Die drei ??? und der grüne Geist
nur ein paar Straßen weiter. Jetzt war er in der an den ausgedehnten Green’schen Grundbesitz angrenzenden Vorortsiedlung mit hübschen modernen Häusern.
Er hatte einen Ausschnitt aus der Lokalzeitung mit Namen und Adressen der vier Männer bei sich, die bei der Polizei über ihr Erlebnis mit den Schreien und der Geistererscheinung in jener Nacht, als auch Bob und Peter in der Villa Green gewesen waren, ausgesagt hatten.
Er suchte die Adresse heraus, die am weitesten von dem alten Haus entfernt lag, und kam gerade hin, als ein Wagen in die Einfahrt bog und ein Mann ausstieg. Es war einer der vier Männer, Mr Charles Davis, und er antwortete bereitwillig auf Justs Fragen.
Er und ein Nachbar von gegenüber hatten auf seiner Terrasse gesessen, geraucht und sich über Sport unterhalten, als zwei Männer vorübergekommen waren und ihnen etwas zugerufen hatten. Er kannte diese Männer nicht, hatte aber angenommen, dass sie auch in der Siedlung wohnten. Sie hatten einen gemeinsamen Mondscheinspaziergang zum alten Green’schen Haus vorgeschlagen, bevor es ganz abgerissen würde, und einer der beiden, ein Mann mit tiefer Stimme, hatte so überzeugend auf die Nachbarn eingeredet, dass sie schließlich mitgekommen waren. Mr Davis hatte noch zwei Taschenlampen aus seiner Garage geholt und seinem Freund eine davon gegeben.
Dann waren sie zu viert zum Green’schen Haus gegangen. Unterwegs waren sie noch zwei anderen Anwohnern begegnet, und der Mann mit der tiefen Stimme hatte auch sie zum Mitkommen überredet. Er hatte es als spannende Sache und als Spaß hingestellt, ein Spukhaus kurz vor seinem Abbruch aufzusuchen, und lachend hatte er gemeint, vielleicht bekäme man sogar den Geist zu sehen.
»Sagte er tatsächlich, vielleicht bekäme man den Geist zu sehen?«, fragte Justus, und Mr Davis nickte.
»Sinngemäß auf jeden Fall«, sagte er. »Und wir sahen ihn ja dann tatsächlich. Die ganze Sache war schon recht sonderbar, wenn du mich fragst.«
»Die ersten beiden Männer kannten Sie nicht?«, hakte Justus nochmals ein.
»Ich dachte, ich hätte den einen schon mal gesehen«, antwortete Mr Davis. »Der andere war mir fremd, aber ich nahm an, dass er auch in der Gegend hier wohnt. Wir kennen längst nicht alle Nachbarn. Die meisten sind erst im Lauf des letzten Jahres hierhergezogen.«
»Wie viele waren Sie nun, als Sie beim Haus ankamen?«, forschte Justus.
»Sechs«, antwortete Mr Davis. »Jemand meinte zwar, es seien sieben gewesen. Ich weiß aber, dass wir nur zu sechst waren, als wir in die Einfahrt zum Haus einbogen. Freilich hätte sich uns noch irgendein Neugieriger anschließen können. Als wir den Schrei gehört hatten und ins Haus reingingen, dachte niemand mehr groß ans Nachzählen. Und außerdem war es stockdunkel. Als wir dann wieder draußen waren, bildeten sich zwei Gruppen. Mein Freund und ich und unsere beiden Nachbarn kamen überein, dass die Polizei verständigt werden sollte. Was aus den anderen wurde, weiß ich nicht. Wahrscheinlich wollten sie einfach nicht ins Gerede kommen.«
In diesem Augenblick kam ein kleiner Drahthaarterrier durch den Garten gesaust und sprang mit freudigem Begrüßungsgebell Mr Davis um die Füße.
»Ruhig, Freundchen, Platz!«, sagte der Mann lachend und tätschelte den Hund, der sich gehorsam auf den Rasen niederlegte und seinen Herrn hechelnd betrachtete.
Dabei fiel Justus ein, wie Bob berichtet hatte, dass einer der Männer im Green’schen Haus einen Hund bei sich gehabt hatte. Rasch entschlossen fragte er danach.
»Richtig«, antwortete Mr Davis. »Ich hatte Domino bei mir. Ich gehe jeden Abend mit ihm spazieren, und da nahm ich ihn eben mit.«
Justus musterte Domino genau, und der Hund erwiderte seinen Blick. Mit der hechelnd aufgerissenen Schnauze schien ihn der Hund auszulachen, als wisse er etwas, das Justus nicht wusste. Justus zog die Brauen zusammen. Wieder wollte eine Erkenntnis in ihm zum Durchbruch kommen, und wieder gelang es nicht ganz.
Er stellte geschickt noch ein paar Fragen, aber Mr Davis konnte ihm nichts Neues mehr erzählen. Also bedankte sich Justus und stieg wieder aufs Rad.
Langsam fuhr er nach Hause, und in seinem Kopf jagten sich die Gedanken. Als er zum Schrottplatz zurückkam, war das große Hoftor geschlossen. Gerade ging die Sonne unter – er hatte für seine Ermittlungen länger gebraucht, als er gedacht hatte. Kenneth fand er in seinem Häuschen vor, wie er behaglich seine Pfeife rauchte.
»Hallo, Just«, sagte Kenneth, als
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