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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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einem riesigen Parkplatz.
    Hier wartete ein kleiner Bus mit einem jungen Mann mexikanischen Typs am Steuer.
    »Pedro, das sind unsere Gäste, Peter Shaw und Bob Andrews. Wir fahren direkt nach Verdant Valley zurück. Sie haben im Flugzeug zu Abend gegessen, also brauchen wir nicht einzukehren.«
    »Si, Señor Chang«, sagte Pedro. Er griff nach den Taschen der Jungen, verstaute sie hinten im Bus und setzte sich wieder hinters Lenkrad. Die drei Jungen nahmen hinter ihm auf der durchgehenden Sitzbank Platz, und los ging es.
    Während der Fahrt versuchten Bob und Peter alles auf einmal: Erzählen, Fragen stellen, sich die Umgebung anschauen. Sie waren ein wenig enttäuscht, als es nicht nach San Francisco hineinging, sondern nur durch Außenbezirke und dann über hügeliges, freies Land.
    »Wir fahren nach Verdant Valley, wo meine ehrenwerte Tante ein Weingut mit Kellerei betreibt«, sagte Chang Green. »Eigentlich meint meine Tante, ich sei der rechtmäßige Inhaber des Unternehmens, aber es würde mir nicht im Traum einfallen, mir alles einfach anzueignen.«
    Bob und Peter nahmen diese Eröffnung mit neuem Interesse auf. Sie warteten auf eine Erklärung, und die folgte dann auch. Sie erfuhren, dass Chang der Urgroßenkel des alten Mathias Green war. Mathias Green hatte die chinesische Fürstentochter, deren Skelett die Jungen mit entdeckt hatten, erst in zweiter Ehe geheiratet. Seine erste Frau hatte ihn zuvor auf all seinen Reisen begleitet, und während einer dieser Orientreisen war sie an einer fiebrigen Erkrankung gestorben und hatte einen kleinen Sohn, Elija, zurückgelassen. Da Mathias für den Jungen selbst nicht sorgen konnte, hatte er ihn einer amerikanischen Missionsschule in Hongkong anvertraut, wo Elija aufwuchs und erzogen wurde. Kurze Zeit später hatte sich Mathias wegen der illegalen Aneignung des Geisterperlenschmucks mit den Behörden angelegt und war nach der Eheschließung mit der schönen jungen chinesischen Adligen überstürzt nach Amerika zurückgekehrt, während sein Sohn weiter in Hongkong blieb.
    Elija Green, dessen Vater sich nie mehr um ihn kümmerte, wurde später Missionsarzt in China und heiratete eine Chinesin. Als sie beide an Gelbfieber starben, wuchs ihr einziger Sohn Thomas ebenfalls in jener amerikanischen Missionsschule auf. Dieser Thomas, Changs Vater, hatte nie etwas von seinen amerikanischen Verwandten erfahren, denn sein Vater hatte niemals von Mathias Green gesprochen. Er nahm die Tochter eines englischen Missionars zur Frau, und sie führten ein sehr glückliches Leben, bis ihr Boot bei Hochwasser auf dem Gelben Fluss kenterte und sie beide ertranken.
    Hier machte Chang eine Pause, und Bob und Peter merkten, wie er sich zusammennehmen musste.
    »Das waren damals unruhige Zeiten in China«, sagte er. »Ich war noch ganz klein, und eine chinesische Familie rettete mich aus dem Wasser und behielt mich jahrelang bei sich. Dann stellte sich heraus, dass mein Leben in Gefahr war, weil ich Amerikaner war, und sie tauchten zur Sicherheit mit mir in Hongkong unter. Meinen wirklichen Namen kannte ich damals noch nicht. Einige Jahre brachte ich dort in einer Missionsschule zu, genau wie mein Vater und mein Großvater. Eines Tages erzählte ich einem meiner Lehrer, wie mein Vater und meine Mutter mit Vornamen geheißen hatten, denn daran konnte ich mich erinnern, und er schlug in der Schulchronik nach und fand heraus, dass ich in Wirklichkeit Green hieß. Er setzte sich mit Tante Lydia hier in Verbindung, und sie ließ mich zu sich kommen. Seither lebe ich bei ihr. Sie war immer sehr lieb zu mir, und ich möchte ihr in ihrer jetzigen Bedrängnis so gern helfen. Onkel Harold will ihr auch helfen, aber er hat ja selbst genug Sorgen. Und jetzt diese Geschichten vom Geist meines Urgroßvaters, der hier aufgetaucht sein soll – das hat alles noch schlimmer gemacht. Ich kann zurzeit nicht alles erklären, weil ich vieles selbst nicht begreife, aber ihr werdet ja sehen.«
    Bob wollte etwas fragen, aber da war es ihm auch schon wieder entfallen. Es waren ein ereignisreicher Tag und eine aufregende Reise gewesen, und die schnelle Fahrt in dem kleinen Bus schläferte ihn ein. Die Augen fielen ihm zu, und der Schlaf übermannte ihn.
    Als der Wagen anhielt, schreckte er auf. Die Sonne war hinter einem hohen Bergrücken untergegangen. Sie standen vor einem großen alten Fachwerkhaus auf einem kleinen Grundstück. Dicht dahinter ragte steil der Berg auf. Anscheinend waren sie in einem langen, engen

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