Die drei ??? und der Phantomsee
nur Laura wissen können!«
»Und diesen Platz hätte Angus hier nachgebaut«, fuhr Professor Shay fort. »Was er auf der Cabrillo-Insel kaufte, hätten dann alte spanische Möbel und Teppiche für die verborgene Kammer sein können!«
»Und ein Spiegel!« ergänzte Bob.
Der Professor nickte eifrig. »Ich glaube, nun haben wir's, Jungs! Es ist allem Anschein nach gut versteckt, und der Eingang liegt vermutlich nach hundert Jahren nicht mehr offen zutage. Aber wir werden ihn finden! Gleich morgen fangen wir an, Phantom Lake systematisch durchzukämmen!«
»Warum nicht jetzt?« rief Peter. »Lampen haben wir.«
Professor Shay schüttelte den Kopf. »Ich glaube kaum, daß wir im Dunkeln etwas finden würden. Außerdem sind wir alle müde.
Wenn wir wieder ausgeschlafen sind, geht uns alles besser von der Hand.«
»Der Schatz läuft euch ja nicht weg«, sagte Mrs. Gunn mit Nachdruck. »Cluny geht jedenfalls jetzt ins Bett.«
»Aber wir wissen doch, daß Stebbins sich hier herumdrückt«, erhob Cluny Einspruch, »und wahrscheinlich auch Java-Jim!«
»Die werden bei Nacht auch nicht viel finden«, sagte Professor Shay. »Wir müssen es darauf ankommen lassen, aber ich glaube nicht, daß es ein Risiko ist, Jungs.«
Alle nickten bedrückt. Sie wußten, daß der Professor recht hatte.
Aber die Nacht würde ihnen lang werden.
O nein – von selbst weglaufen kann ein Schatz freilich nicht. Aber ob Mrs. Gunn und Professor Shay einkalkulierten, daß ein übelwollender Dieb ihm gewissermaßen im Schutz der Dunkelheit Beine machen könnte?
»Mir schwant, daß wir nicht allzu gut schlafen werden«, sagte Peter.
»Dann überlegt euch inzwischen gründlich, wie so eine unterirdische Kammer versteckt sein könnte«, sagte der Professor,
»und morgen treffen wir uns alle hier und beginnen mit der Suche.«
»Ohne mich«, sagte Rory entschieden. »Ich will von diesem ganzen Unsinn nichts mehr wissen.«
Professor Shay fuhr mit seinem Kombiwagen weg. Peter, Bob und Justus halfen Patrick, die Möbel aufzuladen, die Mrs. Gunn für Onkel Titus bereitgestellt hatte, und dann stiegen sie auf die Pritsche des Transporters. Der kräftige Ire fuhr zur Schnellstraße vor und bog nach Rocky Beach ein.
Eine Zeitlang schwiegen die Jungen. Dann fragte Justus:
»Wie würde man einen unterirdischen Raum eigentlich kenntlich machen, Freunde?«
Peter überlegte. »Vielleicht indem man ein paar von diesen großen Steinen so aufschichtet, daß es ganz natürlich aussieht – aber für Laura wäre es ein Hinweis?«
»Oder«, meinte Bob, »vielleicht mit einem angepflanzten Baum?
Einem besonderen Baum, wie sie ihn zu Hause in Schottland hatten?«
»Ja«, sagte Justus, »das ist möglich, Kollege.«
»Vielleicht mit einem Spiegel!« rief da Peter. »Auf der Erde, oder in einem Baum, und Laura müßte ihn dann von einer bestimmten Stelle aus sehen können!«
»Von einem Fenster aus, wo sie zu Hause oft saß«, sagte Justus.
»Oder von der Plattform des Turms beim Haus!«
»Mann!« sagte Bob. »Das könnte alles stimmen! Ich möchte wetten, eines davon haut hin, Just!«
Justus nickte und blickte nachdenklich hinten zum Wagen hinaus, auf die ersten Häuser von Rocky Beach.
»Eines stört mich noch ein wenig«, sagte der Erste Detektiv bedächtig. »Im Brief des alten Angus steht, Laura solle an das Geheimnis der Bucht, also des Phantomsees, denken – das ist doch das Phantom, das übers Wasser hin nach herannahenden Feinden Ausschau hält. Eine verborgene Höhle paßt nicht so ganz zu dieser Legende.«
»Vielleicht können wir den Zusammenhang entdecken, wenn wir die Höhle finden«, meinte Peter.
»Ja, da magst du recht haben, Peter«, bestätigte Justus.
Patrick setzte erst Bob und dann Peter zu Hause ab und fuhr weiter zum Schrottplatz. Als Justus auch daheim war, war er viel zu aufgeregt, um gleich schlafen zu können. Er trank noch heißen Kakao und erzählte Tante Mathilda und Onkel Titus vom abenteuerlichen Verlauf des Tages. Onkel Titus lief sofort hinaus, um in Augenschein zu nehmen, was ihm Mrs. Gunn geschickt hatte. Tante Mathilda entschied, daß eine große Grube im Erdboden nach ihrer Meinung ganz hervorragend ins Bild passe.
»Morgen früh werdet ihr fündig, da bin ich sicher«, sagte sie.
»Jetzt aber ab ins Bett mit dir, junger Mann. Wenn du ausgeschlafen bist, kannst du viel besser nachdenken. Marsch, rauf!«
Justus lag noch lange wach und blickte zur Weihnachtsbe-leuchtung von Rocky Beach hinüber. Aber dann
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