Die drei ??? und der grüne Geist
umzugehen versteht, auch wenn er sie manchmal ziemlich rau anfasst.«
Er stützte sich auf einen Ellbogen und wandte sich Bob und Peter zu. »Sollen wir uns jetzt die Weinkeller ansehen?«, fragte er.
Die beiden waren einverstanden und hakten ihre Stablampen vom Gürtel. Peter glitt beim Aufstehen aus. Mit einer Hand fing er sich noch auf, aber die Lampe rutschte ihm aus den Fingern und fiel klirrend auf den steinigen Boden. Als Peter sie aufhob, waren Glas und Glühbirne zerbrochen.
»Verflixt!«, schimpfte Peter, wütend auf sich selbst. »Jetzt habe ich kein Licht.«
»Mit zwei Lampen kämen wir schon zurecht«, sagte Chang, »aber –« Er sah nachdenklich zu dem Jeep hin, der vor der alten Kelter parkte. »Ja, natürlich«, sagte er dann. »Wir borgen uns die von Mr Jensen. Er hat sie mir gestern Abend ja auch geliehen. Er hat sie tagsüber in seinem Werkzeugkasten bei sich. Ich reite rasch hinüber und hole sie.«
Aber Peter meinte, da er seine Lampe zerbrochen habe, sei es nun auch seine Sache, für Ersatz zu sorgen. Also schrieb Chang einen im Werkzeugkasten zu hinterlassenden Zettel an Mr Jensen, woraus hervorging, dass sie die Stablampe geborgt hatten und sie später zurückgeben würden.
»Wenn er beschäftigt ist, hat er Störungen nicht so gern«, sagte er. »Und außerdem gehört die Lampe Tante Lydia, also wird er nichts dagegen haben, wenn wir sie zwischendurch benutzen.«
Peter stieg aufs Pferd und trabte querfeldein auf die Kelter los. Nach wenigen Minuten war er bei dem geparkten Jeep angelangt. Sein Pferd war nach der Rast übermütig geworden, und er musste die Zügel fest in der Hand behalten, damit es ihm nicht durchging.
Mit der freien Hand hob er den Deckel vom Werkzeugkasten ab. Der Inhalt lag ungeordnet durcheinander. Die Stablampe sah er zunächst nicht, dann fand er sie aber und steckte sie sich in den Hosenbund. Es war eine altmodische Lampe mit großem schwarzem Kunstledergehäuse, und sie hatte keinen Ring, mit dem er sie an den Clip an seinem Gürtel hätte hängen können. Er legte den von Chang geschriebenen Zettel in den Kasten und ließ den Deckel offen, damit Mr Jensen die Notiz auch bestimmt sehen würde. Dann stieg er wieder auf – was nicht ganz einfach war – und begann zu Bob und Chang zurückzutraben.
Er hatte etwa hundert Meter zurückgelegt, als er hinter sich jemanden rufen hörte. Peter blickte zurück. Mr Jensen stand neben seinem Jeep und rief ihm etwas zu. Peter hielt die Lampe hoch, zeigte auf den Jeep, um Mr Jensen zu bedeuten, dass sich dort die Erklärung fand, und trabte weiter.
Im nächsten Augenblick sprang der Mann in seinen Jeep und jagte mit der Karre zwischen den Reben die Weinbergwege entlang hinter Peter her.
Offenbar wollte er Peter aufhalten. Verwundert wegen der plötzlichen Aufregung zügelte Peter sein Pferd.
»Sachte, Mädchen, sachte!«, sagte er beruhigend.
Aber das Pferd äugte zu dem näher kommenden Jeep hin und trat nervös auf der Stelle.
Der Jeep kam angebraust und bremste. Mr Jensen stürzte heraus wie im Schleudersitz und rannte auf Peter los. »Du kleiner Dieb!«, brüllte er. »Dir werde ich das Fell gerben. Ich werde dich lehren –«
Was er sonst noch sagen wollte, kam nicht mehr an die Adresse des Empfängers. Das Pferd scheute vor dem heranstürmenden Mann und machte einen Riesensatz. Ehe Peter sich zurechtgesetzt hatte, brach es aus. In halsbrecherischem Tempo raste es quer durch den Weinberg, schräg auf den ansteigenden Hang zu, und Peter konnte es nicht mehr halten. Die Knie fest an den Pferdebauch gepresst, mit den Händen notgedrungen unsportlich den Knauf des Cowboysattels umklammernd, hing Peter auf dem Tier. Nur jetzt nicht stürzen!
Verzweifelte Flucht
Die Stute jagte mit donnerndem Hufschlag zwischen den Rebenreihen hindurch, geradewegs auf den felsigen Bergrücken zu, der das Tal nach Westen abschloss. In seiner kläglichen Haltung hilflos dem Pferd ausgeliefert, sah Peter nur, dass ein schmaler, nicht allzu steiler Pfad den Hang hinaufführte.
Das erschreckte Pferd wählte instinktiv diesen Pfad und galoppierte bergan. Peter hoffte, die Steigung würde es zu bedächtigerer Gangart zwingen, und tatsächlich wurde der Galopp langsamer, doch nur so viel, dass der Reiter sich im Sattel zurechtsetzen konnte.
Er wagte einen Blick nach hinten. Mr Jensen war wieder in seinen Jeep gesprungen und setzte die Verfolgungsjagd fort.
Der kleine Wagen hoppelte querfeldein und kam vor dem ansteigenden Bergpfad jäh
Weitere Kostenlose Bücher