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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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hatten.
    Sie hängten sich noch Stablampen an den Gürtel, die sie später für die Erkundung der Weinkeller – oder Minenstollen – brauchen würden, und ritten dann langsam durch die Weinberge, zwischen den dicht belaubten Rebenreihen hindurch, wo die dunkelblauen Trauben in der heißen Sonne reiften.
    Chang war sichtlich missgestimmt. »Jetzt müssten mindestens hundert Leute zur Lese hier sein«, sagte er zu Bob und Peter. »Und ein paar Lastwagen, die die geschnittenen Trauben zur Kelter fahren. Aber seht euch das an – man sieht kaum ein Dutzend Leute arbeiten. Und nur einen Lastwagen. Alle anderen sind aus Angst vor dem Geist davongelaufen. Wenn das so weitergeht, ist es der Ruin für Tante Lydia und ihr Weingut. Sie kann dann ihre Schulden nie bezahlen, und die werden schon sehr bald fällig.«
    Bob und Peter fielen dazu keine aufmunternden Worte ein, doch Peter versuchte es wenigstens.
    »Unser Detektivkollege Justus Jonas befasst sich eben jetzt zu Hause in Rocky Beach mit der rätselhaften Geistererscheinung«, sagte er. »Just ist ein Genie. Wenn er das Rätsel lösen und den Geist irgendwie in Schach halten kann, kommen die Leute vielleicht zur Weinlese zurück.«
    »Es nützt nur, wenn sehr bald etwas geschieht«, sagte Chang. »Sonst gehen die Leute endgültig weg von hier. Heute früh hat mir die alte Li gesagt, ich sei derjenige, der Unglück über Verdant Valley bringt. Sie meinte, ich hätte es mitgebracht, als ich vor eineinhalb Jahren aus Hongkong kam, und ich solle wieder dorthin zurückgehen.«
    »Das ist Unsinn«, sagte Bob. »Wie solltest du Unglück bringen?«
    Chang schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Aber es stimmt: Seit ich hier bin, hat es viele Pannen gegeben. Ganze Weinpartien sind verdorben, Fässer sind ausgelaufen, immer wieder sind Maschinen ausgefallen. Nichts läuft mehr richtig.«
    »Ich begreife aber nicht, wie man das dir anhängen könnte!«, erklärte Peter.
    »Na, vielleicht stimmt es trotzdem«, sagte Chang. »Wenn ich nach Hongkong zurückginge, würde der Geist vielleicht mitgehen, und das Glück würde Verdant Valley wieder lächeln. Wenn ich genau wüsste, dass es so käme, würde ich morgen weggehen. Nicht um alles möchte ich meiner ehrenwerten Großtante Sorgen und Unglück bringen!«
    Chang schien so bedrückt, dass Bob es an der Zeit fand, das Thema zu wechseln. »Du nennst Miss Green Tante und Mr Carlson Onkel«, sagte er. »Das eigentliche Verwandtschaftsverhältnis ist mir bis jetzt nicht klar geworden. Der alte Mathias Green war also dein Großvater –«
    »Mein Urgroßvater«, sagte Chang. »Miss Green ist eigentlich meine Großtante, aber ich sage einfach Tante. Onkel Harold ist ein entfernter Vetter von ihr. Wie er genau mit ihr verwandt ist, weiß ich nicht, aber ich soll ihn jedenfalls Onkel nennen. Wir drei sind die einzigen Verwandten dieser Linie der Familie.«
    Peter sah auf das lange, enge Tal vor ihm, zu beiden Seiten von steilen Berghängen umschlossen. So weit sein Blick reichte, war das Land mit Weinreben bebaut.
    »Also gehört der Besitz hier im Grunde nur dir, Chang?«, fragte er interessiert. »Ich meine, da du der einzige direkte Abkömmling des alten Mathias bist.«
    »Oh nein, nein«, sagte der andere Junge. »Alles gehört Tante Lydia. Ihre Mutter hat den Betrieb angefangen, und Tante Lydia hat ihn ihr ganzes Leben lang aufgebaut. Sie möchte mir alles übereignen, aber das will ich nicht haben. Also hat sie mich als Erben eingesetzt. Ich habe mir vorgenommen, dass ich dann die Hälfte an Onkel Harold abgeben werde. Schließlich hat er als Tante Lydias Geschäftsführer immer hart gearbeitet und viel zum Erfolg des Weinguts und der Kellerei beigetragen. Nur –«, und seine Miene trübte sich wieder, »wenn wir den Besitz verlieren, weil wir die Schulden nicht bezahlen können, dann hat niemand von uns etwas davon.«
    Ein Jeep kam ihnen auf der staubigen Straße entgegen. Sie hielten an, um ihn vorüberzulassen. Chang ritt einen großen schwarzen Junghengst namens King, ein temperamentvolles Pferd, das er straff zügeln musste. Peters Pferd war eine junge, etwas nervöse Stute, Nellie, die ebenfalls gute Zügelführung brauchte. Bob saß auf einer älteren Stute, »Schaukelpferd« genannt, weil sie leicht ging und gutmütig war.
    Der Jeep hielt an, und Mr Jensen beugte sich heraus. »Hallo, Chang«, sagte er. »Du hast wohl auch gesehen, wie wenige Leute heute früh zum Traubenschneiden gekommen sind.«
    Der Junge

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