Die drei ???, und der schreiende Nebel
mächtigen Standuhr ab, doch das Gewehr löste sich einfach nicht. Mit einem lauten Dröhnen schlug die Uhr plötzlich Mitternacht. Peter wirbelte zur Seite und erstarrte, als er im Glas des Uhrenkastens die Spiegelung einer grauenvollen Fratze entdeckte. Hastig drehte sich der Zweite Detektiv um und taumelte keuchend zurück. Die Spanplatte, mit der sie am Nachmittag das Fenster zugenagelt hatten, war herausgebrochen worden und lag nun zersplittert am Boden. Eine albtraumhafte Gestalt schwankte knurrend direkt vor dem geborstenen Fensterrahmen und glotzte Peter aus großen, gelb leuchtenden Augen an. Das unförmig flache Gesicht des Wesens war mit dichtem schwarzem Fell bewachsen und von seinem Körper hingen lange Zotteln herab. Gierig strich sich die Kreatur immer wieder mit ihren Krallen über das aufgerissene, schwarz verschmierte Maul, aus dem spitze Reißzähne ragten.
Ohne nachzudenken griff Peter rechts neben sich zu einer Flurkommode, auf der er nach dem Duschen den Fön liegengelassen hatte. Er riss den altmodischen Fön wie einen klobigen Revolver in die Höhe und schrie: »H…Hände hoch!«
Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte ein kaltes Licht im Nebel auf und blendete den Zweiten Detektiv. Als er wieder klare Sicht hatte, war das Wesen verschwunden. Auch dasgrässliche Geschrei war mit einem Schlag verstummt. Schwer atmend kam Mr Brewster angelaufen, in der rechten Hand hielt er ein großes Messer.
»Was ist passiert? Bist du verletzt?«
Zögernd schüttelte Peter den Kopf und deutete auf das zerstörte Fenster. »Da … da war ein Tiermensch!«
Die Haustür quietschte. Offensichtlich wagten sich Bob und Justus nach draußen.
»So, jetzt hab ich aber die Nase voll!« Peter schluckte seine Angst hinunter, drehte sich erneut zur Wand um und riss mit roher Gewalt die Flinte samt Messinghaltern aus der Verankerung. Begleitet vom Professor stürmte der Zweite Detektiv mit dem Gewehr im Anschlag zur offenen Tür. Vor dem Haus stand Justus an der Seite von Bob, der mit seiner Videokamera die gespenstische Szenerie abschwenkte. Die Nebelschwaden hatten sich bereits stark gelichtet und gaben den Blick auf die Nachbarhäuser frei. An den Fenstern erkannte Peter im Mondlicht die Gesichter von Miss Daggett und Captain Hold, die betroffen nach draußen starrten. Mehrere Scheiben waren zersplittert und in viele Wände waren tiefe Furchen gerissen worden. Der Boden war an zahlreichen Stellen aufgewühlt und wies seltsame Schleifspuren auf. Erst jetzt bemerkte Peter die hagere Gestalt von Mr Tornby, der reglos mitten auf der einzigen Straße des Ortes stand. Abgesehen von der Fellmütze war er nur mit einem weiten Nachthemd bekleidet. Er blickte apathisch ins Leere und seine Lippen bebten.
»Phase zwei«, murmelte er kaum hörbar.
Dem Grauen auf der Spur
Nachdem Mr Brewster sich bei den Nachbarn vergewissert hatte, dass niemand verletzt war, reparierte er gemeinsam mit den drei Detektiven notdürftig die gröbsten Schäden. Dabei besprachen sie die unfassbaren Ereignisse, deren Schrecken immer noch nachwirkten. Nach kurzer Kontrolle der Videoaufnahmen bestätigte sich die Befürchtung, dass außer dem Nebel und den Spuren nichts Brauchbares zu erkennen war. Die Kreaturen hatten sich bereits zurückgezogen, als Bob mit der Kamera in Stellung gegangen war. Da in der Nacht nichts mehr ausgerichtet werden konnte, beschlossen sie gegen halb zwei, sich noch für ein paar Stunden hinzulegen.
Als die Jungen am nächsten Morgen in die Küche kamen, hatte der Professor bereits ein herzhaftes Frühstück mit Rührei, Speck, Pfannkuchen und Toast vorbereitet. Erfreut blickte Mr Brewster ihnen entgegen.
»Guten Morgen, ihr drei! Na, konntet ihr ein bisschen schlafen?«
»Um ehrlich zu sein, war es nach dem nächtlichen ›Besuch‹ ziemlich schwierig, wieder zur Ruhe zu kommen«, erwiderte Bob gähnend, während er seinen Pfannkuchen dick mit Ahornsirup beschmierte.
»Das ging mir genauso«, entgegnete der Professor. »Bei jedem Geräusch bin ich aufgeschreckt und habe nach dem Messer gegriffen.« Er schüttelte fassungslos den Kopf. »So kann es einfach nicht weitergehen.«
»Das wird es auch nicht«, sagte Justus entschlossen. »Ich bin überzeugt davon, dass wir dieses Höllenspektakel aufklären werden.«
»Ach ja?«, fragte Peter skeptisch. »Und hat unser Logikgenieschon irgendeine Idee, was das für Tiermonster waren, die gestern beinahe das Haus gestürmt hätten?«
»Noch nicht«, gestand der Erste
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