »Ich kann doch nicht auf meinen Beinen stehen. Das weiß jeder. Seit meinem Unfall geht das nicht mehr.«
    »Sie wußten, wie sehr sich Miss Radford vor Vogelscheuchen ängstigt«, machte Justus weiter. »Sie kannten auch ihre Furcht vor Insekten. Mrs. Chumley, Sie sind die Erfinderin der wandelnden Vogelscheuche!«
    »Nein!« schrie Letitia Radford auf. »Das ist unmöglich!«
    »Durchaus nicht«, sagte Justus, »sondern völlig logisch. Und überdies traten mindestens einmal Sie selbst, Mrs. Chumley, als Vogelscheuche auf. Sie sperrten uns im Kühlraum ein!«
    »Du bist ein ganz unverschämter Bengel!« brauste Mrs. Chumley auf. »Ich will von dir kein Wort mehr hören. Ich gehe jetzt zu Bett.«
    »Warten Sie! Ich habe noch nicht –«
    »Es ist genug, Justus«, sagte Dr. Woolley ernst. »Alles, was du uns da erzähltest, sind Vermutungen und Beweisstückchen, die sich zufällig ergaben. Du hast keinen stichhaltigen Grund dazu, Mrs. Chumley irgend etwas anzulasten!«
    »Doch, habe ich«, erwiderte Justus. »Den besten Grund habe ich mir bis zuletzt aufgespart. Möchten Sie ihn hören, Mrs. Chumley?«
    »Scher dich zum Teufel!« schrie Mrs. Chumley. Sie schwenk-te ihren Rollstuhl herum und rollte zur Schlafzimmertür.
    »Warten Sie«, bat Letitia Radford. »Ich helfe Ihnen.«
    Mrs. Chumley drehte sich zu der jüngeren Frau um. Auf Letitias Gesicht spiegelte sich Besorgnis, aber auch Zweifel.
    »Bitte keine Umstände«, verbat Mrs. Chumley sich die Hilfe.
    »Ich schaffe es allein.«
    »Sie wissen doch, daß Sie es nicht können!« sagte Letitia, aber Mrs. Chumley war schon aus der Tür, und diese schloß sich hinter dem Rollstuhl.
    »Wäre sie wirklich zu all diesen entsetzlichen Dingen fähig?« fragte Letitia. »Sie kann es doch gar nicht! Es ist undenkbar –«
    Letitia brach ab. Ein fürchterlicher Schrei kam aus Mrs. Chumleys Schlafzimmer.
    Peter sprang auf, und Justus lief zur Tür. Doch ehe einer der Jungen sie erreichte, flog die Tür wieder auf.
    »Du elender Lümmel!« schrie Mrs. Chumley mit schriller Stimme. Sie stand aufrecht. Ihre Augen sprühten vor Zorn, und ihre Brust hob und senkte sich heftig. Sie hielt ein Kissen in der Hand. »Das hast du mit Absicht getan!«
    Sie schleuderte das Kissen von sich, und es traf Justus seitlich am Kopf. Er taumelte zur Seite, und ehe sich jemand von den anderen rühren konnte, rannte Mrs. Chumley davon. Die Wohnzimmertür schlug hinter ihr zu. Dann öffnete sich die Haustür und fiel krachend ins Schloß.«
    »Die kann ja gehen!« Ben Agnier war außer sich. »Sie ist ja gar nicht behindert!«
    Vom Wohnzimmer aus hörte man vor dem Haus einen Wagen starten.
    »Ach du liebe Zeit!« rief Letitia Radford. »Ich hatte den Autoschlüssel nicht abgezogen. Mrs. Chumley hat mich deshalb immer gerügt. Sie sagte . . . sie sagte, eines Tages werde jemand den Wagen stehlen.«
    Charles Woolley schnaubte verächtlich durch die Nase.
    Peter war ins Schlafzimmer getreten. Plötzlich gab er einen entsetzten Laut von sich und flüchtete rückwärts aus dem Raum. »Dr. Woolley«, keuchte er. »Sehen Sie sich das an!«
    Charles Woolley lief zur Tür, und die anderen drängten sich hinter ihm heran und schauten ihm über die Schultern. Über den Fußboden strömten Tausende und Abertausende von Ameisen. Sie waren durch ein offenstehendes Fenster eingedrungen, und nun marschierten sie über das Bett.
    »Schon wieder eine neue Kolonie!« sagte Woolley voller Entzücken. »Kein Wunder, daß die Dame losgelaufen ist. Das hätte ich an ihrer Stelle auch getan!«

Die Überraschung zum Schluß
    Es war fast Mitternacht, als Hauptkommissar Reynolds und Gerhart Malz zur Villa

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