Die drei ??? und der Phantomsee
später war der Transporter hoch beladen, und Patrick und Tante Mathilda stiegen ins Führerhaus. Mr. Acres half den Jungen, auf die Pritsche mit der Ladung zu klettern. Justus machte ein grüblerisches Gesicht.
»Mr. Acres«, sagte der stämmige Anführer der drei ??? langsam, »Sie sagten doch, der Händler in San Francisco, Mr. Baskins, hätte Ihnen die Truhe zugeschickt, weil sie von lokalem Interesse sei?«
»Ganz recht, Justus«, sagte Mr. Acres. »Der Name darin, ›Argyll Queen‹, ist der Name eines Schiffes, das vor etwa hundert Jahren genau vor Rocky Beach gesunken ist. Von diesem Schiff wird ab und zu noch Strandgut angeschwemmt, und das stelle ich dann immer hier aus.«
»Ja, natürlich«, sagte Justus. »Der große Rahsegler, der 1870 auf ein Riff lief. Jetzt fällt es mir wieder ein.«
Der Transporter fuhr ab, und die Jungen setzten sich auf der Pritsche zurecht. Justus schien in Gedanken versunken, also unterhielten sich Bob und Peter miteinander und schauten hinten hinaus. Dann furchte Peter plötzlich die Stirn. Als der Wagen in den Lagerhof einbog, beugte er sich ganz nahe zu Justus herüber.
»Just! Ich glaube, da folgt uns einer! Ein grüner Volkswagen war schon die ganze Zeit hinter uns, und jetzt ist er gerade in unsere Straße eingebogen!«
Die Jungen sprangen vom Wagen und liefen zum Einfahrtstor des Betriebsgeländes. Tatsächlich parkte drüben am Straßenrand ein grüner Volkswagen. Aber ehe die Jungen sehen konnten, wer darin saß, fuhr der kleine Wagen plötzlich mit quietschenden Reifen wieder davon.
»Hoppla«, sagte Peter. »Meint ihr, das war Java-Jim?«
»Vielleicht«, sagte Justus. »Aber vom Museum aus war er doch in entgegengesetzter Richtung losgefahren, Peter.«
»Vielleicht ist noch jemand hinter der alten Truhe her«, sagte Bob.
»Oder hat Interesse für das Wrack der ›Argyll Queen‹«, sagte Justus. Seine Augen leuchteten, er witterte ein Geheimnis.
»Das könnte ein Fall für die drei Detektive werden! Wir wollen –«
»Ah, da seid ihr!« Tante Mathilda tauchte hinter den Jungen auf. »Der Wagen lädt sich nicht von alleine ab. Los, los, ihr drei.«
Belämmert gingen die Jungen zum Wagen zurück und begannen mit Abladen. Das Geheimnis der alten Truhe würde warten müssen!
Das Wrack der »Argyll Queen«
Es war Mittagszeit, als der Wagen endlich entladen war. Tante Mathilda ging über die Straße zum Wohnhaus, um das Essen zu richten. Die Jungen machten sich stracks zu der alten Truhe auf
»Wir nehmen sie uns in der Zentrale vor«, sagte Justus. »Ihr beide tragt sie hin. Ich muß noch etwas erledigen.« Der Erste Detektiv lief voraus und ließ Bob und Peter vor der großen, schweren Truhe zurück. Unter Protestgestöhn hob Peter sie am einen Ende, Bob am anderen Ende an. So schleppten sie sie zu Justs Freiluft-Werkstatt in einer zur Straße hin gelegenen Ecke des Lagerplatzes. Unter der Werkbank begann Tunnel II, eine weite verzinkte Blechröhre, die dann unter Schrottbergen weiterführte – bis zum heimlichen Hauptquartier der drei ???. Diese Zentrale war ein alter Campinganhänger mit Unfallschaden, den die Jungen wieder hergerichtet hatten. Für die Umwelt war er mittels sorgfältig aufgeschichteter Stapel von Schrott und Gerümpel den Blicken entzogen. Innen enthielt er ein modernes Büro, ausgestattet mit Dunkelkammer, Labor, Schreibtisch, Schreibmaschine, Bandgerät und Telefon. Es gab auch ein Periskop, um über den Trödel ringsum hinaus-schauen zu können, und alle möglichen Spezialgeräte für die Detektivarbeit.
Aber eine der besonderen Raffinessen dieser Zentrale erwies sich nun als großer Nachteil; dies wurde Bob und Peter klar, als sie die alte Truhe bis zu Tunnel II geschleppt hatten.
»Sie paßt nicht durch den Tunnel!« stöhnte Peter.
Die Jungen setzten die Truhe ab und sahen einander an.
»Alle Zugänge haben wir so angelegt, daß gerade wir hindurchpassen«, stellte Bob trübsinnig fest. »Das Ding paßt bestimmt in keinen davon!«
Da kam gerade Justus aus Tunnel II hervorgekrochen, sichtlich aufgeregt. Bob und Peter trugen ihm ihr Problem vor. »Hmmm«, machte Justus und faßte den engen Einlaß zu Tunnel II ins Auge.
»Daran hätte ich denken müssen. Vielleicht kriegen wir sie durch
›Die Tür‹ rein.«
›Die Tür‹ war der unkomplizierteste Zugang zum Anhänger. Eine mächtige Eichentür samt Rahmen lehnte gegen einen Stapel Bauholz. Mit einem rostigen Schlüssel, der bei anderem verrostetem Metallzeug in einem
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