Die drei ??? und der grüne Geist
zum Stehen. Jensen sprang heraus und schüttelte wütend die Faust.
Dann sah Peter Bob und Chang. Als seine Stute gescheut hatte, mussten sie sofort zu ihren Pferden gelaufen, aufgesessen und auf ihn zugeritten sein. Sie galoppierten im Bogen um Mr Jensen im Jeep herum und kamen hinter Peter den Pfad herauf. Chang auf dem großen schwarzen Hengst King ritt voraus, er trieb das Tier fortwährend an und kam Peter immer näher. Bob auf seinem langsameren Pferd fiel allmählich zurück.
Als Nellie unvermittelt um einen großen Gesteinsbrocken herumschwenkte, hätte sie Peter beinahe aus dem Sattel geworfen. Fest umklammerte er den Knauf und fing sich wieder. Doch nun folgte eine kurze ebene Strecke, und die nervöse Stute lief wieder schneller.
Da hörte Peter Hufschläge hinter sich. Chang kam auf dem schmalen Pfad kühn längsseits geritten, streckte eine Hand aus und fasste Nellies Zügel ganz kurz. Er hielt King zurück und ließ Nellies Zügel nicht locker, was auch sie zu langsamerer Gangart zwang. Fast als hätte sie sich entschlossen, jetzt ohnehin anzuhalten, blieb Nellie stehen. King verhielt neben ihr, und beide Pferde schnaubten mit schweißnassen Flanken.
»Prima, Chang, danke«, sagte Peter erleichtert. »Ich dachte schon, der Gaul wollte über alle Berge.«
Chang starrte ihn mit sonderbarem Blick an.
»Was ist denn, Chang? Habe ich etwas falsch gemacht?«
»Ich überlege nur«, sagte Chang. »Warum hat Jensen dein Pferd scheu gemacht?«
»Das ergab sich aus der Situation«, antwortete Peter. Er hat mir nachgebrüllt, ich sei ein Dieb. Er hatte eine Mordswut.«
»Als ich an ihm vorbeiritt«, sagte Chang, »war sein Gesicht verzerrt wie zu einer bösen Geisterfratze. Er war außer sich vor Wut. In der Tasche hat er immer einen Revolver – wegen der Klapperschlangen, die einem zwischen den Felsen begegnen können –, und danach griff er, als wolle er gleich auf dich schießen.«
»Begreife ich nicht«, sagte Peter und kratzte sich am Kopf. »Warum sollte er so aus der Fassung geraten, weil ich mir bei ihm eine alte Stablampe ausgeborgt habe – das billige Ding hier?«
Er zog die altmodische Lampe mit dem Kunstlederschaft aus seinem Gürtel und hielt sie in die Höhe. Chang starrte sie an.
»Das ist gar nicht Jensens Stablampe!«, rief er. »Das heißt, nicht die, die er normalerweise im Jeep hat und die er mir gestern Abend geliehen hatte!«
»Na, jedenfalls lag die da im Werkzeugkasten«, meinte Peter. »Und es war die Einzige, also holte ich sie mir, weil du gesagt hattest, es sei nichts dabei.«
»Das ist anscheinend schiefgegangen«, murmelte Chang. »Peter, kann ich mir die Lampe mal ansehen?«
»Na klar.« Peter reichte sie hinüber, und Chang wog sie in der Hand. »Sie ist sehr leicht«, sagte er. »Fühlt sich an, als seien gar keine Batterien drin.«
»Dann nützt sie uns nicht mal was«, stellte Peter fest. »Aber warum sollte Mr Jensen dann so aus dem Häuschen geraten – wegen einer Lampe, die nicht geht?«
»Vielleicht –«, fing Chang an. In diesem Augenblick hatte Bob die beiden eingeholt. Er war ganz außer Atem, doch mehr vor Aufregung als vom Reiten. Seine alte Stute hatte beschlossen, den Hang gemächlich im Schritt zu nehmen.
»So, da bin ich!«, sagte er erleichtert. Dann fiel ihm die ratlose Miene der beiden auf. »Was ist denn?«, fragte er. »Stimmt was nicht?«
»Wir wollen sehen, was Jensen so in Wut gebracht hat«, erklärte ihm Chang gelassen. Er schraubte die Verschlusskappe der Lampe los. Dann griff er ins Innere und zog ein Knäuel Seidenpapier heraus. Unter den Blicken von Bob und Peter strich er das Papier glatt. Ganz innen war etwas Zusammengerolltes eingewickelt. Er zog es heraus und hielt es in der Sonne vor sich hin. Sacht baumelte es von seiner Hand.
»Die Geisterperlen!«, rief Peter.
»Und Jensen hat sie gestohlen!«, schrie Bob.
Chang presste fest die Lippen aufeinander. »Ja, anscheinend hat Jensen sie gestohlen, oder – was ich eher annehme – er hat zwei seiner Leute zu dem Diebstahl angestiftet«, sagte er. »Dann hatte er sie die ganze Zeit hier in dieser alten Lampe in seinem Werkzeugkasten. Wo hätte er sie besser verstecken können? So eine Stablampe ist in der Größe genau richtig, die Perlen reinzustecken, und sie wirkt nicht verdächtig, besonders wenn sie zwischen irgendwelchem Werkzeug herumliegt. Er hätte sich mit den Perlen jeden Augenblick absetzen können, ohne das Risiko, sie erst aus einem Versteck holen zu
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