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Die drei ??? und der Teufelsberg

Die drei ??? und der Teufelsberg

Titel: Die drei ??? und der Teufelsberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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Knochen – ein Gerippe!
    Peter stieß einen Schrei aus, und beide Jungen machten kehrt und liefen davon. Sie kamen wieder an den Tunnel, der sie zu diesem Gewölbe geführt hatte, und strebten gleichzeitig durch die Öffnung. Und schon purzelten sie übereinander hin. »Wo laufen wir eigentlich hin, Just?« murmelte Peter, als er hilflos dalag. »Da führt doch kein Weg raus!«
    »Du hast recht«, erwiderte Justus. »Wir konnten wohl nicht mehr klar denken.«
    »Ich kam überhaupt nicht mehr zum Denken«, sagte Peter beklommen. »Geh jetzt mal lieber von mir runter.«
    »Will ich ja, aber du hältst mein Bein fest«, sagte Justus.
    Die beiden suchten ihre Glieder zusammen und saßen dann auf dem kalten Höhlenboden. Der Schrecken saß ihnen noch in den Knochen, aber Peter grinste schon wieder.
    »Junge, wir sind vielleicht zwei furchtlose Detektive!«
    Justus nickte ernsthaft. »Wir waren in Panik geraten. Unter solchen Umständen eine ziemlich normale Reaktion, glaube ich. Die sich häufenden Gefahrenmomente führten zu einem Anstieg der Nervenanspannung, welche uns jeglicher verstan-desmäßigen Verarbeitung beraubte. Ein Skelett ist wohl die relativ harmloseste Bedrohung, der wir uns gegenübersehen konnten. Doch eben dadurch kam es bei uns letztlich zum Ausbruch der Panik.«
    Peter stöhnte. »Zu schade, daß Bob nicht hier ist und mir übersetzen kann, was du da gesagt hast.«
    »Dann könnte er dir klarmachen, daß ich meinte, wir warendurch die Ereignisse so überdreht, daß wir einfach durch-drehten«, erwiderte Justus.
    »Das hättest du ja gleich sagen können.«
    »Gewiß, aber es gibt nicht ganz genau den Befund wieder, den ich ausdrücken wollte. Allerdings sollte uns das jetzt kein Kopfzerbrechen bereiten. Ich möchte dieses Skelett untersuchen.«
    »Genau wie ich befürchtet hatte.« Peter folgte Justus mit einigem Widerstreben zu der Stelle, wo das Gerippe sie unter dem Sombrero hervor anzugrinsen schien. Behutsam streckte Justus die Hand aus und berührte den Hut. Er zerbröckelte.
    »Hu!« rief Peter und faßte an die schwarze Jacke. Auch hier löste sich der Stoff in brüchigen Fetzen von den Knochen. Als Peter seine Hand zurückzog, streifte er die Fingerknochen, zwischen denen die Pistole steckte. Es knackte, und die Pistole fiel klappernd und mit unheimlichem Widerhall zu Boden.
    Peter machte einen Satz rückwärts, aber Justus beugte sich näher über das Skelett.
    »Es ist ganz alt, Peter«, stellte Justus fest. »Und die Pistole ist auch ein uralter Typ . . . Ich möchte meinen, daß es da kaum noch Zweifel gibt.«
    »Kaum noch Zweifel – woran denn?«
    »Daß dieses Skelett El Diablo ist – der echte El Diablo!«
    Justs Worte widerhallten von dem hohen Gewölbe wie eine Geisterstimme aus der Vergangenheit.
    »Der echte El Diablo?« wiederholte Peter. »Du meinst, er war die ganze Zeit hier drin, und keiner hat ihn je entdeckt?«
    Justus nickte. »Es würde mich nicht wundem, wenn er noch in derselben Nacht, als er in die Höhle kam, gestorben wäre.
    Seine Verwundung war wohl schwerer, als man allgemein annahm. Freilich starben die Leute damals oft an Wunden, die wir heute längst nicht als lebensgefährlich bezeichnen würden.
    Die ärztliche Kunst hat inzwischen große Fortschritte gemacht.«
    »Aber wie kommst du darauf, daß er noch in der gleichen Nacht gestorben ist?« fragte Peter verblüfft. »Ich meine, er kann sich doch auch jahrelang hier versteckt gehalten haben, ehe er starb.«
    Justus schüttelte den Kopf »Nein, das glaube ich nicht. Zu-nächst wird auch dir auffallen, daß in der Umgebung des Skeletts keine Nahrungsreste zu finden sind. Er könnte Wasser aus dem Teich getrunken haben, obwohl ich eher annehme, daß das Salzwasser ist. Nun, auch wenn er irgendwie zu Wasser kam, müßte man Überbleibsel von Eßbarem finden: Knochen, Obstkerne, irgendwas.«
    »Vielleicht hat er woanders getrunken und gegessen«, meinte Peter.
    »Könnte sein, aber woran ist er dann gestorben? Wenn er wieder bei Kräften war und angegriffen wurde, müßte man Anzeichen eines Kampfes finden, und vielleicht ein oder zwei andere Gerippe. Im übrigen wäre es als historische Tatsache bekannt, wenn jemand El Diablo in der Höhle entdeckt und getötet hätte. Oder meinst du nicht?«
    »Tja, da hast du wohl recht«, bestätigte Peter.
    »Außerdem«, fuhr Justus fort, »schau dir mal die Haltung des Skeletts an. Er starb hier mit dem Rücken zur Wand – bereit zum Kampf, falls ein Feind auftauchen

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