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Die drei ??? und der Phantomsee

Die drei ??? und der Phantomsee

Titel: Die drei ??? und der Phantomsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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drin, als ich sie in Singapur kaufte.«
    Mr. Acres sagte: »Ich habe sie tatsächlich erst gestern von Walt Baskins in San Francisco hereinbekommen, Mrs. Jonas. Bei ihm war ich Dauerkunde für alle Objekte, die für das Museum hier interessant waren. Ich hatte nur vergessen, ihm rechtzeitig Bescheid zu geben, als ich mich zur Aufgabe entschloß.«
    »Ich würde Ihnen einen guten Preis zahlen«, sagte Java-Jim rasch.
    »Na ja«, meinte Tante Mathilda noch einmal. »Ich glaube ja, daß sie Ihnen gehört. Sie können bezahlen, was Mr. Acres dafür anlegen mußte, und –«
    Plötzlich war im Raum ein Schwirren zu hören.
    »Was ...?« Bob sah von der alten Truhe auf.
    Es gab ein scharfes Klicken.
    Etwas Glänzendes blinkte auf – und ein kurzer, bedrohlicher Dolch sauste an Justs Ohr vorbei und bohrte sich in die Wand!

Vergangene Gefahr und neue Bedrohung
    Eine Zeitlang waren alle starr. Der Dolch zitterte noch in der Wand.
    Dann lief Tante Mathilda zu Justus hin.
    »Ist dir was passiert, Justus?« rief sie.
    Justus schüttelte den Kopf und ließ sich kraftlos auf einer alten Bank nieder. Der Dolch hatte sein Ohr nur um Handbreite verfehlt!
    »Wer war das?« rief Mr. Acres und blickte sich entsetzt um.
    Java-Jim sagte: »Lassen Sie bloß mich aus dem Spiel!«
    »D-das war gar keiner«, stammelte Bob. »Das kam aus der Truhe raus!«
    Mr. Acres ging zu der Truhe und schaute hinein. »Lieber Himmel!« sagte er. »Da ist ja ein Geheimfach im Boden! Und jetzt ist es offen! Bob hat sicher einen versteckten Mechanismus berührt, und da ist es aufgesprungen!«
    »Der Dolch muß in dem Geheimfach gesteckt haben«, fuhr Bob fort, »und zwar an einer Sprungfeder, die vorschnellte, als das Fach aufsprang! Ein ganz übler Trick!«
    »Damit jeder, der das Versteck entdeckt, erstochen wird!« rief Peter.
    Tante Mathilda schritt auf Java-Jim zu. »Wenn das Ihr Werk war, werde ich Sie –«
    »Ich wußte doch gar nichts von der eingebauten Falle da!« verteidigte sich der bärtige Seemann erbittert.
    »Nein«, sagte Justus plötzlich. Sein Gesicht hatte wieder Farbe bekommen. Er zog den Dolch aus der Wand und untersuchte die tödliche Waffe. »Es ist ein orientalischer Dolch wahrscheinlich aus Indonesien. Ich möchte wetten, daß das Ding schon vor hundert Jahren von Piraten da eingebaut wurde!«
    »Mann!« Sagte Peter.
    »Piraten?« rief Bob.
    Mit funkelnden Augen trug Justus den alten Dolch zur Truhe zurück und bückte sich, um den Federmechanismus im Innern des Geheimfachs zu untersuchen. Er nickte triumphierend.
    »Da! Die Feder und die Sicherung sind Handarbeit und ganz verrostet«, sagte der erste Detektiv. »Ganz klar: schon vor langer Zeit angefertigt. Das ist ein typisch indonesischer Trick, eine Schutzvorrichtung für versteckte Wertsachen.
    Vermutlich von javanischen oder malaiischen Piraten angefertigt.«
    »Javanisch – wie Java-Jim!« rief Bob.
    Alle schauten wieder den bärtigen Seemann an.
    »Nun reicht mir's aber«, sagte Java-Jim. »Das ist ein Spitzname, den ich abbekam, weil ich eine Zeitlang in Java lebte.
    Von irgendwelchen Piraten ist mir keinesfalls etwas bekannt!«
    Peter stöhnte. »Und ich weiß nicht mal, wo Java liegt.«
    »Das ist eine große Insel in Indonesien«, erklärte Justus. »Dort liegen auch Sumatra und Neu-Guinea und Borneo und Celebes und ein paar tausend kleinere Inseln. Indonesien ist jetzt ein unabhängiger Staat, aber früher war es eine Kolonie, Niederländisch-Indien. Damals bestand es aus Hunderten von kleinen Fürstentümern, den sogenannten Sultanaten, regiert von Sultanen, die zumeist Piraten waren!«
    »Du meinst, solche wie Blackbeard?« fragte Peter. »Segelschiffe und Kanonen und die gekreuzten Knochen unterm Totenschädel und all das?«
    »Nicht ganz so, Peter«, erwiderte Justus ein wenig überheb-lich. »Das waren die Wahrzeichen der westlichen Piraten.
    Blackbeard war ja Engländer. Die Piraten im Orient hatten keine großen Schiffe oder Totenkopf-Flaggen und nur selten Kanonen. Es waren Eingeborene, die auf Hunderten dieser indonesischen Inseln lauerten – an kleinen Flüssen und in Dörfern – und dort überfielen sie europäische und amerikani-sche Schiffe, indem sie scharenweise an Bord gingen. Die Schiffe aus dem Westen kamen ins Land, um Pfeffer und andere Gewürze, Zinn, Tee und Seidenstoffe aus China einzu-führen. Unsere Kapitäne hatten dafür Industriegüter im Tauschhandel zu bieten und auch reichlich Gold und Silber für den Barkauf orientalischer

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