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Die drei ??? und der Phantomsee

Die drei ??? und der Phantomsee

Titel: Die drei ??? und der Phantomsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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gespenstisch die Lichtstrahlen der Lampen. Professor Shay schaute auf das brackige Wasser hinunter.
    »Wenn sie ausgerutscht sind«, sagte er mit einem Schauder. »Hier runter –«
    »Reden Sie bloß nicht davon, Herr Professor«, sagte Cluny zitternd.
    Justs Blick schweifte auf der Suche nach hingekritzelten Fragezeichen an den hohen Stufen der Steinterrassen entlang. Aber er konnte nichts entdecken.
    »Wenn ihnen jemand nachgegangen ist«, sagte Justus, »dann haben sie es nicht gemerkt. Andernfalls hätten sie Fragezeichen hinterlassen, um mir ihren Fluchtweg zu weisen. Jeder von uns hat immer Kreide bei sich.«
    »Meinst du wirklich, Justus?« sagte Professor Shay zweifelnd.
    »Es könnte ja auch bedeuten, daß sie Hals über Kopf flüchten mußten.«
    Zu dieser beängstigenden Vorstellung äußerte sich niemand.
    Schweigend gingen sie am Terrassenhang auf einem Absatz entlang. Sie leuchteten mit Taschenlampen und Laternen in die Höhe und in die Tiefe. Aber sie sahen nur die Steinterrassen, verkrüppelte alte Bäume, die in Ritzen wuchsen und sich an den Hang schmiegten, und herabgestürzte Gesteinsbrok-ken.
    Kleine Tiere huschten durch die Finsternis, und zweimal kreuzten Schlangen ihren Weg und verschwanden unter Steinhaufen. In der Ferne heulten Präriewölfe. Ein großer Vogel flatterte schwerfällig zwischen den Bäumen oben am Hang umher – ein Raubvogel, eine Eule, auf Beutesuche.
    Von Bob oder Peter war immer noch nichts zu sehen, und im Dunkeln war außer den Geräuschen der Tiere kein Laut zu hören. Die Männer und die Jungen hatten den Steinbruch fast zur Hälfte umrundet, als sie plötzlich etwas erschreckte!
    »Hört mal!« flüsterte Patrick.
    Ganz in der Nähe hatte es ein metallisches Klirren gegeben.
    »Ist was zu sehen?« flüsterte Cluny.
    »Nein«, murmelte Professor Shay.
    Nun scharrte Holz auf Holz und Metall.
    »Da!« rief Justus gedämpft. »Da unten ist eine Hütte!«
    In seiner Aufregung hatte er lauter als beabsichtigt gesprochen.
    Unten an der Hütte klirrte es, und dann hörte man schnelle Schritte.
    Rory leuchtete mit seiner Stablampe hin. Der Lichtkegel fiel auf eine schlanke Gestalt, die auf ein parkendes Auto in der Nähe der Hütte zurannte.
    »Das ist Stebbins!« rief der Professor. »Diesmal darf er nicht wieder entwischen!«
    »Bob! Peter!« rief Justus laut.
    »Schneidet ihm den Weg ab, ihr Dummköpfe!« brüllte Rory.
    »Stebbins! Stehenbleiben!« schrie Professor Shay.
    Der schlanke junge Mann war bei seinem grünen Volkswagen angekommen, sprang hinein und brauste über einen Feldweg davon, ehe die anderen bei der dunklen Hütte angelangt waren.
    »Er ist wieder mal weg!« rief Professor Shay erbittert. »Der Halunke!«
    Justus kümmerte das wenig. »Und wo sind Bob und Peter? Was hat er mit ihnen gemacht?«
    Cluny schluckte mühsam, und die Männer standen stumm da.
    Justus spähte in das Dunkel ringsum.
    »Bob! Peter!« rief er.
    Seine Stimme hallte geisterhaft von den hohen Wänden des Steinbruchs wider. Ein vielfaches Echo kam aus der Finsternis zurück und schien mit einem Mal in andere Laute überzu-gehen:
    »Hilfe! Justus! Hier drin sind wir!«
    Alle standen starr.
    »Das sind sie!« schrie Cluny.
    Wieder rief es: »Just! Hier drin!«
    »Da!« sagte Professor Shay. »Da ist Licht in der Hütte!«
    Aus den Tür-und Fensterritzen der alten Holzbaracke drang plötzlich ein Lichtschimmer. Justus stieg eilig zu der Terrasse hinunter, worauf die Hütte stand, und die anderen folgten ihm. Er lief zur Tür und rüttelte heftig am Schloß. Von drinnen rief Peter:
    »Das vordere Fenster, Just! Schieb die Bohle vor dem Laden zurück!«
    Rory stürzte zum Fenster hin, schob die Bohle zurück, womit der Laden verriegelt war, und riß die beiden Flügel auf. Dahinter standen grinsend Bob und Peter.
    »Junge, Junge«, sagte Peter. »Wir dachten schon, wir wären hier über Nacht eingesperrt – wenn nicht noch länger.«
    »Da hat auch einer versucht, zu uns reinzukommen!« rief Bob.
    »Deshalb machten wir schnell das Licht aus. Er fummelte erst am Schloß herum und dann an den Fensterläden!«
    »Stebbins, dieser Schuft!« sagte Professor Shay.
    »Dann hat er euch hier eingesperrt«, stellte Rory fest. »Und kam nochmal zurück – weiß der Teufel, was er im Sinn hatte –, aber da haben wir ihn dann verscheucht.«
    »Kommt jetzt raus, ihr beiden«, sagte Patrick.
    Bob schüttelte den Kopf. »Nein, steigt ihr erst mal rein! Wir haben hier drin nämlich den letzten

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