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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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unmittelbarer Nähe wären, hätten wir ihre Pferde gefunden.«
    »Mag sein«, meinte Mr Andrews, Bobs Vater, dazu. Seine Stimme war voll Wut. »Miss Green, Justus möchte Ihnen etwas mitteilen, das Sie erfahren sollten, wie er meint.«
    Miss Green und Harold Carlson warteten. Alle vier saßen im großen Wohnraum des Hauses in Verdant Valley.
    »Miss Green«, sagte Justus mit so erwachsen wie möglich wirkender Miene, »ich bemühe mich gern, Licht in unklare Verhältnisse zu bringen, und – nun, ich habe mich sehr damit beschäftigt, die Sache mit dem grünen Geist und diesem Schrei, den meine beiden Freunde hörten, aufzuklären. Ich fand heraus, dass der Schrei nicht aus dem Innern des Hauses kam – sonst hätte man ihn nicht gehört. Das Haus ist zu gut gebaut. Ich habe mich selbst davon überzeugt. Der Schrei wurde also vor dem Haus ausgestoßen. Kein Geist – nehmen wir mal an, es gäbe Geister – hätte sich dazu eigens in den Garten hinausbegeben, nicht? Also musste der Schrei von einem Menschen stammen. Die Männer, die sich an jenem Abend beim Haus befanden, waren sich nicht einig, wie groß die Gruppe tatsächlich war. Einige meinten, sechs Mann, andere sagten, sieben. Nach meiner Ansicht hat jeder recht. Sechs Männer gingen in das Haus, nachdem der Schrei gehört worden war. Der siebente, der den Schrei ausgestoßen hatte, trat einfach aus dem Gebüsch und schloss sich der Gruppe an. So blieb er am ehesten unbemerkt. Das ist die einzige Erklärung, die der Situation gerecht wird.«
    »Der Junge hat recht«, sagte Mr Andrews. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum der Kommissar und ich nicht schon darauf gekommen sind.«
    Miss Green runzelte die Stirn. Harold Carlson schien beeindruckt. »Das hört sich sehr logisch an«, sagte er. »Aber warum sollte sich jemand so etwas einfallen lassen? Ich meine, sich in die Büsche zu schlagen und zu schreien?«
    »Um Aufsehen zu erregen«, sagte Justus. »Ein unheimlicher Schrei erregt immer Aufsehen. Und wie es der Zufall will, kommt da gerade eine Gruppe Leute die Einfahrt herauf und hört diesen Schrei. Allerdings – es war eben kein Zufall. Diese Männer sind doch alle dazu überredet worden, zu dem Haus zu gehen. Wenigstens fünf von ihnen.«
    »Sonst wäre es auch ein zu unwahrscheinliches Zusammentreffen«, meinte Mr Andrews. »Wenn man es sich überlegt, wird einem das ganz klar.«
    »Es gibt gar keine andere Erklärung«, sagte Justus. »Irgendjemand spazierte durch die Siedlung und schlug den einzelnen Nachbarn, denen er begegnete, einen Gang zu der alten Green’- schen Villa vor, ehe sie abgerissen werde. Er stellte es als eine Art Abenteuer hin, und eine kleine Gruppe ging tatsächlich mit ihm. Man kannte sich nur teilweise untereinander, also fiel nicht auf, dass der Anstifter ein Fremder war. Und als sein Partner sie aus seinem Versteck im Garten näher kommen sah, stieß er den Schrei aus.«
    Mr Carlson sah Justus an und blinzelte, als bemühe er sich vergeblich zu begreifen. Miss Green schien sich zu wundern.
    »Aber – aber wieso das alles?«, fragte sie. »Warum sollten zwei Männer so etwas tun?«
    »Um die Gruppe ins Haus zu bekommen«, sagte Mr Andrews. »Um sie hineinzulocken, damit sie den Geist sehen und davon berichten würden. Ich glaube doch, dass dies einleuchtet, Miss Green.«
    »Mir gar nicht«, wandte Mr Carlson ein. »Ich finde diese Erklärung unsinnig.«
    »Justus«, sagte Mr Andrews, »lass mal das Band ablaufen, das Bob an diesem Abend aufgenommen hat.«
    Justus hatte das tragbare Bandgerät schon bereitgehalten. Er drückte auf die Wiedergabe-Taste. Ein unheimlicher Schrei erfüllte den Raum.
    »Das ist nur der Anfang«, sagte Mr Andrews. »Die Aufnahme ging bei voller Aussteuerung weiter, und einiges von der Unterhaltung der sechs Männer kam noch aufs Band. Sagen Sie es, wenn Ihnen eine der Stimmen bekannt vorkommt.«
    Justus ließ das Band weiterlaufen. Sie hörten den Mann mit der tiefen Stimme sprechen, und Miss Green richtete sich in ihrem Sessel auf, mit weit aufgerissenen, entsetzten Augen.
    »Es genügt«, sagte sie, und Justus stellte das Gerät ab. Die Frau sah Harold Carlson an. »Das war deine Stimme, Harold!«, sagte sie. »Du hast sie verstellt und ganz tief gesprochen, wie früher, wenn du in Schulaufführungen den Bösewicht zu spielen hattest. Aber ich hörte gut, dass du es warst!«
    »Als ich das Band ein paarmal abgespielt hatte, war ich auch ganz sicher, dass ich diese Stimme kannte«, sagte Justus.

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