Die drei ??? und der Super-Papapgei
Jetzt möchte ich wetten, du willst sie alle sieben finden, stimmt’s?«
Justus konnte es nicht leugnen. »Alle sieben Vögel gehören zu diesem seltsamen Fall«, sagte er. »Um das Rätsel zu lösen, müßten wir erst die Vögel finden.«
»Aber wir haben nur versprochen, nach Lucky und Schneewittchen zu forschen«, wandte Peter ein. »Es war nicht ausgemacht, daß wir auch noch unheimliche Rätsel ergründen.«
Bob wußte, daß Peter tauben Ohren predigte. Und Peter wußte es auch. Gab man Justus Jonas einen geheimnisvollen Fall zu lösen, so war das, als halte man einer Bulldogge einen saftigen Knochen hin.
Er würde ihn nicht wieder loslassen, ehe er das Letzte herausgeholt hatte.
Justus wandte sich an den jungen Mexikaner. »Carlos«, sagte er,
»wir wissen deine Informationen zu schätzen, aber warum hast du denn nicht telefoniert? Warum bist du den ganzen Weg nach Rocky Beach mit deinem Eselwagen hergekommen, nur um mit uns zu sprechen?«
»Ich hatte gehofft«, erklärte Carlos, »ich könnte Belohnung mitnehmen in meinem Wagen. Und außerdem, Señor Justus, ich hatte kein Geld für Telefon.«
Die drei Jungen sahen einander an. Sie hatten alle den gleichen Gedanken. Auch sie waren manchmal knapp bei Kasse, aber es gab doch immer wieder Taschengeld, oder sie konnten sich auf dem Schrottplatz etwas hinzuverdienen. Es war schwer faßbar, daß manche Leute kein Geld hatten – überhaupt kein Geld.
Bob sah, wie Justus ein paarmal schluckte. Dann schaute sich Justus den Jungen noch einmal an, und es fiel ihm auf, wie mager er war.
»Ach so«, sagte er. »Nun, du hast uns sehr wertvolle Informationen übermittelt, und dafür steht dir auf alle Fälle eine Teil-Belohnung zu. Wir hatten ja hauptsächlich zu erfahren gehofft, wo der Wagen ist, um damit einen Hinweis auf Mr. Claudius’ Wohnung zu bekommen.«
»Wo der dicke Mann wohnt?« Plötzlich strahlte Carlos. »Ah, nun ich verstehe.«
Er suchte etwas in seiner Tasche.
»Wenn der dicke Mann von Onkel Ramos weggegangen«, sagte er,
»er verspricht viel Geld, wenn Onkel Ramos sagen kann, wo er alle die Papageis verkauft. Diese Karte er hat gegeben.«
Carlos reichte Justus eine Visitenkarte. Darauf standen Name und Anschrift von Mr. Claudius. Dank der Telefon-Lawine hatten sie den dicken Mann also doch noch aufgespürt!
Alle drei drängten sich heran, um zu lesen, was auf der Karte stand. Da begann ein rotes Lämpchen über der Abzugspresse zu blinken. Das hatte Justus installiert, damit sie im Bilde waren, wenn in ihrer Zentrale das Telefon läutete, und unauffällig hingehen konnten.
Jetzt klingelte der Apparat also. Justus faßte einen raschen Entschluß.
»Carlos«, sagte er, »mach die Augen zu.«
»Sí, Señor Justus«, sagte Carlos und schloß die Augen.
»Peter, du bleibst bei Carlos. Bob und ich müssen etwas erledigen.
Wir sind gleich wieder da.«
Während Carlos die Augen geschlossen hielt, schlüpften Bob und Justus in die weite Wellblechröhre von Tunnel II, krabbelten hindurch und zur Zentrale. Justus nahm den Hörer ab.
»Hallo«, sagte eine Stimme. Es war die Stimme einer Frau, und sie sprach sehr vorsichtig, als fürchte sie, jemand höre mit. »Bist du der Junge, der Justus Jonas heißt und Mr. Claudius’ Wagen sucht?«
»Ja, Madam«, sagte Justus. »Können Sie mir sagen, wo er steht?«
»Der ist an einem Ort abgestellt, wo ihn niemand entdecken kann!«
Nun hörte es sich aufgebracht an. »Und ihr dürft nicht weiter versuchen, Mr. Claudius zu finden, hört ihr? Er gerät sehr leicht in Wut, und es ist gefährlich, sich mit ihm anzulegen. Macht, was ihr wollt, aber kommt ihm nicht zu nahe. Und mischt euch nicht in seine Angelegenheiten!«
Die Anruferin legte auf. Justus und Bob saßen da und sahen sich verblüfft an. Justus hatte noch immer die Karte in der Hand, die ihnen Mr. Claudius’ Aufenthalt verriet. Aber nun, nach dieser Warnung der Unbekannten . . .
Bedächtig steckte Justus die Karte ein.
»Wir müssen Carlos seine Belohnung geben«, sagte er nach kurzem Überlegen zu Bob. »Dann müssen wir dorthin gehen, wo er wohnt, und uns anhören, was sein Onkel uns berichten kann. Ich bin sicher, daß wir in Bälde eine ganze Menge erfahren werden. Und dann – ja, dann überlegen wir uns in Ruhe, was wir wegen Claudius weiter unternehmen.«
Es war schon eine seltsame Prozession, die sich ein paar Stunden später auf der Uferstraße nach Süden bewegte. Angeführt wurde der Zug von dem mächtigen alten Rolls-Royce
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