Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
Vom Netzwerk:
Tal. Bob konnte nicht allzu viel sehen, weil das Tal schon in tiefer Dämmerung lag, aber er glaubte weite Flächen bebauten Geländes zu erkennen, wo niedrige Büsche wuchsen, sicherlich Weinreben.
    »Wach auf«, sagte Peter. »Wir sind da.«
    Bob unterdrückte ein Gähnen, als er ganz wach wurde. Er kletterte aus dem Auto. Chang führte die Jungen eine Holztreppe zu der hochgelegenen Terrasse vor dem alten Haus hinauf.
    »Das ist Verdant House«, erklärte Chang. »Sicher wisst ihr, dass ›Verdant‹ grün oder grünend bedeutet. Diesen Namen hat meine Tante für das Weingut und das Haus gewählt, weil auch unser Name ›Green‹ sich von grün ableitet. Gleich werdet ihr sie kennenlernen. Ich weiß, sie ist sehr gespannt auf euch.«
    Sie traten in eine große Diele mit rötlicher Holzverkleidung, und eine große, würdige, doch zerbrechlich wirkende Frau kam aus einem Zimmer, um sie zu begrüßen.
    »Guten Abend, Bob und Peter«, sagte sie. »Ich bin so froh, dass ihr da seid. Hattet ihr eine gute Reise?«
    Das bejahten die Jungen, und die Frau führte sie ins Esszimmer. »Ihr seid sicher hungrig«, sagte sie. »Auch wenn ihr vielleicht schon etwas gegessen habt. Jungen haben doch dauernd Hunger. Also lasst es euch schmecken und macht euch näher mit Chang bekannt. Morgen unterhalten wir uns dann. Heute war viel Betrieb, und Ärger hat es auch gegeben. Ich bin recht müde und werde früh zu Bett gehen.«
    Sie schlug einen kleinen chinesischen Gong aus Bronze an, und eine ältere Chinesin kam ins Zimmer.
    »Sie können jetzt das Essen bringen, Li«, sagte Miss Green. »Chang isst sicher auch noch einmal mit.«
    »Alle Jungen immer großen Hunger«, sagte die Chinesin mit dem runzligen Gesicht. »Ich füttere gut.«
    Sie eilte hinaus. Gleich darauf trat ein Mann ins Zimmer. Bob und Peter erkannten Harold Carlson wieder, den sie am Tag zuvor in Rocky Beach bei der Entdeckung des Skeletts im Geheimzimmer kennengelernt hatten. Er machte einen sorgenvollen Eindruck.
    »Hallo, ihr beiden«, sagte er in seiner leichten, liebenswürdigen Art. »Hätte ich mir nicht träumen lassen, dass wir uns so bald wieder begegnen, nach dem Zusammentreffen gestern unter so sonderbaren Umständen. Aber –« Er hielt inne und schüttelte den Kopf. »Offen gesagt«, meinte er mit einem Seufzer, »ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Und allen anderen geht es genauso.«
    »Gute Nacht zusammen«, sagte Miss Green. »Ich gehe schlafen. Harold, hilfst du mir?«
    »Gewiss, Tante Lydia.« Der Mann nahm Miss Green behutsam am Arm und führte sie aus dem Zimmer und die Treppe hinauf. Chang schaltete das Licht ein.
    »Hier im Tal wird es immer so plötzlich dunkel«, sagte er. »Draußen ist es jetzt schon Nacht. Kommt, wir wollen essen, und ich erzähle euch mehr von uns. Vielleicht wollt ihr auch etwas Bestimmtes wissen?«
    »Keine Zeit zu reden, reden, reden!«, rief die Chinesin Li, die gerade einen Servierwagen ins Zimmer schob. »Jetzt Zeit für Jungen zu essen. Essen macht starke Männer. Kommt, setzt euch.«
    Sie stellte eine Platte mit kaltem Braten und dazu Brot, Essigfrüchte, Kartoffelsalat und andere kalte Speisen auf den Tisch. Bob merkte plötzlich, dass er einen Bärenhunger hatte. Der Imbiss im Flugzeug schien schon viel zu lange her, und herzlich wenig war es auch gewesen.
    Die Jungen gingen zum Tisch, aber zum Essen kamen sie nicht. Gerade als sie sich hinsetzen wollten, hörten sie von oben einen durchdringenden Schrei. Dann folgte unheilvolle Stille.
    »Das war Tante Lydia!«, rief Chang und sprang auf. »Da ist etwas passiert!«
    Er lief zur Treppe. Bob und Peter folgten ihm, und auch Li und andere Hausangestellte tauchten in der Diele auf.
    Chang lief als Erster die Treppe hinauf und einen Flur entlang. Am Ende des Ganges stand eine Tür offen, dahinter brannte Licht, und sie konnten Harold Carlson über Miss Green gebeugt sehen, die auf einem Bett lag. Er massierte ihre Handgelenke. »Tante Lydia!«, sagte er. »Tante Lydia, kannst du mich hören?« Dann sah er die anderen. »Li!«, sagte er. »Bringen Sie Miss Greens Riechsalz!«
    Die alte Chinesin schlurfte hastig ins Badezimmer und kam mit einem Fläschchen zurück. Während sich die Übrigen an der Tür drängten, hielt sie Miss Green das geöffnete Fläschchen unter die Nase. Gleich darauf erschauerte Miss Green leicht und öffnete die Augen.
    »Wie dumm von mir, nicht?«, sagte sie. »Ich bin wohl ohnmächtig geworden? Ja, ich erschrak furchtbar und verlor

Weitere Kostenlose Bücher