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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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und knebelt und in einen Schrank sperrt, sind normalerweise nicht so ruhig. Da begann ich mir Gedanken zu machen – über Sie und über das Bild.«
    »Ich – ich war völlig fertig«, versuchte es Malz noch einmal.
    »Nach Mrs. Chumleys Flucht untersuchte ich das Bild genau.
    Die Farbe auf der Leinwand klebt noch ein wenig. Sie ist nicht bis zu der Härte getrocknet, wie das bei alten Bildern der Fall ist. Mrs. Chumley fiel das nicht auf. Sie nahm das Bild vermutlich gar nicht selbst in die Hand. Und Burroughs und seine Frau waren zu beschäftigt, um etwas zu bemerken. Mrs. Chumley riskierte alles, was sie hatte, für den echten Vermeer.
    Vielleicht war sie es leid, in einem Haus zu wohnen, das ihr nicht gehörte, und sich um Leute zu kümmern, an denen ihr nichts lag. Sie wollte endlich etwas ganz Exquisites für sich allein. Was sie allerdings bekam, war eine Fälschung! Und da sie eine Fälschung bekam, Mr. Malz, muß man da nicht logischerweise annehmen, daß viele der heute gestohlenen Bilder Fälschungen sind – hervorragende Kopien, angefertigt von einem Mann, der jeden Malstil imitieren kann?«
    Justus machte eine Atempause und fuhr dann fort.
    »Sie wollten am Freitag in Urlaub fahren. Ich vermute, Sie fuhren los, nahmen die echten Meisterwerke mit und ließen an deren Stelle die Fälschungen zurück. Nach dem heutigen Diebstahl wollten Sie zusätzlichen Auf rühr vermeiden. Sie wagten es nicht, das Augenmerk auf Mrs. Chumleys kleineresBild zu lenken. Es hätte sonst festgestellt werden können, daß es eine Fälschung ist und nicht das Original. Als die anderen Bilder von dem Ehepaar Burroughs abgeholt wurden, wagten Sie keinen Hinweis darauf, daß der Vermeer fehlte. Sie hätten damit eine gründliche Suche ausgelöst, und die hätte hier in Mrs. Chumleys Zimmer geendet. Sie wußten, daß Sie mit etwas Glück den echten Vermeer ins Museum zurückschmuggeln konnten, und das wäre niemandem aufgefallen. Niemand hätte irgendeinen Grund gehabt, die Echtheit dieses Bildes oder der anderen Gemälde anzuzweifeln. Nur hatten Sie leider kein Glück. Und nun werden die Bilder allesamt von Fachleuten begutachtet werden. Damit ist Ihr Plan aufgeflogen. Wo sind die Originalgemälde aus der Mosby-Sammlung? In der Wohnung, die Sie in Santa Monica gemietet haben?«
    Hauptkommissar Reynolds trat zu dem Bild, das über dem Kamin hing. Er faßte es an, blickte auf seine Finger und wandte sich dann an Malz. »Wir werden uns einen Haussuchungsbefehl besorgen«, sagte er.
    Malz funkelte Justus bitterböse an. »Du gemeiner Bengel!«
    Das kümmerte Justus nicht. »Es liegt schon eine gewisse Ironie darin«, meinte er. »Burroughs und seine Frau machten sich unendliche Mühe mit der Planung und Durchführung ihres Verbrechens. Und was sie nun bekamen, ist eine sehr schöne Sammlung gefälschter Bilder. Doch woher hätten sie wissen sollen, daß ihnen das Fälschergenie um eine Nasenlänge voraus war?«

Alfred Hitchcock und das Protokoll
    »Man ist immer wieder beruhigt, wenn die Gerechtigkeit einen Sieg erringt«, sagte Alfred Hitchcock. Der berühmte Filmregisseur saß in seinem Büro. Bob hatte ihm seinenAktenhefter geöffnet über den Tisch gereicht. Mr. Hitchcock nickte den drei ??? wohlwollend zu. »Meinen Glückwunsch.
    Nicht jeder hätte den Verdacht erwogen, daß rivalisierende Kriminelle zur gleichen Zeit den gleichen verbrecherischen Plan fassen. Natürlich waren die Methoden äußerst verschiedenartig. Wie prachtvoll die Idee mit dem Tunnel zum Mosby-Museum auch war – sie wirkt doch vergleichsweise unbeholfen gegenüber der Arbeit, die sich Gerhart Malz mit der Fälschung der Meisterwerke machte.«
    »Es war schwierig, die Originale überhaupt von den Kopien zu unterscheiden«, bemerkte Bob. »Jetzt begreife ich, warum Studenten in Museen nur Kopien anfertigen dürfen, die im Format vom Original abweichen!«
    »Eben deshalb«, sagte Alfred Hitchcock. »Nun, es entzückt mich, daß ich Gelegenheit habe, das Protokoll über den Fall
    ›Ameisenmensch und wandelnde Vogelscheuche‹ zu lesen.
    Hingegen überrascht es mich keineswegs, daß die drei ??? in die Vorfälle um das Mosby-Museum eingreifen konnten. Ich wäre sogar erstaunt gewesen, wenn sich in unmittelbarer Nähe von Rocky Beach ein Verbrechen dieser Größenordnung ereignet hätte und ihr nicht zur Stelle gewesen wärt.«
    Bob lächelte. »Kommissar Reynolds sagt jetzt, wir hätten ein Gespür für schwierige Fälle.«
    »Ein zweischneidiges Talent«,

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