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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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»Vielleicht stimmt es auch. Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber bedenkt, dass man mit diesen Dingen in China jahrhundertelange Erfahrung hat. Erst kürzlich hat man hier im Westen entdeckt, dass die Haut einer bestimmten Krötenart eine wertvolle Droge enthält, und dabei war die in China seit Jahrhunderten bekannt. Und reiche Chinesen glaubten schon immer an die Heilkräfte von Tigerschnurrhaaren und zermahlenen Riesenknochen.«
    »Das habe ich auch gelesen«, warf Bob ein. »Die Riesenknochen waren in Wirklichkeit Mammutknochen, aus Sibirien oder so.«
    »Wer wollte also zuverlässig feststellen, ob die grauen Perlen wirklich das Leben verlängern oder nicht?«, fragte Chang. »Won glaubt es, und manchmal hat schon solcher Glaube genug Heilwirkung, um eine Krankheit zu kurieren oder den Tod abzuwenden.«
    »Ich möchte nur wissen, wie viel er über den grünen Geist weiß«, sagte Bob laut. »Komisch, dass der Geist und die Perlen genau zur selben Zeit und am selben Ort aufgetaucht sind.«
    Aber Chang hörte nicht mehr hin. Er hob die Stimme.
    »Ehrwürdiger Won!«, sagte er laut. »Wir sind uns einig.«
    Die Wandbehänge teilten sich. Won kam auf die Jungen zu, gefolgt von Jensen und drei Dienern in Pantoffeln.
    »Und wie lautet eure Entscheidung, kleiner Drache?«, fragte Won. Vermutlich hatte er jedes Wort außer dem Flüstern mitgehört, aber Chang ging nicht darauf ein.
    »Wir werden Jensen die Perlen geben, damit er sie Ihnen bringen kann«, sagte er. »Die Perlen sind im Innern der Mine.«
    »Jensen kann selbst hingehen und sie holen«, widersprach Won mit sanfter Stimme. »Ihr werdet so lange meine Gäste sein. Später werdet ihr freigelassen. Meinen wahren Namen und meinen Wohnsitz kennt ihr nicht, und erzählen könnt ihr meinetwegen, was ihr wollt. Auch wenn man euch glaubt, bleibe ich unauffindbar. Selbst mitten im heutigen Chinesenviertel dieser großen Stadt wahre ich mein Inkognito.«
    »So einfach ist das nicht«, platzte Peter heraus. »Jensen ist zu groß, um an der Stelle, wo die Decke eingestürzt ist, durchzukriechen. Nur ein sehr schlanker Mann oder ein Junge kommt da durch!«
    »Dann werde ich einen Mann finden –«, fing Jensen an. Won klatschte aufgebracht in die Hände.
    »Nein!«, sagte er. »Sie müssen sie holen. Wir können keine Dritten einweihen. Ich will den Jungen selbst fragen. Du, sieh mich an!« Peter fand Wons kleine schwarze Augen fest auf sich gerichtet. Selbst wenn er es gewollt hätte – er hätte den Blick nicht abwenden können.
    »Trifft das zu?«, fragte Won. »Jensen kann nicht bis zu der Stelle vordringen, wo du die Perlen versteckt hast?«
    »Nein, Sir.« Peter fand sich unfähig zu lügen. Unter Wons forschendem Blick musste er zwangsläufig die Wahrheit sagen.
    »Die Perlen waren in einer alten Stablampe?«
    »Ja, Sir.«
    »Und diese Lampe hast du versteckt. Wo war das?«
    »Unter einem Felsen.«
    »Wo befindet sich dieses Versteck?«
    »Ich kann es nicht genau beschreiben«, sagte Peter. »Ich könnte es wiederfinden, aber ich kann von dem Ort keine Skizze machen.«
    »Aha.« Won schien zu überlegen. Dann wandte er sich an Jensen. »Ich sehe klar. Sie können keinen Dritten hinschicken. Nur der Junge kann die Lampe finden. Sie müssen ihn mitnehmen, er muss die Lampe mit den Perlen selbst holen und Ihnen geben. Sie werden alle drei Jungen mitnehmen.«
    »Aber das Risiko!« Jensens dunkles Gesicht war schweißnass. »Wenn der Canyon jetzt gerade durchsucht wird –«
    »Das Risiko müssen Sie schon auf sich nehmen. Sie müssen die Perlen beschaffen.«
    »Aber sie werden alles erzählen. Sie werden mich hinter Gitter bringen!«
    »Ich werde Sie schützen. Ich werde Sie gut bezahlen und Sie sicher außer Landes bringen. Die Gesichter Ihrer Helfer sind den Jungen nicht bekannt, also kann ihre Aussage diesen Leuten nicht schaden. Und was mich betrifft – mich kann niemand finden, und wenn es gelänge, könnte mir niemand etwas beweisen. Verstehen Sie?«
    Jensen atmete schwer. »Ja, Sir«, sagte er schließlich. »Ich werde tun, was Sie wollen. Aber wenn mich die Jungen nun hereinlegen? Wenn sie mir die Perlen nicht geben?«
    Ein langes Schweigen hing im Raum. Dann lächelte Won.
    »In diesem Fall«, sagte er, »geht mich die ganze Sache nichts mehr an. Entledigen Sie sich der Jungen und bringen Sie sich in Sicherheit. Aber ich denke, die Jungen werden keine Tricks anwenden. Ihnen ist das Leben genauso lieb wie mir.«
    Bob erschauerte. Er hoffte, Peter

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