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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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gefunden hätte. Damit verschaffte er sich schlauerweise einen guten Grund dafür, bei der Suche nicht mitmachen zu müssen, stimmt’s?«
    Peter nickte. Jensen war wohl ein Gauner, aber dumm war er sicherlich nicht.
    »Der Lastwagen fuhr mit uns einige Meilen weit«, nahm Bob seinen Bericht wieder auf, »und hielt dann an. Die Weinfässer wurden abgeladen, und man ließ uns raus. Die Gegend war gottverlassen.«
    »Es war eine Strecke weit die Passstraße nach San Francisco hinauf«, warf Chang ein. »Ein Lieferwagen wartete dort. Sie verbanden uns die Augen, und Jensen verstaute uns liegend im hinteren Laderaum, mit einer Plane zugedeckt. Dann wies er die anderen Männer an, auf dem schnellsten Weg umzukehren und sich an der Suche zu beteiligen, aber den Suchtrupp nur ja vom Canyon fernzuhalten, wo wir die Pferde zurückgelassen hatten. Er sagte ihnen auch, dass sie dich, Peter, wenn sie dich fangen sollten, mit den Perlen zu einem bestimmten Haus in San Francisco bringen sollten.«
    »Na, mich haben sie zwar gekriegt, aber wenigstens nicht die Perlen«, sagte Peter befriedigt.
    »Jensen holte das Letzte aus dem Lieferwagen raus«, fuhr Chang fort. »Ich glaube, wir stellten einen neuen Rekord für die Strecke zwischen Verdant Valley und San Francisco auf. Als wir hierherkamen, fuhren wir in eine Art Tiefgarage ein. Dann nahmen uns chinesische Diener die Fesseln und Augenbinden ab, wir durften uns waschen und bekamen zu essen, und das war’s, bis wir hier bei Won gelandet sind.«
    »Ich hätte nichts dagegen, wenn ich auch was zu futtern bekäme«, stöhnte Peter. »Und mich waschen dürfte. Seht euch bloß meine Hände an. Na, von meiner Seite sieht die Geschichte so aus, dass ich euch rufen hörte und merkte, dass die Lichtblitze eine Täuschung waren und von Jensen kamen. Ich hatte nur noch einen Gedanken: kehrt und marsch. Also drehte ich um. Zum Glück hatte Bob die Markierungen hinterlassen, das war viel wert.«
    Bob hob eine Hand. Zwischen den drei Jungen, für Außenstehende unsichtbar, beschrieb er in der Luft mit dem Zeigefinger ein Fragezeichen, das Symbol der drei ???.
    »Ich brachte das Zeichen auch innen in meinem Fass an«, sagte er fast unhörbar. »An meine Kreide konnte ich zufällig ran. Aber wer wird sich unter Tausenden von Fässern ausgerechnet das eine von innen ansehen, und wenn doch, was wäre daraus zu erkennen?«
    »Sogar Just könnte damit nichts anfangen«, flüsterte Peter zurück. »Aber reden wir lieber wieder normal, sonst denken die, wir hecken was aus.«
    Chang tat so, als hätte Peter gerade etwas Wichtiges berichten wollen und die Sache mit einem Seitenblick auf unsichtbare Zuschauer etwas aufgebauscht.
    »Nein, Peter!«, sagte er laut. »Erzähl uns nichts von den Perlen. Sag uns nur, wie sie dich geschnappt haben.«
    Peter erzählte seine Geschichte. Er wusste, Chang wollte nicht, dass er das wahre Versteck der Perlen preisgab – den Schädel des Esels –, also sagte er, er hätte die Lampe hinter einem Felsen versteckt, sei dann ins Freie gekrochen und prompt gefasst worden.
    Die Männer, die ihm aufgelauert hatten, hatten ihm den Arm verdreht, aber als er ihnen sagte, die Lampe sei in einem Minenbereich, der für sie nicht zugänglich sei, hatten sie ihm die Augen verbunden, ihn aus dem Canyon heraus zu einem wartenden Auto geführt und ihn hierhergefahren. Aus dem Gespräch der Männer entnahm er, dass sich die Suche nach den drei Jungen auf den Wüstenstrich jenseits Verdant Valley konzentrierte. Anscheinend hatten die von Jensens Leuten verbreiteten Lügen den Suchtrupp wirksam davon abgehalten, die drei Pferde im Hackmesser-Canyon zu finden.
    Chang machte ein ernstes Gesicht. »Meine Tante und Onkel Harold sind wahrscheinlich noch immer verzweifelt auf der Suche nach uns«, sagte er. »Wir dürfen uns keine Hoffnungen machen, diesem Won zu entfliehen. Wer er auch sein mag, er besitzt unvorstellbare Mittel und Macht. Wir können nur eines tun – ihm die Perlen geben.«
    »Du willst sie so einfach hergeben?«, fragte Peter in der Erinnerung an alles, was er durchgemacht hatte und an die so mühsam versteckte Perlenschnur.
    »Ich vertraue Won«, sagte Chang. »Er versprach, uns würde nichts geschehen. Er sagte, Tante Lydia wird künftig keine Schwierigkeiten mehr haben. Ich glaube ihm.«
    »Meinst du, er glaubt tatsächlich, dass die Perlen sein Leben verlängern?«, fragte Peter. »Das ist doch eine verrückte Idee.«
    »Sicher glaubt er das«, antwortete Chang.

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