Die drei ??? und der Teufelsberg
treibt denn ihr Bengels hier?« fragte die Gestalt.
Da wurde den Jungen schlagartig klar, was sie vor sich hatten.
Es war ein Mann im schwarzen Taucheranzug, mit Schwimm-flossen, einem schwarz gestrichenen Sauerstoffgerät mit zwei Flaschen und einer schwarzen Gummimaske, die sein Gesicht ganz bedeckte.
»Mann!« brach es erleichtert aus Peter hervor.
Justus gewann augenblicklich die Fassung zurück. Er richtete sich zu voller Größe auf, und sein rundes Gesicht wirkte plötzlich viel älter. Das war ein oft erprobter Trick, den er im Umgang mit Erwachsenen anwandte, und gewöhnlich funk-tionierte er ebenso gut wie seine sonstigen Kunstgriffe.
»Und was führt Sie hierher, mein Herr?« fragte er mit seiner tiefsten Stimme. »Wir sind mit Erlaubnis des Ranchbesitzers hier. Sie sind offenbar über einen geheimen Zugang vom Meer hier hereingekommen. Das ist unbefugtes Eindringen, würde ich sagen!«
Der Taucher hob die Arme und nahm seine Gummimaske ab.
Er war ein netter blonder Mann und grinste Justus freundlich an. Er hakte das Sauerstoffgerät los und legte es auf dem Boden ab.
»Na, mein Junge, das klingt ja beinahe so imposant wie bei unserem Admiral«, sagte er. »Ich will gar nicht wissen, ob ihr mit oder ohne Erlaubnis hier seid. Ich wundere mich nur darüber, was zwei Jungen so spät abends hier in El Diablos Höhle treiben.«
»Ihr Admiral?« Einen Augenblick lang sah Justus verdutzt drein. »Ach so! Sie sind ein Froschmann, nicht? Ein Marine-Froschmann im Manöver, von diesen Schiffen da draußen vor den Inseln.«
Der Froschmann nahm das sehr ernst auf »Ja, genau das bin ich. Wir sind hier in streng geheimer Mission, und ich muß euch beide darauf vereidigen, daß ihr Stillschweigen bewahrt.
Habt ihr im Wasser irgend etwas gesehen, das euch unge-wöhnlich erschienen ist?«
»Nein«, sagte Peter.
»Nichts, Sir«, versicherte Justus. Dann fiel es ihm plötzlich ein, und er schnalzte mit den Fingern. »Außer diesem Ding da!«
»Was für ein Ding?« fragte der Froschmann.
Jetzt erinnerte sich auch Peter. »Das lange schwarze Ding, das im Meer an uns vorbeizog!«
»Das war ein U-Boot, Peter!« rief Justus voll Eifer. »Ein kleines U-Boot. Deshalb wirkte es so starr und bewegte sich so geradlinig. Warum haben wir die Maschinen nicht gehört?
Geräusche pflanzen sich doch unter Wasser sehr weit fort.«
Das Gesicht des Froschmannes verdüsterte sich. »Das macht die Lage ernst, Jungen. Das U-Boot, das ihr da gesehen habt, ist top-secret – insbesondere der geräuschlose Antrieb. Da werde ich euch wohl leider nicht so schnell auf freien Fuß setzen können.«
»Ja, aber wieso –?«
»Ein U-Boot, das sich so lautlos bewegt, daß es mit dem Unterwasser-Sonar nicht entdeckt werden kann, ist etwas un-geheuer Wichtiges, Peter«, sagte Justus gemessen. »Trotzdem glaube ich, wir können Ihnen klarmachen, daß Sie keinen Grund haben, uns hier festzuhalten, Mister . . .«
»Commander Crane«, sagte der Froschmann. »Commander Paul Crane. Und es tut mir leid, aber ich werde euch doch festhalten müssen – mindestens so lange, bis der Admiral euch vernehmen kann.«
Justus nickte verständnisvoll und versuchte würdig auszuse-hen, was freilich nicht einfach war, wenn man bloß Badehose und Tauchgürtel trug.
»Wir sind Justus Jonas und Peter Shaw«, sagte der Erste Detektiv und griff in einen der wasserdichten Behälter, die er am Gürtel hängen hatte. »Ich glaube, diese Referenzen zeugen von unserer absoluten Vertrauenswürdigkeit.«
Justus überreichte Commander Crane die Geschäftskarte der drei ??? und den Sonderausweis, den ihnen Hauptkommissar Reynolds in Rocky Beach ausgestellt hatte. Crane sah sich die Karten genau an.
»Es hat sich so gefügt, daß wir gerade jetzt einen wichtigen Fall bearbeiten«, erklärte ihm Justus. »Deshalb sind wir hier in der Höhle. Bestimmt würde es Ihr Admiral befürworten, daß Sie uns dabei nichts in den Weg legen, Commander.«
Crane sah Justus an und zögerte. Der Erste Detektiv konnte sehr überzeugend auftreten, wenn es um die Berufsehre der drei ??? ging.
»Na ja«, sagte der Froschmann, »mit euren Karten weist ihr euch allem Anschein nach glaubhaft aus.«
»Wollen Sie nicht mit ihrem Schiff Verbindung aufnehmen«, regte Justus an, »damit man dort sofort bei der Polizei in Rocky Beach nachfragt? Ich bin ganz sicher, daß sich der Kommissar für uns verbürgen wird.«
»Aber Just«, rief Peter, »wie sollte der Commander von hier drinnen mit
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