Die drei ??? und der grüne Geist
gelungen, sie vom Hackmesser-Canyon abzulenken, wo die drei ihre Pferde hinterlassen haben. Meine Leute sollten berichten, sie hätten dort nichts gefunden. Wenn ich die Jungen nun aber dorthin zurückbringe –«
»Vielleicht müssen Sie das gar nicht. Vielleicht können sie Ihnen sagen, wo die Perlen versteckt sind. Es wird manches erleichtern.« Won erhob sich. Stehend war er in seinen fließenden Gewändern ein sehr kleiner Mann. Selbst Bob überragte ihn.
»Kommen Sie«, sagte er zu Jensen. »Die Jungen möchten dies unter sich besprechen. Da es um Leben oder Tod geht, haben sie das Recht, sich frei zu entscheiden.«
Die beiden Männer verließen den Raum und verschwanden hinter einem der roten Wandbehänge.
Folgenschwere Entscheidung
»Nichts sagen, was andere nicht hören dürfen«, flüsterte Chang den Freunden zu, als die zwei Männer weggingen. »Hier können ein Dutzend Ohren lauschen. Fleißig reden, Zeit gewinnen. Die Zeit ist auf unserer Seite.«
»Wenigstens etwas auf unserer Seite«, sagte Peter düster. »So wie es jetzt aussieht, sind wir am kürzeren Hebel. Erst mal interessiert mich, wie ihr beide geschnappt worden seid.«
»Ich leuchtete mit meiner Lampe herum«, sagte Chang, »und da tauchte ganz kurz das Gesicht eines Mannes auf. Ich rief zu dir hinüber, Peter. Dann sprangen schon fünf oder sechs Leute auf uns los. Im Nu hatten sie uns gefesselt und geknebelt.«
»Und dann versuchten sie, dich hinterherzulocken«, warf Bob ein. »Zum Glück warst du schlau genug, nicht darauf hereinzufallen. Jensen war fuchsteufelswild, als du nicht nachkamst. Er wollte dir jemand durch die ›Gurgel‹ entgegenschicken, aber es waren alles große Kerle, und keiner traute sich.«
»Was mir noch unklar ist: Wie sind die denn ausgerechnet dorthin gekommen?«, fragte Peter.
»Jensen sagte, er sei gerade oben auf dem Grat angekommen, als er uns den entgegengesetzten Weg durch den Hackmesser-Canyon nehmen sah«, antwortete Chang. »Er prahlte mächtig damit, dass er schlauer sei als halbwüchsige Jungen, und erriet tatsächlich, dass wir uns durch die Mine und den Weinkeller auf den Heimweg machen wollten. Irgendwie wusste er über diese Verbindung zwischen den beiden Tälern und über die ›Gurgel‹ Bescheid. Also fuhr er sofort los zum anderen Ende, um uns dort aufzulauern. Und ein paar Leute ließ er im Canyon zurück, damit sie uns auch schnappten, falls wir umkehren sollten.«
Chang schüttelte angewidert den Kopf. »Ich hielt mich für so klug!«, sagte er. »Und dabei ging ich ihm prompt in die Falle.«
»Es war ausgesprochenes Pech, dass uns Jensen gesehen hat, ehe wir untertauchen konnten«, sagte Peter. »Jedenfalls weißt du jetzt, dass die Arbeiter größtenteils mit Jensen unter einer Decke stecken und dass er ein Gauner ist. Das erklärt sicher auch all die Vorkommnisse und Schadensfälle, von denen du uns erzählt hast.«
»Ja«, bestätigte Chang. »Jensen und seine Leute hatten da bestimmt die Finger drin. Aber die Gründe sind mir unklar. Das alles hat vor über einem Jahr angefangen, als noch niemand etwas von den Geisterperlen wusste.«
Nein, man wird das Gefühl nicht los, dass es außer Jensen, dem »kriechenden Geziefer der Finsternis«, noch den ganz großen Übeltäter gibt und dass weitreichende materielle Interessen in von langer Hand vorbereitetem Rahmen die Hauptrolle spielen.
Won hat sicherlich bei unseren Lesern nicht allzu viele Sympathien eingeheimst. Aber ob er in unserem Fall jener ganz Große ist?
»Na, jedenfalls«, sagte Bob, »kam einer von Jensens Männern angehetzt, als sie uns gefesselt hatten. Er berichtete, wir würden bereits vermisst, und Changs Tante ließe uns im Tal, in der Mine und überall suchen. Jensen hätte fast aufgegeben. Aber dann hatte er eine Idee. Wir waren an eine Stelle gekommen, wo ein paar alte Weinfässer lagerten. Er steckte Chang und mich in zwei solche Fässer und nagelte sie zu. Dann verluden sie uns auf einen Lastwagen. Wahrscheinlich hat sich niemand was dabei gedacht, dass da zwei Weinfässer auf einen Lastwagen geladen wurden.«
»Die Idee war nicht schlecht«, gab Chang zu. »In den Fässern waren wir ja hilflos. Ich konnte sogar hören, wie Jensen gefragt wurde, ob er uns gesehen hatte, und er sagte Nein, aber er würde beim Pass nachforschen, der nördlich vom Tal nach San Francisco führt. Er gab vor, man hätte uns in diese Richtung reiten sehen. Er sagte noch, er würde erst zurückkommen, wenn er uns
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