Die drei ??? und der Super-Papapgei
für nächsten Monat«, meinte er beglückt. »Und ich bringe das Haus in Ordnung, dann wird besser Husten von Onkel Ramos, und er kann arbeiten wieder.«
Inzwischen waren sie hinten am Haus angekommen. Auf der unbefestigten Straße, die vorn vorbeiführte, parkte ein Auto. Es war ein gewöhnlicher schwarzer Wagen einer viel gekauften Marke, aber Carlos runzelte die Stirn.
»Wer ist bei Onkel Ramos?« fragte er. »Das gefällt mir nicht.«
Er begann zu traben, und Peter und Justus liefen hinterdrein. Als sie sich der baufälligen Behausung näherten, konnten sie jemand mit erhobener Stimme drinnen reden hören – mit lauter, zorniger Stimme.
»Das ist doch Mr. Claudius«, sagte Peter zu seinem Freund.
»Sag’s mir!« brüllte Claudius. »Sag’s, du alter Idiot, oder ich dreh dir den Hals um!«
»Onkel Ramos!« schrie Carlos und rannte los. »Was macht der dicke Mann mit dir?«
Er war schon weit voraus, und Peter und Justus liefen schneller, um mitzuhalten. Als Carlos durch den türlosen Eingang ins Haus stürzte, waren sie ihm wieder auf den Fersen. Sie kamen gerade zurecht, um zu sehen, wie sich Mr. Claudius mit dem Rücken zu ihnen über ein Bett beugte. Darin lag ein Mann, zweifellos Carlos’
Onkel. Der Onkel hustete und würgte, und es sah aus, als wolle ihn der dicke Mann erdrosseln.
»Du mußt dich erinnern!« rief Mr. Claudius. »Auch wenn du nicht mehr weißt, wo du die anderen Papageien verkauft hast, bei Blackbeard mußt du dich erinnern. Du hattest ihn ja noch, als die anderen schon verkauft waren. Ich habe jetzt vier von ihnen, und die übrigen bekomme ich auch noch, aber vor allem brauche ich Blackbeard. Du weißt doch ganz bestimmt, wo er ist!«
Da stürzte Carlos dazwischen und warf sich wie ein kleiner scharfer Hund gegen die Beine des dicken Mannes. Doch Claudius hatte ihn gehört und sich blitzschnell umgedreht. Mit einer Hand schnappte er sich den zierlichen Mexikanerjungen gewissermaßen mitten aus der Luft. Und Carlos’ Beine pendelten plötzlich völlig hilflos über dem Fußboden, als ihn Claudius in eisernem Zugriff an seinem verschlissenen Hemdkragen baumeln ließ.
»Stehenbleiben«, sagte Mr. Claudius in gelassenem, aber äußerst unangenehmem Ton, als Peter und Justus noch zögerten, »oder ich dreh diesem Hähnchen den Kragen um. Und dann euch!«
»Faßt ihn!« schrie Carlos, den Tränen nahe – nicht vor Angst, sondern vor Zorn. »Er hat meinem Onkel wehgetan, der ist krank und kann nicht wehren!«
»Keine Bewegung«, sagte Claudius warnend und mit gefährlich blitzenden Augen. »Ihr Bürschchen fallt mir allmählich auf die Nerven.«
In diesem Augenblick riß Carlos’ brüchiges Hemd entzwei. Der Mexikanerjunge fiel zu Boden, doch gleich umklammerte er mit beiden Armen die Beine des dicken Mannes. Peter und Justus sprangen ihm bei. Peter hechtete vorwärts und schlang seine Arme um Claudius’ Bauch, und Justus kam Carlos zu Hilfe, indem er sich ebenfalls an die Beine des Mannes hängte.
Aber unter Mr. Claudius’ täuschenden Fettmassen lauerten starke Muskeln. Er schleuderte Carlos zur Seite und wandte sich um, so daß Peter und Justus an ihm abprallten und einer in diese, einer in jene Ecke des Raumes flog. Dann war Mr. Claudius an der Tür und rannte hinaus, ehe sich die Jungen aufraffen konnten.
Als sie wieder auf den Füßen standen, sahen sie noch, wie er in den Wagen sprang und damit davonbrauste – gerade als Kenneth, der von alledem nichts mitbekommen hatte, den Lastwagen der Schrottfirma unmittelbar hinter ihm zum Stehen brachte.
»Hätten wir ihn nur festhalten können, bis Kenneth hier gewesen wäre«, meinte Peter niedergeschlagen und klopfte sich den Staub ab.
»Oder hätte ich wenigstens Morton nicht weggeschickt – dann könnten wir ihn verfolgen«, setzte Justus hinzu, als sie den Wagen hinter einer Wegbiegung aus den Augen verloren. »Aber auf alle Fälle haben wir seinen Namen und seine Adresse.«
»Das ist gut«, sagte Peter. »Dann wissen wir jetzt, um welche Gegend wir einen Bogen machen müssen. Dieser Claudius kann die drei Detektive nun mal nicht leiden.«
»Er ist wütend, und Wut entspringt aus Angst«, erklärte ihm Justus.
»Jetzt hat er Angst vor uns. Das verschafft uns einen eindeutigen Vorteil.«
»Der und Angst vor uns?« rief Peter. »Und wie ist dann nach deiner Ansicht uns selber zumute?«
»Nervös, aber zuversichtlich.«
»Das sind genau zwei Worte zu viel.«
Sie wandten sich vom Eingang ab. Carlos reichte gerade
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